Die Wahrhaftigkeit, ihr hoher
Wert
Wesen
der Wahrhaftigkeit, ihre Bedeutung und
ihre
Stufen
Das Wort
Wahrhaftigkeit wird in sechsfacher Bedeutung
gebraucht:
1. für
die Wahrhaftigkeit im Reden,
2. in
der Intention und im Willen,
3. im
Entschluss,
4. in
der Ausführung
des Entschlusses,
5. im
Handeln,
6. in
der richtigen
Innehaltung aller religiösen „Stufen"
(maqamat).
Wem
also die Wahrhaftigkeit
in all diesen Bedeutungen zukommt, der
ist ein
Siddiq,
denn dieses Wort drückt
einen besonders hohen
Grad der Wahrhaftigkeit
aus. Diese
hat ferner verschiedene
Grade; wer an einem
der genannten sechs einen Anteil hat, der ist wahrhaftig in
Bezug auf das, worin seine Wahrhaftigkeit
sich betätigt.
Die
erste Wahrhaftigkeit
ist die der
Zunge.
Sie erstreckt
sich nur auf die Aussagen oder auf das, was eine Aussage
einschließt oder auf eine solche hinweist.
Die Aussage
bezieht sich entweder auf
die Vergangenheit oder die Zukunft,
und hierher gehört auch das
Erfüllen oder Nichterfüllen des Versprechens. Jeder
Mensch muss auf seine Worte achten und
darf nur mit
Wahrhaftigkeit reden.
Das ist die bekannteste
und geläufigste Art der Wahrhaftigkeit. Wer also seine
Zunge davor bewahrt, die Dinge anders darzustellen als sie
sind, der ist wahrhaftig.
Diese Wahrhaftigkeit enthält ein Doppeltes:
Erstens:
die
Vermeidung
der
Zweideutigkeiten
(ma`arid),
von
denen es heißt:
„Die
Zweideutigkeiten bieten
einen
Ausweg
(manduha)
vor
der Lüge."
Sie
stehen nämlich
auf
derselben Stufe wie die Lüge, denn das an der Lüge Verpönte
ist, die Sache anders darzustellen als sie in sich ist,
außer
es liegt eine Notwendigkeit dazu vor und es wird unter
gewissen
Umständen
durch
das
Gemeinwohl
(maslaha)
gefordert,
ferner bei der Erziehung der Kinder und Frauen und
dergleichen, und wenn es
sich darum handelt, ein Unrecht zu
verhüten, oder im Kampf
mit den Feinden und um zu verhüten,
dass sie hinter die Geheimnisse des Herrschers kommen.
In solchen Notlagen besteht
die Wahrhaftigkeit darin, dass
man für Allah so rede, wie
es das Recht befiehlt und die
Religion erfordert.
Wer so redet, der ist
wahrhaftig, auch
wenn seine Rede die Sache anders darstellt, als sie ist.
Denn die
Wahrhaftigkeit ist nicht Selbstzweck, sondern sie soll auf
das, was recht ist,
hinweisen und dazu antreiben.
Man muss
also nicht auf die Form,
sondern auf den Sinn sehen.
In
einen solchen Fall darf
man daher allerdings zu Zweideutigkeiten
greifen, sofern das möglich ist.
So pflegte der hochgebenedeite
Prophet, wenn er irgendwohin reiste, sich zu
verkleiden, damit nicht
die Nachricht davon zu den Feinden
gelange und man ihm
nachstelle. Solches ist in keiner Weise Lüge. (Ka’b bin Malik)
Auch sagt der hochgebenedeite
Prophet: „Der ist kein
Lügner, der zwischen zweien
Frieden stiftet und dabei Gutes redet und Gutes
berichtet."
Für drei
Fälle hat er erlaubt,
dem
Nutzen gemäß zu reden: „Wenn jemand zwei Menschen
versöhnen will, wenn einer zwei Frauen hat
und wenn es sich um kriegerische Interessen handelt."
Die Wahrhaftigkeit liegt
hier in der Intention, man
betrachtet also hier nur die Wahrhaftigkeit
der Intention und die gute Absicht. Wenn der Zweck
gut ist und die Absicht
wahrhaftig und sein Wille sich nur auf das Gute
richtet, so ist der Betreffende wahrhaftig, wie er auch sich
ausdrücken möge. Die Zweideutigkeit dabei ist aber
besser. Wie solches
geschehen kann, ersieht man aus folgender
Geschichte: Es wurde
jemand von einem Übeltäter gesucht, als
er in seinem Hause sich
befand. Da sagte er
zu seiner Frau:
„Zeichne mit deinem
Finger einen Kreis, lege deinen Finger
auf den Kreis und sprich:
'er ist nicht
hier'.“
Auf
diese Weise vermied er
die Lüge und lenkte den Übeltäter von sich
ab.
Seine Rede war wahrhaftig,
und doch besagte sie, dass er nicht im Hause sei.
Die
erste Vollkommenheit der Rede besteht also darin,
sich vor
ausdrücklicher Unwahrheit zu hüten und auch vor
Restriktionen, außer im Notfall.
Die
zweite besteht darin,
dass man
die
Wahrhaftigkeit
auch
in
den
Worten
beobachte, mit denen man zu
Allah redet, so z.B.: in dem
Quranvers:
إِنِّي وَجَّهْتُ وَجْهِيَ لِلَّذِي فَطَرَ السَّمَاوَاتِ
وَالأَرْضَ حَنِيفًا
„Ich
richte mein Antlitz zu dem, der Himmel
und
Erde geschaffen hat."
(Sure
6 Aya
79)
Denn
wenn jemandes Herz von
Allah
ta’ala abgewendet und mit weltlichen Wünschen und Begierden
beschäftigt ist, so ist das Lüge.
Desgleichen in dem
Vers:
إِيَّاكَ نَعْبُدُ وإِيَّاكَ نَسْتَعِينُ
„Dir
dienen wir und Dich rufen wir um Hilfe an";
(Sure 1 Aya 5)
oder:
إِنِّي عَبْدُ اللَّهِ
„Ich
bin Allahs Diener."
(Sure
19 Aya 30)
Denn
wenn einer nicht das
Wesen der „Dienerschaft" besitzt und außer Allah ein
anderes Ziel hat, so ist
seine Rede nicht wahrhaftig, und wenn
er am jüngsten Tage
Rechenschaft ablegen muss über die Wahrhaftigkeit des
von ihm ausgesprochenen Satzes:
'Ich
bin Allahs Diener',
so kann er keine richtige Erklärung geben;
wenn er nämlich ein Diener
seiner selbst oder der Welt oder
seiner Leidenschaften ist,
so ist er nicht wahrhaftig in seiner
Rede.
Denn der Mensch ist der
Diener von all dem, dem er
wirklich dient, wie
Jesus der Gebenedeite sagt: „0 ihr Diener der Welt.“
Und
unser Prophet (s)
sagt:
„Verflucht sei der Diener des Dinars und der Diener des
Dir-hams,
der Diener des Mantels und der Diener des Hemdes.“
(Buhari)
Jeder,
der mit seinem Herzen einer Sache dient, heißt deren
Diener,
der rechte Diener Allahs aber ist derjenige, der fürs
erste
von allem, was nicht Allahs ist, entledigt und vollkommen frei
geworden ist. Wenn diese Freiheit vorausgegangen ist, so
wird das Herz aufnahmefähig und es kehrt darin ein die
Dienstbarkeit (`ubudiyya)
gegen
Allah. Sie beschäftigt
ihn mit Allah und der
Liebe zu ihm und nimmt ihn innerlich und äußerlich in Anspruch
durch seinen Dienst, so dass er nichts
will außer Allah ta’ala.
Dann steigt ein solcher manchmal auf zu
einer höheren Stufe, diese
heißt „Freiheit" und besteht darin,
dass er auch des Willens
auf Allah entledigt wird, insofern er
Allah ist, und sich mit
dem begnügt, was Allah für ihn will,
sei
es
Annäherung oder
Entfernung, so dass sein Wille im
Willen Allahs aufgeht.
Ein solcher Diener
ist aller Dinge
ledig außer Allah und ist frei geworden, dann wird er
auch seiner selbst ledig
und noch einmal frei, er verliert sich
selbst und existiert nur
noch für seinen Herrn und Gebieter;
wenn er ihn bewegt, so
bewegt er sich, und wenn er ihn ruhen
lässt, so bleibt er in
Ruhe, und wenn er ihn prüft, so ist er
zufrieden, er hat nicht
mehr die Möglichkeit, etwas zu verlangen,
sich einer Sache zu- oder von ihr abzuwenden, sondern
er ist in Allahs Hand wie
der Leichnam in der Hand des
Leichenwäschers.
Das ist die höchste
Wahrhaftigkeit in der „Dienstbarkeit" gegen Allah ta’ala.
Der wirkliche
Diener ist also
derjenige, dessen Sein nicht ihm selbst, sondern seinem
Herrn gehört, das ist die
Stufe der
Siddiqiin (der
ganz Wahrhaftigen).
Die Freiheit von
dem, was nicht Allahs ist, kennzeichnet
die verschiedenen Stufen der Wahrhaftigen, und
darnach kommt die
eigentliche „Dienstbarkeit"
(’ubudiyya)
gegen Allah ta’ala;
wer aber noch davor sich befindet,
verdient nicht
Sadiq
oder Siddiq
genannt zu werden. Das
ist also mit der
Wahrhaftigkeit im Reden gemeint.
Die
zweite
Wahrhaftigkeit,
nämlich die in der Absicht
und dem
Willen,
fällt
zusammen mit dem
Ihlas,
welches
darin
besteht, dass man in seinem Tun und Lassen von keinem
anderen
Motiv bestimmt wird als von Allah ta’ala. Wenn nämlich
hierbei ein natürliches Interesse mit im Spiele ist, so wird
die Wahrhaftigkeit der Absicht aufgehoben und man kann
den
Betreffenden Lügner
nennen entsprechend der Tradition
von den
dreien, die wir im Abschnitt über den hohen Wert
der
reinen Absicht angeführt haben,
wo der Gelehrte gefragt
wird,
was er mit seinem Wissen gemacht habe, und er antwortet:
„Das und das“, und Allah ta’ala
entgegnet: „Du lügst, du hast vielmehr gewollt, dass man
sage: der und der ist ein
Gelehrter“;
er nennt ihn nämlich nicht deswegen Lügner, weil
er nicht
so getan hätte,
sondern wegen seines Willens und
seiner
Absicht.
Ein
anderer
sagt: „Die Wahrhaftigkeit ist
die
Richtigkeit des
Tauhid
(Einsmachens)
im Streben.“
(Tirmidhi, An-Nasa’i, Buhari)
So ist
auch das Gotteswort zu verstehen:
إِذَا جَاءكَ الْمُنَافِقُونَ قَالُوا نَشْهَدُ إِنَّكَ
لَرَسُولُ اللَّهِ وَاللَّهُ يَعْلَمُ إِنَّكَ لَرَسُولُهُ
وَاللَّهُ يَشْهَدُ إِنَّ الْمُنَافِقِينَ لَكَاذِبُونَ
„Und
Allah bezeugt,
dass die
Heuchler Lügner sind.“ Sie hatten wohl gesagt: „Du
bist der
Gesandte Allahs“
(Sure 63
Aya 1),
und das
ist richtig, aber
Allah
nennt sie dennoch Lügner, nicht um dessen willen, was
sie mit
der Zunge redeten, sondern um dessen willen, was sie
im
Herzen verbargen; das Wort „Lügner" bezieht sich also auf
die (subjektive)
Aussage. Jener Satz
enthält nämlich nach
der Lage der Dinge eine
Aussage, denn der Sprechende bringt
zum Ausdruck, dass er das
glaubt, was er sagt. Er lügt
folglich in dem, was er
nach der Lage der Dinge als seine
innere Überzeugung
ausgibt; darum also wird er Lügner genannt
und nicht wegen des Inhalts seiner Aussage. So fällt
demnach eine der
Bedeutungen der Wahrhaftigkeit mit der
Reinheit der Absicht
zusammen, dem
ihlas. Jeder
Wahrhaftige ist also notwendigerweise auch
ein
muhlis.
Die
dritte Art von Wahrhaftigkeit
ist die Wahrhaftigkeit
des
Vorsatzes.
Der
Mensch fasst bisweilen einen Vorsatz,
etwas zu
tun, und sagt z.B.: bei sich selbst: „Wenn Allah mir
Vermögen verleiht, so werde ich es ganz oder zur Hälfte als
Almosen spenden“
oder „wenn ich im Kampfe für die heilige
Sache einem Feind begegne, so will ich ihn rücksichtslos bekämpfen,
und ich mache mir nichts daraus, auch wenn ich
dabei umkomme,“
oder „wenn mir Allah
ta’ala ein Amt gibt, so
will ich es gerecht verwalten und Allah ta’ala nicht durch Ungerechtigkeit
und Parteilichkeit beleidigen."
Diesen Entschluss findet
er manchmal bei sich als einen kräftigen, entschiedenen
und wahrhaften Entschluss,
manchmal aber gibt es darin eine
gewisse Unentschiedenheit,
ein Schwanken und eine Schwäche,
die der Wahrhaftigkeit des
Entschlusses entgegensteht. Wahrhaftigkeit
bedeutet hier Kraft und Vollkommenheit, wie man
sagt: der und der hat
einen „wahrhaften" Appetit, und dieser
Kranke hat einen
täuschenden Appetit, wenn sein Appetit nicht
eine positive kräftige
Ursache hat, oder nur schwach ist.
Manchmal wird der
Ausdruck sidq
absolut in
diesem letzteren
Sinne gebraucht, und
sadiq, siddiq
heißt derjenige, bei dem
der Entschluss für alles Gute vollkommen kräftig ist, ohne
Unentschiedenheit, Schwäche und Schwanken, dessen Seele
sich immer auszeichnet
durch einen dauernden und entschiedenen
Entschluss für das Gute, so
wie der selige Umar sagte: „Ich
will lieber hingehen und
mir den Kopf abschlagen lassen, als
den Befehl übernehmen über
Leute, bei denen Abu Bakr ist“;
denn er
fand bei sich den entschiedenen Entschluss und den
wahrhaften Willen, keinen Befehl zu übernehmen, solange der
selige Abu Bakr da sei, und er bekräftigte das, indem er vom
Töten sprach. Es gibt
verschiedene Grade der Wahrhaftigkeit
der Entschlüsse.
Es ist manchmal ein
Entschluss vorhanden, er reicht aber nicht so weit, dass der
Betreffende dafür sterben
möchte.
Gesetzt aber, es wird ihm
die Wahl gelassen, und
er schwingt sich nicht so
weit auf, selbst wenn man ihm jene
Geschichte vom Töten
vorhält, so ist deswegen sein Entschluss
noch nicht hinfällig.
Es gibt ja auch
unter den Wahrhaftigen
und den Gläubigen solche,
denen ihr eigenes Leben lieber
wäre als das des Abu Bakr,
wenn ihnen die Wahl gelassen
werde, dass sie selbst
getötet werden sollten oder Abu Bakr.
Die
vierte Wahrhaftigkeit
bezieht sich auf das Halten
des
Vorsatzes.
Denn die
Seele ist manchmal hochherzig im
Entschluss für den Augenblick, da das Versprechen und der
Vorsatz keine
Beschwerden macht und die Mühe dabei gering
ist.
Wenn es aber die
Verwirklichung gilt und sich's darum
handelt, fest zu bleiben,
und die Leidenschaften toben, so wird
der Vorsatz gebrochen, die
Leidenschaften siegen und die
Ausführung entspricht
nicht dem Entschluss.
Das ist der
Gegensatz der
Wahrhaftigkeit in der Ausführung.
Deshalb
sagt Allah:
مِنَ الْمُؤْمِنِينَ رِجَالٌ صَدَقُوا مَا عَاهَدُوا اللَّهَ
„Männer, die wahrhaftig waren in
dem,
was sie Allah gelobt.“
(Sure
33 Aya 23)
Anas bin Malik berichtet, dass
sein Onkel Anas bin al-Nadr
nicht bei Badr mit dem
hochgebenedeiten Propheten zusammen
war.
Das tat ihm in der Seele
leid und er sprach: „Bei der ersten
Schlacht, die der hochgebenedeite Prophet zu bestehen
hatte, war ich nicht
dabei, aber bei Allah, wenn mich Allah an einem Kampf
auf Seiten des hochgebenedeiten Propheten teilnehmen lässt, so
soll Allah sehen, was ich tue.“
Tatsächlich
nahm er im folgenden Jahr
bei Uhud teil.
Da kam ihm Sa`d bin
Muad entgegen und
fragte ihn: „Wohin, Abu Umar?" „Hei!"
rief dieser,
„zum 'Duft'
des Paradieses, fürwahr
ich finde seinen 'Duft'
bei Uhud."
Dann kämpfte er, bis er
fiel, und man fand an
seinem Körper mehr als achtzig Wunden,
Schuss-, Hieb- und
Stichwunden, so dass seine Schwester Bint
al-Nadr sagte: „Ich
erkannte meinen Bruder nur an seinen
Kleidern.“ Da
wurde der folgende Vers offenbart:
مِنَ الْمُؤْمِنِينَ رِجَالٌ صَدَقُوا مَا عَاهَدُوا اللَّهَ
„Männer, die wahrhaftig waren in dem, was sie
Allah gelobt.“
(Sure 33 Aya 23) (Tirmidhi)
[Einer
anderen
Überlieferung zufolge]
trat der Gesandte Allahs
zu Mus’ab bin Umair, der in der Schlacht von
Uhud als Märtyrer auf sein
Gesicht gefallen war, -
er war
der Fahnenträger des
Propheten gewesen -
und er rezitierte: „Männer, die wahrhaftig waren, in dem
was
sie Gott gelobt. Manche von ihnen haben schon ausgekämpft
und manche warten
noch.“ (Abu
Naim)
Fudala bin Ubaid
berichtet vom seligen Umar
bin alKhattab die
Worte: Ich hörte den Propheten sagen: „Es gibt
vier Klassen von Märtyrern.
Der eine ist ein
Mann mit rechtem Glauben, er trifft auf den Feind und ist
wahrhaftig gegen
Allah, bis er getötet wird. Das ist ein
solcher, zu dem am
jüngsten Tage die Menschen die Augen
erheben werden.
Dabei hob er seinen Kopf,
so dass ihm die Mütze herunterfiel.
Ich weiß nicht, bemerkt
der Überlieferer, ob
es die Mütze Umars war oder die des hochgebenedeiten
Propheten.
Der andere ist ein Mann
mit tüchtigem Glauben; da er dem Feind begegnet, trifft ihn,
wie wenn ihm ein
dorniger Akazienzweig ins Gesicht geschlagen würde, ein Pfeil
von unbekannter Hand und tötet ihn.
Er befindet sich auf
der zweiten Stufe.
Der dritte ist ein
gläubiger Mann mit
guten und bösen Taten durcheinander, er trifft auf den Feind
und ist Allah
getreu, bis er getötet wird. Er befindet sich auf
der dritten Stufe. Ein
[vierter] Mann hat sich sträflich vergangen,
er trifft auf den Feind und ist Allah getreu, bis er
fällt. Er befindet sich auf
der vierten Stufe.“
(Tirmidhi)
Mujahid
erzählt: Es gingen zwei Männer hinaus zu Leuten,
die da
saßen, und sie sprachen: „Wenn uns Allah ta’ala Vermögen
beschert, so wollen wir Almosen geben.“
Sie behielten
es aber
für sich.
Da
erfolgte die Offenbarung:
وَمِنْهُم مَّنْ عَاهَدَ اللّهَ لَئِنْ آتَانَا مِن فَضْلِهِ
لَنَصَّدَّقَنَّ وَلَنَكُونَنَّ مِنَ الصَّالِحِينَ
„Es gibt
unter ihnen welche, die Allah gelobten:
'Wenn
wir
von
ihm Segen erlangen, so wollen wir Almosen spenden und
zu denen
gehören, die Gutes tun'.“(Sure
9 Aya
75)
Ein
anderer sagt: Es
handelte sich um eine Sache, die sie sich innerlich
vorgenommen, aber nicht
ausgesprochen hatten; da erfolgte jene Offenbarung:
وَمِنْهُم مَّنْ عَاهَدَ اللّهَ لَئِنْ آتَانَا مِن فَضْلِهِ
لَنَصَّدَّقَنَّ وَلَنَكُونَنَّ مِنَ الصَّالِحِينَ فَلَمَّا
آتَاهُم مِّن فَضْلِهِ بَخِلُواْ بِهِ وَتَوَلَّواْ وَّهُم
مُّعْرِضُونَ فَأَعْقَبَهُمْ نِفَاقًا فِي قُلُوبِهِمْ إِلَى
يَوْمِ يَلْقَوْنَهُ بِمَا أَخْلَفُواْ اللّهَ مَا وَعَدُوهُ
وَبِمَا كَانُواْ يَكْذِبُونَ
„Es gibt
unter ihnen welche, die Allah gelobten:
'Wenn
wir von ihm Segen erlangen, so wollen wir Almosen
spenden und zu denen
gehören, die Gutes tun.
'
Als er ihnen
aber von seinem Segen
gespendet, da geizten sie damit und
kehrten sich ab, den
Rücken wendend. Und so ließ er Heuchelei
nachfolgen in ihren Herzen
bis zu dem Tag, da sie mit ihm
zusammentreffen, weil sie
Allah nicht gehalten, was sie gelobt,
und weil sie gelogen.“
(Sure 9 Aya
75-77)
Allah
ta’ala nahm also den Entschluss
als ein
Versprechen, die Nichtausführung desselben als eine
Lüge
und seine Ausführung als Wahrhaftigkeit.
Und
diese
Wahrhaftigkeit bedeutet
mehr
als
die an dritter Stelle
genannte.
Denn die Seele ist
manchmal freigebig im Entschließen, bei der Erfüllung aber
versagt sie, weil es ihr
zu schwer wird und weil
die Leidenschaft sich aufbäumt, wenn
es gilt, fest zu bleiben
und die Mittel anzuwenden.
Deshalb
machte
der selige Umar einen Zusatz und sagte: „Lieber
möchte
ich hingeben und mir den Kopf abbauen lassen, als
den
Befehl übernehmen über Leute, unter denen Abu Bakr
ist, es
sei denn, dass mir meine Natur
(nafs)
vor dem Töten
etwas einredet, dessen ich
mir jetzt nicht bewusst bin; denn
ich bin nicht sicher, ob
ihr das nicht zu hart ankommt und sie ihren Entschluss
nicht ändert.“
Damit
deutete er darauf
hin,
wie schwer es sei, den Vorsatz zu halten. Abu Said al-Harraz
sagt: „Ich sah im Traume zwei Engel
vom
Himmel herabsteigen und sie fragten mich: 'Was ist
Wahrhaftigkeit?'
'Seinen
Vorsatz halten', antwortete ich.
'Richtig
geantwortet', erwiderten sie und stiegen wieder zum
Himmel
hinauf.“
Fünftens
die Wahrhaftigkeit
in den Werken besteht
darin,
sich in Acht zu nehmen, dass nicht die äußeren
Werke
auf
etwas im Innern hinweisen, das nicht vorhanden ist, nicht
so,
dass man die Werke unterlässt, sondern dass man das Innere
dahin bringt, dass es dem Äußeren entspricht.
Das ist die
Kehrseite von dem, was
wir über die Vermeidung der Augendienerei
gesagt haben, denn der Augendiener bezweckt gerade
dieses. Mancher dagegen,
der im Gebet eine fromme Haltung
ein-nimmt, bezweckt
nicht, dass andere auf ihn sehen, aber sein
Herz ist zerstreut und
nicht beim Gebet; wer ihn jedoch sieht,
der meint, er stehe vor
Allah ta’ala, während er innerlich auf
dem Markt steht vor
irgend einem Gegenstand der sinnlichen
Begierde.
Diese Handlungen drücken
nämlich durch die
„Sprache der Tatsachen"
(lisan
al-hal) etwas
aus, womit er lügt, während
doch die Wahrhaftigkeit in den Handlungen
von ihm gefordert wird.
Oder es
schreitet ein Mann ernst und gemessen einher,
während ihm doch der
innerliche Ernst abgeht. Ein solcher ist
nicht wahrhaftig in seinem
Tun, wenn er auch nicht auf die
Menschen achtet und bei
ihnen Eindruck zu machen sucht. Er kann sich davon nur dadurch
befreien, dass sein Inneres
so wird wie sein Äußeres
oder besser
als sein Äußeres. Aus
Furcht davor entschlossen
sich manche, ihr Äußeres zu verunstalten
und sich wie Übeltäter zu kleiden, damit man nicht
gut von ihnen denke wegen
ihres Äußeren und sie nicht durch
das, was ihr Äußeres von
ihrem Inneren ausdrückt, zu Lügnern
würden.
Wenn also der Widerspruch
des Äußeren mit dem
Inneren beabsichtigt ist, so heißt das Augendienerei, und sie
hebt die reine
Absicht auf; ist er aber nicht beabsichtigt, so wird
die Wahrhaftigkeit
aufgehoben. Deshalb
sagt der
hochgebenedeite Prophet:
„O Allah, mach das Verborgene
in mir besser als das
Sichtbare und mach das, was sichtbar
ist, gut.“
(Muslim)
Und
Jazid bin al-Harit sagt: „Wenn das Verborgene und
Sichtbare bei einem Menschen gleich sind, so ist das in
Ordnung, und wenn das Innere besser ist als das Äußere, so
ist
das ein Vorzug, wenn aber sein Äußeres besser ist als sein
Inneres, so ist das
Ungerechtigkeit.“
Dasselbe wird ausgedrückt durch die Verse in einem Gedicht:
„Wenn beim Gläubigen Inneres
und Äußeres sich entsprechen,
ist geehrt er hier und
dort oben und des Lobes wert. Wenn aber das Äußere
widerspricht dem Innern, was hat er
bei seiner Anstrengung für
ein Verdienst außer der Mühe und Plage? So kursiert der
echte Dinar auf dein Markte, den falschen aber weist man
zurück, weil dem Gewicht er nicht entspricht.“
Uqba bin Abd al-Gafir sagt:
„Wenn das Verborgene bei
einem Gläubigen
übereinstimmt mit dem Sichtbaren, so rühmt
ihn Allah vor den Engeln
mit den Worten: 'Das ist in Wahrheit
ein Diener von mir.'“
Muawiya
bin Qurra [gest. 113 = 731] sagt: „Wer zeigt mir,
wie ich
des Nachts weinen, des Tages fröhlich sein kann?“
Abd
al-Wahid bin Zaid al-Basri erzählt: „Wenn Hasan
al-Basri etwas aufgetragen wurde, so tat er es besser als
irgendein Mensch, und wenn ihm etwas verboten wurde,
unterließ er es wie kein anderer Mensch.
Nie
habe ich jemanden
gesehen, bei dem Inneres und Äußeres einander
besser entsprochen
hätten.“
Abu
Abd al-Rahman, der Asket, pflegte zu sagen: „O Allah,
im Verkehr mit den Menschen bin ich getreu, aber im
Verkehr
mit Dir übe ich Verrat“,
und dabei weinte er.
Abu
Yaqub al-Nahraguri sagt: „Die Wahrhaftigkeit ist
die
Übereinstimmung mit der Wahrheit innerlich und äußerlich.“
Die
Gleichheit des Innern und des Äußern ist also eine
der Arten der Wahrhaftigkeit.
Die
sechste Wahrhaftigkeit
ist der höchste und vornehmste
Grad,
nämlich die Wahrhaftigkeit in den
religiösen Stufen
(muqamat)
wie
Furcht, Hoffnung, Verehrung, Weltentsagung,
Ergebung, Liebe, Vertrauen usw.
Es gibt
nämlich bei diesen
Dingen
Anfänge, bei deren Vorhandensein ihnen schon der
Name
zukommt, und es gibt bei ihnen eine eigentliche und
höchste
Ausgestaltung.
Wahrhaftig (sadiq)
und
gründlich
(muhaqqiq)
heißt
nun derjenige, der das eigentliche Wesen
der
Sache besitzt, und wenn die Sache hervorragend zur
Geltung
kommt und ihr Wesen vollkommen ist, so heißt ihr
Träger
„wahrhaft"
(sadiq)
darin,
wie man sagt: das ist ein
wahrhafter Kämpfer, das ist wahrhafte Furcht, das ist wahrhafte
Begierde.
So
sagt Allah ta’ala:
إِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ الَّذِينَ آمَنُوا بِاللَّهِ
وَرَسُولِهِ ثُمَّ لَمْ يَرْتَابُوا وَجَاهَدُوا;...; أُوْلَئِكَ
هُمُ الصَّادِقُونَ
„Gläubige sind nur die, welche an Allah und seinen Gesandten
glauben
und
hernach nicht zweifeln
...; das sind die
Wahrhaftigen.“
(Sure
49 Aya
15)
Als
Abu Darr
über den Glauben gefragt wurde und er als
Antwort
diese Verse rezitierte, entgegnete man ihm: „Wir
haben
dich über den Glauben gefragt.“
„Ich
fragte den
Propheten über den Glauben“,
erwiderte er, „da rezitierte er
diesen
Vers“.
(Muhammed bin Nasr)
Nehmen
wir als Beispiel die Furcht. Jeder Mensch, der
an Allah
und den jüngsten Tag glaubt, fürchtet Allah mit einer
Furcht,
der dieser Name zukommt, aber es ist keine wahrhafte
Furcht, d.h. keine solche, die den Grad ihres eigentlichen
Wesens erreicht.
Sieht
man nicht, wie der, welcher
einen
Fürsten oder auf der Reise einen Räuber fürchtet, sich
gelb
färbt, wie seine Seiten zittern und wie ihm das Leben
vergällt ist, so dass er weder essen noch schlafen kann?
Sein
ganzes Sinnen ist auf
diesen Punkt gerichtet, so dass er Familie
und Kinder
vernachlässigt.
Manchmal wandert er sogar aus
seinem Lande und vertauscht
die Geselligkeit mit der Einsamkeit,
die Gemächlichkeit mit Anstrengung und Entbehrung
und dem Bestehen von
Gefahren. All das aus Angst, dass ihn
das Gefürchtete treffen
könnte. Wie fürchtet man ferner das
Feuer! Aber nichts
dergleichen zeigt sich, wenn man in eine
Sünde fällt. Deshalb sagt
der hochgebenedeite Prophet: „Ich
sah nichts dem Höllenfeuer
Ähnliches, wo einer, der vor ihm fliehen will, sich hingelegt
hätte, und nichts dem Paradiese
Ähnliches, wo einer, der
es suchen will, sich hingelegt hätte.“
Diese
Dinge genau zu bestimmen, ist eine sehr schwierige Sache, es
gibt keine äußerste Grenze für diese Grade, so dass
man sie
vollkommen erreichen könnte, sondern jeder Mensch
hat entsprechend seiner
Verfassung davon einen bestimmten
Anteil, der entweder
schwach oder stark ist, und wenn er
stark ist, so heißt er
wahrhaftig darin. Die Erkenntnis Allahs,
seine Hochschätzung und die
Furcht vor ihm hat aber keine
Grenze. So sagte der
hochgebenedeite Prophet einmal zu Gabriel (as):
„Ich möchte dich in der Gestalt sehen, die deine wirkliche
Gestalt ist.“ „Das
erträgst du nicht“,
antwortete
Gabriel. „Doch“, erwiderte er, „lass sie mich sehen!“
Da
bestellte er ihn für eine mondhelle Nacht nach al-Baqi.
Der
hochgebenedeite Prophet ging denn auch hin und siehe
da, der Engel versperrte den
ganzen Horizont, d.h. die Seiten
des Himmels. Da fiel der
hochgebenedeite Prophet ohnmächtig
nieder, und als er
erwachte, hatte Gabriel wieder seine frühere
Gestalt angenommen.
„Ich hätte nicht
geglaubt“,
sagte der
hochgebenedeite Prophet, „dass je ein Geschöpf Gottes so
wäre.“ „Wie erst“,
erwiderte Gabriel, „wenn du Israfil gesehen
hättest, auf dessen Schulter der Thron ruht und dessen
Füße die ganze untere Erde
erfüllen! Und doch
kommt er sich vor Gottes Größe so klein vor, dass er
wird wie ein wasa,
d.h. ein kleiner
Vogel.“
(Dhabit)
Wie
groß muss die Hochschätzung
und
Ehrfurcht bei ihm sein, wenn sie ihn derartig überwältigt,
dass er so klein wird! Mit den anderen Engeln verhält es sich
nicht so, weil sie an Erkenntnis zurückstehen.
Das
also ist die
Wahrhaftigkeit in der Ehrfurcht. Gabir berichtet auch vom
hochgebenedeiten Propheten den Ausspruch: „In der Nacht,
da ich zum Himmel fuhr,
kam ich an Gabriel vorbei, er stand
in der obersten Reihe wie
ein schäbiger Hils
(das ist die Decke, die
man über das Kamel breitet)
aus Ehrfurcht
vor Allah dem
Allerhöchsten.“
(Muhammed bin Nasr)
So
waren auch die Früheren
„Fürchtende", aber sie erreichten nicht die Furcht des hochgebenedeiten
Propheten, deshalb sagt Ibn Umar: „Du erreichst
nicht
das wahre Wesen des Glaubens, bevor du die Menschen
nicht
insgesamt für Unvernünftige (hamqa) hältst in Bezug auf
ihr
Verhältnis zu Allah (fi
dinihim).“
Ähnlich Mutrif: „Es gibt
keinen
Menschen, der nicht ein Unvernünftiger wäre in seinem
Verhältnis zu Allah, nur dass der eine Unvernünftige noch
leichtfertiger ist als
der andere.“
Und der hochgebenedeite
Prophet sagt: „Der
Mensch gelangt nicht zum rechten Glauben, bevor er
nicht die Menschen neben
Allah als Vieh betrachtet, dann zu
sich selber zurückkehrt
und sich am allerverächtlichsten findet.“
Der
Wahrhaftige ist also auf allen Stufen selten, dabei
sind die
Grade der Wahrhaftigkeit ohne Zahl. Auch ist mancher
in
gewissen Dingen wahrhaftig, in anderen nicht. Ist er es
aber in
allen, so ist er ein
Siddiq
im
vollen Sinne des Wortes.
Said
bin Mu’ad sagt: „In drei Dingen bin ich stark, in allen
übrigen aber schwach.
Ich
habe, seit ich mich zum Islam
bekehrt, nie gebetet und dabei an andere Dinge gedacht, bis
ich mit dem Gebet fertig war.
Ich bin
nie mit einer Leiche gegangen und habe dabei an etwas anderes
gedacht, als was sie sagte und was zu ihr gesagt wurde, bis
wir mit ihrer
Beerdigung fertig waren.
Ich habe nie den
hochgebenedeiten
Propheten etwas sagen hören,
ohne dass ich wusste, dass
es Wahrheit sei.“
„Ich hätte nicht
geglaubt“,
bemerkt dazu Ibn
Musayyeb, „dass diese Eigenschaften in ihrer Gesamtheit
einem anderen zukommen
als dem hochgebenedeiten Propheten.“
Das
also ist Wahrhaftigkeit in den genannten Dingen.
Wie
viele der hervorragendsten Gefährten haben das Gebet
verrichtet und
Leichenbegängnisse begleitet, ohne diese Stufe zu erreichen.
Damit
haben wir die verschiedenen Stufen der Wahrhaftigkeit,
und was sie bedeuten, aufgeführt.
Die
zitierten
Aussprüche von Geistesmännern über das wahre Wesen der
Wahrhaftigkeit beziehen sich
zunächst nur auf die eine oder
andere dieser [sechs]
Bedeutungen. Allerdings sagt Abu Bakr
al-Warraq: „Die
Wahrhaftigkeit ist eine dreifache: die Wahrhaftigkeit
im Einheitsbekenntnis, die Wahrhaftigkeit im Gehorsam und die
Wahrhaftigkeit in der Erkenntnis. Die Erste
geht alle Gläubigen an,
entsprechend dem Gotteswort:
إِنَّمَا الْمُؤْمِنُونَ الَّذِينَ آمَنُوا بِاللَّهِ
وَرَسُولِهِ ثُمَّ لَمْ يَرْتَابُوا وَجَاهَدُوا;...; أُوْلَئِكَ
هُمُ الصَّادِقُونَ
„Und
die, welche an Allah und seinen Gesandten glauben,
das
sind die Wahrhaftigen.“
(Sure 49 Aya
15)
Die
Zweite betrifft die Gelehrten
und
Frommen, die Dritte betrifft diejenigen,
welche
die Säulen
der Erde
sind
(ahi
al-wilaya).“
All das
bezieht sich auf die
von uns an sechster Stelle aufgeführte Wahrhaftigkeit.
Aber auch er hat nur
einzelne Abteilungen aufgezählt, in denen die
Wahrhaftigkeit zutage tritt, ohne alle Arten zu
erschöpfen.
Gafar
al-Sadiq
sagt: „Die
Wahrhaftigkeit besteht darin, den
geistlichen Kampf zu kämpfen (mugahada)
und nichts
Allah vorzuziehen, so wie
Er dir keinen anderen vorzieht
gemäß dem, was er sagt:
هُوَ اجْتَبَاكُمْ
„Er hat
euch erwählt.“
(Sure
22 Aya
11)“
Musa
(as) erhielt von Allah ta’ala folgende
Offenbarung: „Wenn ich einen Menschen liebe, so prüfe
ich
ihn mit
einer Prüfung, wie die Berge sie nicht aushalten
können,
um zu sehen, wie es mit seiner Wahrhaftigkeit
bestellt ist.
Finde
ich ihn tapfer
(sabir),
so
nehme
ich ihn
als
Vertrau-ten und Freund an, finde ich ihn aber verzagt und
beklagt er sich gegen mich bei meinen Ge-schöpfen, so lasse
ich ihn im Stiche und kümmere mich nicht weiter um ihn.“
Zu den Merkmalen der Wahrhaftigkeit gehört also auch dieses,
sein Missgeschick sowohl
wie seine guten Taten zu verbergen
und nicht