Mein Leben und mein Wandern

Mein Leben und mein Wandern

von Heinrich Brugsch

Berlin, allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur, 1894

 

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3. Meine Reise nach Ägypten

Im Serapeum von Memphis.

Im Monat Februar sollte mir die Freude zu teil werden, Auguste Mariette in seiner Einsiedelei des Serapeums, in der Wüste zwischen den Araberdörfern Abusir und Sakkarah, von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen und damit das Band lebenslänglicher Freundschaft anzuknüpfen. Der herzliche Empfang, dessen ich mich von seiner Seite her erfreute, war dazu angethan, mich von seiner Persönlichkeit fesseln zu lassen, die bei manchem anderen das gerade Gegenteil bewirkte. Er war von großem Wuchse, starkem Körper, sein von einem blonden Barte umrahmtes Gesicht war rotbraun wie das eines ägyptischen Fellachen gebrannt, in seinen Zügen lagerte eine gewisse Melancholie, die wiederum von einer auffallenden Heiterkeit augenblicklich verdrängt werden konnte. Dabei war er schwer beweglich und zog das Reiten auf seinem arabischen Schimmel dem Gehen zu Fuß vor. Der Witz und mit Vorliebe der französische Calembour war sein angeborenes Erbteil. Daneben besaß er eine tiefe Lebensklugheit in allen seinen Plänen, die nur in einem Punkte scheiterte, der in dieser bösen Welt eine Hauptsache bildet, in allen Geldfragen, die an ihn herantraten. Er verstand es nicht, mit dem Gelde haushälterisch zu wirtschaften, weil es ihm vollständig gleichgiltig geworden war, nachdem er bei dem Eintritt in das Leben mit der ganzen Not des Daseins eines armen Mannes zu kämpfen gehabt hatte. Er konnte freigebig wie ein König sein und im nächsten Augenblick nicht wissen, mit welchen Mitteln er die kleinste Ausgabe decken sollte. Er besaß den ganzen Ehrgeiz des Mannes, der sich bewußt ist, daß die Augen der ganzen Welt infolge einer vom glücklichen Zufall begünstigten großartigen Entdeckung auf ihn gerichtet sind, dabei aber peinigte ihn das Gefühl eigener Unzulänglichkeit, die zahllose Menge der Denkmäler, die er zu Tage gefördert hatte, mit voller Erkenntnis ihrer Bedeutung nicht beherrschen zu können und andern die Ausbeute des Gewonnenen überlassen zu müssen. Mit seinem Wissen auf dem Gebiete der hieroglyphischen Entzifferungen war es im ganzen schwach bestellt und er fühlte sich in seinem Gewissen beengt durch die Unsicherheit seiner gelieferten Übertragungen. Er gestand es mir in unseren Zwiegesprächen nicht weniger wie in seinen brieflichen Mitteilungen offen und ehrlich, daß er durchaus keine Veranlagung für die philologische Seite unserer Wissenschaft besitze und dies tief beklage. Er sei, so erklärte er mir, vielmehr eine Künstlernatur, die an der Form ihre einzige Befriedigung empfände, wozu ihm die ägyptische Antike gerade nicht den geeignetsten Stoff liefere. Im besten Falle verstände er es zu organisieren, ein Museum einzurichten und die zusammengehörigen Stücke harmonisch aufzustellen und zu katalogisieren, darüber hinaus fehlte ihm zwar nicht der gute Wille, aber wohl die erforderliche Kraft zur wissenschaftlichen Ausbeute. Er beklage es, einen falschen Lebensweg eingeschlagen zu haben, denn sein Reich und sein Ideal sei die Welt des Schönen und er eigentlich berufen, sich als Schriftsteller, vielleicht sogar als Dichter, einen geachteten Namen zu erwerben. Jetzt müsse er sich mit dem Schicksal abfinden und als gepriesener Entdecker des Serapeums alles daran setzen, seinen so plötzlich eroberten Ruf zu behaupten und seine zukünftigen Arbeiten danach einrichten.

Er hatte mit seinem Geständnis den Nagel auf den Kopf getroffen, denn sein Gemüt war weich und den zartesten Empfindungen zugänglich. Erfinderisch schweifte seine Phantasie im unbegrenzten Reiche der dichterischen Schöpfungen umher und seine Gedanken kleideten sich in eine formvollendete Sprache, die selbst der starren ägyptischen Antike den Odem des Lebens einblies. Seine Beschreibungen von Altertümern verraten nach dieser Richtung hin den Mann der geistvollen Feder, die nur durch die Ode und Leere des Stoffes gebunden ist und vergeblich die einmal gezogenen Schranken zu durchbrechen versucht. Wo es ihm frei stand, eine Dichterausgabe zu lösen, da schwelgte er im Genuß der Gunst des Augenblickes und wie unser Georg Ebers fabulierte er mit der Lust des Poeten von Gottes Gnaden. Es wird nur sehr wenigen bekannt sein, daß die bekannte Oper Aïda den Stoff und die Erfindung ihrer Handlung Mariette allein verdankt. Er verfaßte das Libretto in französischer Sprache und Verdi erhielt den vizeköniglichen Auftrag, sie gegen ein Honorar von 150000 Francs in Musik zu setzen. Auch die Zeichnungen zu den ägyptischen und äthiopischen Kostümen der Personen, die in der Oper auftreten, rühren bis zu den Schmuckgegenständen und Waffen hin von Mariettes Hand her. Er war die eigentliche Seele des ganzen Stückes, das von seiner ersten Aufführung in Kairo sich eines so außerordentlichen Erfolges erfreute, ohne daß irgend jemand seines Namens gedacht hätte.

Mariettes Schicksale ähnelten in vieler Beziehung den meinigen. Wir hatten beide von der Pike an gedient, uns frühzeitig für das alte Ägypten begeistert, standen berühmten Autoritäten gegenüber, die uns mehr oder weniger darum grollten und Hindernisse jeder Art bereiteten, hatten früh geheiratet und besaßen das Glück einer kinderreichen Familie, für die wir den Kampf um das Dasein zu führen hatten. Sogar nach einer andern Richtung hin gleichen sich unsere beiderseitigen Schicksale. Wie ich in König Fried rich Wilhelm IV. und in Alexander von Humboldt meine großmütigen Beschützer wie Heilige verehrte, so war für Mariette inder Person des damaligen Prinzen Louis Napoleon ein edler Schutzherr erstanden, der es nicht vergessen konnte, daß während seiner Gefangenschaft in Hamm der jugendliche Mariette ihm die Zeichnung für seine artilleristischen Arbeiten geliefert hatte. Ich habe diese merkwürdige Episode aus Mariettes eigenem Munde erfahren. Als Präsident der ersten französischen Republik und später als Kaiser bezeugte ihm Napoleon bei jeder Gelegenheit seine thatsächlichste Teilnahme. Als vermittelnde Person diente ihm außerdem die Milchschwester des Kaisers, Madame Cornu, bekannt durch ihre ausgezeichnete französische Übersetzung von Goethes »Faust«, eine Dame von großem Geiste, aber republikanisch gesinnt, die es Napoleon niemals verzeihen konnte, daß er gegen seinen einst geleisteten Eid es wagte, die Kaiserkrone auf sein Haupt zu drücken. Ich werde später Gelegenheit haben, auf diese merkwürdige Frau zurückzukommen, da sie mir ihre volle Freundschaft erwies und in mein eigenes späteres Leben mit ganzem Erfolge eingriff.

Mariettes Einladung, seine Wohnung im Serapeum zu teilen, nahm ich mit den dankbarsten Gefühlen an, und ich wurde bald nicht nur sein guter, sondern auch sein bester Kamerad. Die Wohnung, die ich im Sinne habe, steht noch heute an Ort und Stelle inmitten der Wüste, wenn auch in verschönertem und erweiterten Zustande. Sie bestand damals aus einem Rohbau, der mit Hilfe von dicken, an der Sonne getrockneten Erdziegeln aufgeführt war, die mehr als zweitausend Jahre alten Mauern im Serapeum selber angehört hatten. Drei sogenannte Zimmer waren nach vorn gelegen, die Küche und sonstige Räumlichkeiten befanden sich im Anschlusse daran im Hintergebäude, alles natürlich zur ebenen Erde auf dem Sandboden der Wüste errichtet. Auf dem flachen Dache wehte an einer langen Stange die französische Trikolore. Vor dem Gebäude befand sich eine umhegte Terrasse, in einem ummauerten kleinen Hofe davor weilte ein junges ägyptisches Wildschwein in Gesellschaft einer Gazelle. Wohl an dreißig Affen vom Meerkatzengeschlechte bildeten die Mitbewohnerschaft des Hauses. Sie tummelten sich frei in der Wüste herum oder besetzten das Dach, um ihre unbezahlten Künste vor unseren Augen auszuführen. Ägypter von reinstem Blute aus dem nahe gelegenen Dorfe Sakkarah waren als Wächter und Diener den Tag über beschäftigt, um in der Nacht von echten Söhnen der Wüste abgelöst zu werden. Sie waren sämtlich meinem Freunde Mariette auf Tod und Leben ergeben. Die Mädchen aus dem Dorfe wanderten täglich mit einem Kruge auf dem Kopfe auf dem Dorfe den fast einstündigen sandigen Weg zur Wüste hinauf, um der kleinen, von der großen Welt abgeschiedenen Kolonie das notwendige, aber zweifelhafte Trinkwasser aus den Überschwemmungsseen oder den Kanälen in der Nachbarschaft zu liefern. Daß es nämlich mit dem Getränk nicht recht geheuer war, gebe ich gern zu, denn trotz der Filtration, mit Hilfe eines Sir-Kruges, wimmelte es darin von sichtbaren Lebewesen, aber die sommerliche Hitze war groß, der Durst noch größer und ein Glas abscheulich schmeckenden Absynths wurde fast nach jedem Trunke als Gegengift in Anwendung gebracht.

Fast acht volle Monate, im ganzen gerechnet, währte mein Aufenthalt im Serapeum, d.h. in einem der kleinsten Zimmer, dessen Möbel: ein Tischchen, ein Stühlchen, ein Bettchen, aus roh zusammengezimmerten Holzbrettern, bestanden. In dem Gemache war es mir nie gut zu Mute. Schlangenleiber auf dem Boden, Taranteln und Skorpione an den alten Gemäuerwänden und fahnenartig von der Decke herabhängende Spinnengewebe mit dickleibigen Bewohnern im Zentrum teilten meine Wohnstätte. War die Nacht hereingebrochen, so huschten durch die über der Thür befindlichen Licht- und Luftlöcher Fledermäuse in meine Klause, um mit ihrem geisterhaften Geflatter mir das letzte Restchen von Ruhe zu rauben. Ich pflegte vor dem Einschlafen die Enden der Mustiquiore uuter die Matratze zu stecken und empfahl mich danach dem Schutze Gottes und aller Heiligen mitten in der Wüstenei, in welcher Schakale, Wölfe und Hyänen in der Umgebung des Hauses ihr nächtliches Geheul ertönen ließen.

Überdies noch der tägliche Kampf mit dem Affengesindel. Schrieb ich, und dies mußte aus Mangel eines Fensters bei offener Thüre geschehen, so sprang ein Teufelskerl plötzlich auf den Tisch und stürzte das Tintenfaß um; saßen wir bei Tische, so hockte auf jeder Schulter des Essers ein anderes Exemplar, um jeden Bissen von der zum Munde geführten Gabel an sich zu reißen. Drohte man oder schlug einmal fest zu, so hatte man das ganze Gelichter auf dem Halse nnd mußte sich selber vor den kecken Angriffen der bissigen Affen wehren.

Wie wohl war's mir in meinem sauberen reinlichen Zimmer im gastlichen Hause des Baron von Pentz zu Mute gewesen, und welchen Tausch war ich dagegen eingegangent Und dennoch hätte ich um alles in der Welt mein Leben in der Wildnis selbst für einen Palast nicht hingegeben, denn die beschriebenen Steine, welche unter dem Sande der Wüste und aus den unterirdischen Grüften der heiligen Apisstiere in unbeschreiblicher Fülle durch die Ausgräber zu Tage gefördert wurden, versüßten mein Dasein durch ihre hieroglyphischen und demotischen Überlieferungen und ich schrieb und schrieb vom Morgen bis zum Abend hin die zahllosen Texte ab, um meine Wißbegierde zu befriedigen und meine Berichte nach Berlin einsenden zu können. Das war eine Ernte, wie sie mir nie mehr im Leben zu teil geworden ist, eine köstliche Quelle, an der ich saß, um in langen Zügen meinen unersättlichen Wissensdurst zu stillen.

Für Mariette waren meine Arbeiten von ganz besonderem Werte, denn sie gestatteten ihm, seine eigenen Untersuchungen bestätigt oder berichtigt zu sehen und seine Studien über den Apis-Dienst der alten Ägypter, besonders auf Grund der demotischen Angaben, wesentlich zu erweitern. Ich gewann durch die Mitteilungen meines Freundes fast mehr, als ich zu geben vermochte. Hatte er doch bereits 30 lange Monate, fern von Familie und Heimat, in dieser Wüste gehaust, um dem Serapeum seine tausendjährigen, unter dem Sande verborgenen und meist wohlerhaltenen Schätze abzugewinnen, sie vorsichtig zu verpacken und in Hunderten von Kisten allmonatlich nach dem Pariser Louvre zu senden. Eine ganze Tischlerei befand sich zu diesem Zwecke in einer geräumigen Höhle, die früher als Massengrab für die Mumien heiliger Katzen und Ibise gedient hatte, und der französische Meister mit seinen Gesellen wurde nicht müde, von morgens früh bis abends spät mit Säge, Hammer und Meißel immer neue und neue Kisten zu zimmern.

Die ägyptische Regierung war schließlich aufmerksam geworden, daß so großartige antiquarische Sendungen auf dem Nil eingeschifft wurden, und sie fand sich erst darüber belehrt, daß es sich um die Entführung der wertvollsten Schätze des Altertums handele, nachdem fast alle in Europa erscheinenden Zeitungen die Nachrichten darüber nach der Ankunft einer jeden Sendung getreulich berichtet hatten.

Abbas I. befand sich infolgedessen in höchst ungnädiger Stimmung und erließ flugs einen Firman, kraft dessen niemand das Recht habe, ohne seine Bewilligung Ausgrabungen zu leiten, noch gefundene Denkmäler außer Landes zu führen.

Mariette wurde zur rechten Zeit gewarnt. Er zog die Trikolore auf seinem Hause auf und erklärte kurzweg die Wüste beim Serapeum als französisches Terrain. Das bebaute Land sei Ägypten und da würde er sich hüten zu graben, die Wüste sei niemandes Eigentum. Der Vizekönig war außer sich vor Zorn und ein Trupp von Reitern, aus einer wilden Schar mazedonischer Arnauten bestehend, die in den damaligen Zeiten Polizeidienste in Ägypten leisteten, wurde nach der Wüste geschickt, um das Serapeum militärisch zu behaupten. Mariette setzte mit seinen Leuten, die von jeher übel auf die Türken zu sprechen waren, das Serapeum in Belagerungszustand und drohte jeden vom Pferde herunterzuschießen, der es wagen würde, französisches Gebiet zu betreten. Die Horde ließ sich einschüchtern und zog unverrichteter Sache ab.

Da schlug die ägyptische Regierung einen friedlichen Ausweg ein, denn eines schönen Morgens erschien ein alter, zahnloser türkischer Bimbaschi, Monsieur le major, wie ihn Mariette zu titulieren pflegte, um dem ungeberdigen Franzosen die amtliche Mitteilung zu machen, er sei erschienen, nicht um die Ausgrabungen in der französischen Wüste zu stören, wohl aber um die Entfernung der Denkmäler auf ägyptischem Gebiete zu überwachen und diese vielmehr als Eigentum der Regierung dankbarst in Empfang zu nehmen. Da war guter Rat teuer, denn eine neue ganze Ladung lag aufgespeichert in einer Höhle verborgen, um ihren Weg nach Alexandrien zu nehmen. Das alles geschah am Tage meiner Übersiedelung nach dem Serapeum.

Mariette ließ sich nicht einschüchtern. Er bewirtete den alten Herrn in der freigebigsten Weise, wobei er es nicht an häufigen Gaben von Raki-Branntwein fehlen ließ, und es entspann sich zwischen beiden ungefähr die folgende Unterhaltung, natürlich in arabischer Landessprache.

»Herr Major, Ihr seid ein braver Mann, dem ich das höchste Vertrauen schenke, und ich freue mich, Eure Bekanntschaft gemacht zu haben.«

»Gott schenke Euch alles Heil und verlängere Euer Alter! Ihr habt meinen Bart weiß gemacht.«

»Ich muß Euch darum im Vertrauen mitteilen, daß ich gestern einen großen Goldfund gemacht habe« –

»Wo ist er, wo ist er? Gebt ihn schleunigst her!«

»Erlaubt, daß ich meine Rede zu Ende führe, – und diesen Goldfund in einem tiefen Brunnen versteckt halte.«

»Wo ist der Brunnen? Ich muß das Gold sehen.«

»Ich stehe zu Euern Diensten. Steigt selber hinab, um Euch davon zu überzeugen.«

»Bei Gott! das will ich, das muß ich.«

»Aber bedenkt, bei Eurem Alter? Ihr müßt Euch, auf einem Stricke sitzend, von zweien meiner Arbeiter an 30 Ellen in die Tiefe hinabsenken lassen.«

»Das soll geschehen und sofort.«

»Nach Eurem Belieben. Leute, ans Werk!«

Der Herr Major wurde thatsächlich in einen hohlen Schacht hinabgelassen, in dessen Tiefe sich eine leere Grabkammer befand, die einst einem alten vornehmen Ägypter als letzter Ruheplatz gedient hatte. Sobald er mit seinen Füßen den Boden berührte, ließ Mariette die Stricke hoch ziehen und der Herr Major blieb vierundzwanzig volle Stunden in unfreiwilliger Gefangenschaft.

Er bat, schimpfte, fluchte, drohte, – es half ihm alles nichts. In einem Korbe wurden ihm die notwendigen Lebensmittel, vor allem auch starke Getränke verabreicht, ein paar warme Decken flogen in den Brunnen hinein und der arme Bimbaschi hatte volle Zeit darüber nachzudenken, welch einen Possen ihm Ma riette gespielt hatte.

Seine lange Wartezeit reichte vollkommen aus, um eine bereit stehende Kamel-Karawane mit der ganzen Sendung für Paris zu beladen. Sie schlug ihren Weg nach dem Nil ein, wo ein Schiff unter französischer Flagge die kostbaren Waren in Empfang nahm.

Mariette entschädigte den Gefoppten durch ein reiches Geschenk in barem französischen Golde, verständigte sich mit ihm und er gehörte fortan zu unseren werten Hausfreunden. War eine neue Sendung vorbereitet, so verschwand der gute Major und Türke stets zur rechten Zeit, um mit sehenden Augen nichts zu sehen.

So wurden die wertvollsten Denkmäler für Frankreich und die Wissenschaft gerettet und nur ein kleiner Teil, aus etwa 30 beschriebenen Steinen bestehend, wanderte der Schwere halber nach der Zitadelle von Kairo, um hier in einem besonderen Raume als Merkwürdigkeiten ersten Ranges aufbewahrt zu werden. Der türkische Nazir (Vorsteher) der Sammlung ließ die Inschriften sämtlicher Denkmäler fein abschleifen, um den Steinen ein hübscheres Aussehen zu geben. Also geschehen im Jahre 1854!

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