Gedichte im Islam
Der Krug der Liebe

von Imam Chomeini

Der Krug der Liebe

 Ich bin Bittsteller Um einen Kelch Wein;
von der Hand des Geliebten.
Wem kann ich erzählen dieses Geheimnis mein?
Wohin kann ich diese Sehnsucht mitnehmen?
In Verzweiflung verlor ich die Seele mein;
Um zu sehen des Freundes Lichtschein.
Ich bin die entzündete Raute
[1] nach der die Luft duftet;
ich bin die Motte, die die Kerze umrundet.
Habe ein schmutziges Gewand und eine Gebetmatte
mit denen ich vorgebe,
sie vor der Tür der Schenke
ich zerreißen würde.
Vom Krug der Liebe
vom Freund nur ein Schlucklein
und betrunken befreie meine Seele
vom Gewand des Dasein.
Ich bin geworden alt,
doch nur ein Blick oder Wink, ich wäre jung.
[2]
So lass mich gehen, bitte
vom kleinen Haus der Horizonte.

Ohne Datum (zwischen 1986 und 1989)

[1] Literarisch ist die Raute bzw. Weinraute ein wildes Kraut, dessen Samen bei Freude oder Trauer verbrannt wird, um den Duft zu riechen vergleichbar einem Räucherstäbchen.

[2] Wörtlich, ein Blick aus dem Augenwinkel, idiomatisch, einen Gefallen tun.

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