Gedichte im Islam
Die Trunkenheit der Liebenden

von Imam Chomeini

Die Trunkenheit des Liebenden

Ein Herz, das von Deinem Antlitz

nicht erschüttert wird, ist kein Herz;

Derjenige, der nicht von Deiner Mole verwirrt wird,

 ist nicht vernünftig.

Gekommen ist aus Deinem Fass die Trunkenheit

des herzverlorenen Liebhabers.

Das Ziel meines Lebens ist diese Trunkenheit, nichts anderes.

Die Liebe zu deinem Antlitz brachte mich in diese Wüste.

Was kann getan werden? Es gibt kein Ende dieser Wüste.

Wenn zwischen dir und Ihm, niemand mehr da ist.

Wenn du ein herzverlorener Liebender bist, verlass dein Selbst.

Wirf dein Gewand[1] und dein Gebetsteppich weg,

wenn du den Weg der Liebe willst bestreiten.

Denn für dich gibt es keinen Weg,

in dieser Stufe, außer für das Lieben.

Wenn du vom Herzen zu denen gehörst,

die sich von Askese und Sufi abkehren,

Außer für diese Gruppe von Menschen,

gibt es keinen Weg zu diesem Versammeln.

Ich fasse die Locke ihrer Strähne während des Liebkosens,

Abgesehen davon ist nichts das Ergebnis dieses Wahnes.

Nimm meine Hand und erlöse mich

von diesem Gewand der Vortäuschung,

da in diesem Gewand nur Platz für Ignoranz ist.

Im Wirtshaus gibt es für lernen und Mystik keinen Weg,

denn in der Stufe der Liebenden gibt es für Irrtümer keinen Weg.

[1] Das Gewand welches hier erwähnt wurde ist das geflickte Gewand des Sufis, welches ursprünglich als Symbol der Armut verwendet wurde. Es wird von denen getragen, die stolz auf ihre tiefe Spiritualität sind. Zu der Zeit von Hafiz (791 n.H/1389 n. Chr.), symbolisierte das geflickte Gewand eine vorgetäuschte Spiritualität, so dass er eines seiner Ghasal-Gedichte wie folgt enden ließ: „Hafiz warf sein hölzernes Gewand fort und ging.“

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de