Imame Hasan und Husain

Hasan und Husain sind die Fürsten der jungen Männer im Paradies

Imam Hasan und Imam Husain

Kurzaufsätze über die Enkel des Propheten
(der Friede sei mit Ihnen)

Inhaltsverzeichnis

Muawiyas wahres Gesicht wird enthüllt

Muawiya war Statthalter von Syrien seit der Zeit des zweiten Kalifen Omar ibn Khattab. Da Omar ihn achtete, nahm er eine bedeutende Stellung ein, so dass er in den Augen des Volkes Miqdad, Abu-Dharr und Ammar an Bedeutung gleichkam. Das Volk hatte keine Vorstellung von seinem Charakter, dieser Mischung aus Betrug und Heuchelei in seinem Handeln. Sie konnten ihn einfach nicht so sehen, wie er wirklich war. Er unterwarf mit großer Schlauheit jeden, der gegen ihn rebellier­te. Er verbarg seine intrigante Natur und seine verbrecheri­schen Taten und täuschte das Volk mit der Vorspiegelung seiner Liebe zum Islam. Er ging sogar so weit, Feindseligkeit gegen einen so frommen und integren Mann wie Imam Ali (a.s.) zu hegen und versuchte, das als Rache für den Tod Osmans (des dritten Kalifen, der ermordet wurde) hinzustellen.

Es ist ganz offensichtlich: Hätte Imam Hassan (a.s.) unter diesen Umständen mit Muawiya gekämpft und wäre er in der Schlacht getötet worden, so wäre sein Blut umsonst vergossen worden. Muawiya hätte es arglistig als einen politischen Krieg hinstellen können, und folglich wäre das wahre Gesicht Muawiyas im Dunkeln geblieben. Durch den Vertrag aber wurde das Blut der Muslime gerettet und die Gefahr für den Islam abgewehrt. Das wahre Gesicht Muawiyas wurde allen sichtbar.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, daß der Inhalt des Vertrages von Imam Hassan (a.s.) so arrangiert wurde, dass dadurch Muawiyas wahrer Charakter enthüllt wurde.

Ein Teil des Vertragsdokumentes lautete folgendermaßen:

"Muawiya verpflichtet sich, nach dem Heiligen Qur'an und der Sunna des Propheten zu handeln; keinen Nachfolger für sich zu ernennen; Ali (a.s.) und seine Anhänger, Mitstreiter und Freunde sollen niemals bedrängt und unterdrückt werden und gegen Ali (a.s.) sollen keine Schmähungen ausgestoßen wer­den."17 Muawiya durfte sich auch nicht Amir-ul-Muminin (Fürst der Gläubigen) nennen, woran er sich allerdings nicht hielt.

Und Muawiya hielt nicht eine einzige Klausel des Vertrages ein. Nach Abschluss des Abkommens kam er nach Nakhliya, einem Ort in der Nähe von Kufa, und sagte in einer seiner Ansprachen:

"Bei Allah, ich habe nicht gegen euch gekämpft, damit ihr beten, fasten, die Pilgerfahrt (Hadsch) machen und Almosen (Zakat) zahlen könnt, denn all das beachtet ihr ja schon ‑ ich aber habe mit euch einzig und allein um die Herrschaft ge­kämpft. Mein Plan war erfolgreich, und nun erkläre ich feier­lich, dass alle Abmachungen des Vertrages, den ich mit Hassan abgeschlossen habe, nichtig sind: Ich zertrample sie mit mei­nen Füßen. Ich werde sie nie erfüllen."

So wurde das wahre Gesicht Muawiyas offenbar, das so lange hinter der Maske von Verstellung und Heuchelei verborgen war. Alle erfuhren, daß er kein anderes Ziel hatte als die Herr­schaft über die islamischen Territorien ‑ mit seiner ehrlosen Handlungsweise, mit der Zurschaustellung von Pomp und Prachtentfaltung ‑ und nicht im geringsten das Wohl des Islam und der Muslime. Als er schließlich sein egoistisches Ziel erreichte, vergaß er den Heiligen Qur'an, die Sunna des Pro­pheten und alle Vereinbarungen des Vertrages und zertrampelte alles mit seinen Füßen.

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