Gedichte im Islam
Mustafa im Evangelium

von Dschalaleddin Rumi, aus dem Mesnewi übersetzt von Georg Rosen

Im Evangelium ist erwähnt des einen,
Des besten Sehers, Mustafas, des Reinen,
Seiner Schönheit, der Anmut seiner Weise,
Seines Singens und Fastens, seiner Speise.
Es küsste von den Christen eine Schar,
Der dieser Name aufgestoßen war,
Gläubig den hehren Namen immer wieder
Und leg’ die Stirn auf die Beschreibung nieder.
Da blieb in der erwähnten Trübsalzeit
Von Leid und Trübsal diese Schar befreit
Der Bosheit des Wesirs, der Fürsten, Ziel sie.
Fanden im Namen Achmed ein Asyl sie.
Auch wurde groß und wurde viel ihr Samen,
Denn Schutz war ihnen Achmeds lichter Namen.
Die andern, die den Namen Achmed höhnten
Und mit Verachtung seiner nur erwähnten,
Die kamen selbst in Unglück und Verachtung
Durch des arglistigen Wesir Umnachtung,
Und es ward der Verworrenheit zum Raube
Durch zwölf Trugbücher ihr Gesetz und Glaube.
Ist schon der Name Achmed solche Stütze,
Wie denkst du, dass sein Licht uns erst beschütze?
Wenn sich der Nam’ als feste Burg erweist,
Um wie viel mehr selbst, der treue Geist?

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