Zusammenfügung einzelner Bestimmungen zu einem Ganzen
Wenn wir
uns eine Anzahl von Bestimmungen des Islam vornehmen, welche
die geschäftlichen Transaktionen regeln und die Rechte und
Pflichten der Muslime regeln, um mit deren Hilfe tiefere
Einblicke in die Grundprinzipien, die die Wirtschaftsideologie
im Islam ausmachen, zu gewinnen, dann dürfen wir uns nicht
damit begnügen, jede einzelne dieser Bestimmungen isoliert und
unabhängig von den sonstigen Bestimmungen darzustellen und zu
untersuchen. Diese Methode der Isolierung und gesonderten
Untersuchung jeder einzelnen dieser Bestimmungen wäre nur
angemessen bei einer Studie, welche die Bestimmungen der
islamisches Recht [scharia] auf der Ebene, die
dem Zivilgesetz entspricht, untersucht, denn eine derartige
Studie braucht den ideologischen Hintergrund dieser
Bestimmungen nicht zu analysieren, sondern lediglich die
Bestimmungen des Islam, die z.B. die Verträge über Verkauf,
Vermietung, Kredite und Teilhaberschaft regeln,
herauszustellen, und hätte dann nicht mehr die Aufgabe, diese
Bestimmungen so zueinander in Beziehung zu setzen, dass sie
daraus allgemeine Prinzipien herleiten könnte. Aber wenn
unsere Vorstellung und Untersuchung dieser Bestimmungen Teil
des “Entdeckungsprozesses“ der islamischen
Wirtschaftsideologie ist, dann reicht deren bloße
Einzelauflistung nicht aus, (um die Ideologie herauszufinden),
auch wenn die Abhandlungen vieler, die über den Islam
schreiben nicht darüber hinausgehen; vielmehr ist es unsere
unbedingte Aufgabe diese Einzelheiten zusammenzufügen, d.h.
jede einzelne von ihnen als Teil eines Ganzen, bzw. als
Teilaspekt eines allgemeinen, zusammenhängenden Gebildes, zu
untersuchen, um schließlich die allgemeinen Prinzipien
herauszufinden, die angesichts des gesamten, bzw. des
zusammengefügten Repertoires von Bestimmungen erkenntlich
werden, und geeignet sind, die Einzelheiten zu erklären und zu
rechtfertigen. Dagegen werden wir die Ideologie nicht
herausfinden, wenn wir die Details isoliert voneinander
betrachten. Die Abschaffung von Kapitalzinsen beim
Kreditvertrag, die Erlaubnis von Einkünften durch Vermietung
von Produktionsmitteln in Form eines Mietvertrages, das Verbot
für den Arbeitgeber, sich durch einen Lohnvertrag die
Rohstoffe anzueignen, die der von ihm bezahlte Arbeit aus der
Natur gewinnt, alle diese Bestimmungen müssen – nachdem man
sich versichert hat, dass es sich um einwandfreie Bestandteile
des islamischen Gesetzes handelt – miteinander verbunden und
im Zusammenhang untersucht werden, damit wir daraus das
islamische Prinzip für die Verteilung produzierter Güter
ableiten können, das den Standpunkt des Islam zur Frage der
Verteilung von dem der sozialistischen Ideologie
unterscheidet, derzufolge die Güter nur auf der Grundlage der
geleisteten Arbeit verteilt werden sollen, und vom Standpunkt
der kapitalistischen Ideologie, welche die Verteilung unter
Berücksichtigung der materiellen Elemente und der menschlichen
Arbeitskraft, die gemeinsam an den produzierten Gütern Anteil
haben, regelt. |