Im Namen Allahs, des Erbarmers, des BarmherzigenDie 54. Konsultation – Der Glanz der Überlieferungen zu Ghadir
18.
Muharram 1330 (8.1.1912)
Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der
Friede sei mit
Dir und die Gnade
ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.
Al-Tabarani und andere veröffentlichten eine
Überlieferungskette [isnad], die man einmütig als zuverlässig anerkannt
hat. Nach
Zaid ibn Arqam hielt der
Gesandte Allahs (s.) einst
unter Bäumen bei dem
Brunnen von
Chum eine Rede. Er sagte
dort:
„Oh ihr
Menschen!
ALLAH ist im Begriff, mich zu Ihm zu
rufen und ich werde diesem Rufe folgen. So wie ich
rechenschaftspflichtig bin, seid auch ihr es. Was habt ihr nun
zu sagen?“
Sie entgegneten: „Wir bekennen, dass Du (Deine Mission)
erfüllt hast, dass Du dafür in den Kampf gezogen bist und dass
Dein Handeln immer ehrlich war.
ALLAH möge es Dir mit Gutem
vergelten!“
Darauf sagte der
Prophet:
„Bekennt ihr, dass es keinen
ALLAH gibt außer
ALLAH und dass
Muhammad sein
Diener und
Gesandter ist? Und dass
Paradies und
Hölle tatsächlich
existieren, so wie auch der
Tod und die
Auferstehung von den
Toten reinste Wahrheit sind? Und bekennt ihr, dass die
Stunde (des Gerichts) einst ohne Zweifel schlagen wird und dass
ALLAH
dann die Toten aus den
Gräbern auferstehen lassen wird?“
Sie antworteten: „Dazu bekennen wir uns!“
Und der
Prophet sprach weiter: „ALLAH sei mein Zeuge. Ihr Menschen! Allah ist mein
Schutzherr [maula] und ich bin der
Schutzherr der
Gläubigen. Ich habe mehr Anspruch auf sie als
sie auf sich selbst. Wem ich sein
Schutzherr bin, dem ist
dieser sein
Schutzherr und
ALLAH ist für jeden ein Freund, der
auch ihm ein Freund ist und für jeden ein Feind, der auch ihm
ein Feind ist.“
Darauf sagte er: „Oh ihr
Menschen! Ich verlasse euch, aber
einst werdet ihr mich wieder an jenem
Wasserbecken antreffen,
dessen Fläche die Entfernung zwischen
Buschra (in
Syrien) und
Sanaa (im
Jemen) noch übertrifft. Es werden dort so viele
Trinkgefäße aus Silber zu finden sein, wie es Sterne gibt.
Sobald ihr mir dann begegnet seid, werde ich euch über die
beiden (anvertrauten) Gewichtigen befragen, und zwar, wie ihr
mir im Bezug auf sie nachgefolgt seid. Das größte Gewicht ist
die
Schrift Allahs, des Allmächtigen und Erhabenen. Sie
gleicht einem
Seil, dessen ein Ende sich in
Allahs Hand
befindet und dessen anderes Ende Ihr in Händen haltet. Solange
Ihr es fest ergriffen habt, werdet Ihr nicht in die Irre gehen
oder euch davon abbringen lassen. Was die Nachkommenschaft der
Angehörigen meines Hauses (als zweites Gewicht) betrifft, so
hat der Gütige und Allwissende mir verkündet, dass (ihre Zeit)
solange nicht vollendet sein wird, bis sie bei mir am
Wasserbecken eingetroffen sind.“
Hinsichtlich der Tugenden
Alis hat
al-Hakim in seinem "Al-Mustadrak"
nach
Zaid ibn Arqam zwei
Überlieferungswege veröffentlicht.
Beide sind, gemäß den Anforderungen der
beiden Scheichs,
authentisch.
Als
er (s.) von der
Abschiedspilgerfahrt zurückgekehrt war
und sich am
Brunnen von
Chum (zur Rast) niedergelassen hatte,
befahl er, dass man den Boden unter den größeren Bäumen vom
Staub befreien solle und sprach:
„Es ist so, als ob ich gerufen würde und diesem Rufe folgen
müsste. Ich habe Euch die
beiden Gewichtigen hinterlassen, von
denen eines bedeutender als das andere ist: Den
Qur'an und
meine
Nachkommenschaft. Also seht zu, wie ihr mir im Bezug
auf beides nachfolgen könnt, denn beide werden nicht getrennt
werden, bis sie bei mir am
Wasserbecken (im
Paradies)
eintreffen.“
Ferner sagte
er:
„Allah, der Erhabene und Allmächtige ist
mein
Schutzherr und ich bin der
Schutzherr eines jeden
Gläubigen.“ Hierauf nahm er die Hand
Alis und sprach: „Wem ich
sein
Schutzherr bin, dem sei auch er sein
Gebieter [wali]. Oh
Allah! Wer ihm beisteht, dem sei Freund, wer ihm aber
feindlich gesonnen ist, dem sei Feind.“
Die gesamte
Überlieferung hat
al-Hakim ungekürzt
wiedergegeben.
Al-Dhahabi ist ihr in seiner Zusammenfassung
jedoch nicht (weiter) nachgegangen. Darüber hinaus wurde sie
von
al-Hakim auch noch in einem Kapitel seines "al-Mustadrak"
angeführt, das über
Zaid ibn Arqam Erwähnung gefunden hat und
dessen Richtigkeit bestätigt wurde.
Al-Dhahabi hat trotz
seiner strengen Ansichten dasselbe getan. Schlage bitte dort
nach.
Auch Imam
Ahmad ibn Hanbal veröffentlichte etwas von der
Überlieferung von
Zaid ibn Arqam, der Folgendes sagte: „Wir
rasteten einst mit dem
Gesandten Allahs (s.) in einem Tal, das
Wadi
Chum genannt wurde. Als er uns zum
Beten
aufgerufen
hatte, begann er sein
Gebet in der Mittagshitze zu
verrichten.“
Zaid ibn Arqam sagte weiter: „Danach hielt er vor
uns eine Rede. Um dem
Gesandten Allahs Schatten zu spenden,
legte jemand ein Kleidungsstück auf einen Baum und schirmte
ihn somit vor der
Sonne ab. Er sagte. ‚Ich habe mehr Anspruch
auf sie als sie auf sich selbst. Wisst ihr dies und bezeugt
ihr dies?’ Die Anwesenden bejahten es und er fuhr fort: ‚Wem
ich sein
Schutzherr bin, dem sei auch
Ali sein
Schutzherr.’ Oh
Allah! Wer ihm beisteht, dem sei ein Freund, wer ihm aber
feindlich gesonnen ist, dem sei ein Feind.’“
Ebenfalls nach
Zaid ibn Arqam führt auch
al-Nasai
Folgendes an: „Als der
Prophet von der Abschiedswallfahrt zurückgekehrt war und
sich am
Brunnen von
Chum (zur Rast)
niedergelassen hatte, befahl er, dass man den Boden unter den
größeren Bäumen vom Staub befreien solle und sprach: ‚Es ist
so, als ob ich gerufen würde, und diesem Rufe folgen müsste.
Ich habe Euch die
beiden Gewichtigen hinterlassen, von denen
eines bedeutender als das andere ist: Der
Qur'an und meine
Nachkommenschaft, die Angehörigen meines Hauses. Also seht zu,
wie ihr mir in Bezug auf beides nachfolgen könnt, denn beide
werden nicht getrennt werden, bis sie bei mir am
Wasserbecken
eintreffen.’ Ferner sagte er: ‚Allah, der Erhabene und
Allmächtige ist mein
Schutzherr und ich bin der
Gebieter [wali]
eines jeden
Gläubigen.’ Hierauf nahm er die Hand
Alis und sprach: ‚Wem ich sein
Gebieter [wali] bin, dem sei dieser
hier, sein
Gebieter. Oh
Allah! Wer ihm beisteht, dem sei ein
Freund, wer ihm aber feindlich gesonnen ist, dem sei ein
Feind.’“
Abul-Tufail sagte: „Ich fragte
Zaid, ob er dies von dem
Gesandten Allahs (s.) gehört habe. Hierauf antwortete
Zaid
Folgendes: ‚Unter den größeren Bäumen befand sich niemand, der
ihn nicht mit eigenen Augen gesehen und gehört hätte.’“
Diese
Überlieferung hat
Muslim im Kapitel über die Tugenden
(Alis)
in seinem "Sahih" veröffentlicht, wo sie sich über
verschiedene Wege von
Zaid ibn Arqam herleitet. Allerdings
wurde sie von
Muslim gekürzt, d.h. bruchstückhaft
wiedergegeben, was sich oft beobachten lässt.
Eine
Überlieferung nach
Bara ibn Azib ließ
Imam
Ahmad ibn Hanbal in zwei Versionen erscheinen: „Einst waren wir bei
dem
Gesandten Allahs und hatten uns am
Brunnen von
Chum (zur
Rast) niedergelassen, da wurden wir zum gemeinsamen
Gebet
gerufen. Nachdem für den
Gesandten Allahs (s.) der Boden
unter zwei größeren Bäumen von Staub befreit worden war,
verrichtete er das Mittagsgebet. Dann ergriff er
Alis Hand und
sprach: ‚Wisst ihr, dass ich mehr Anspruch auf die
Gläubigen
habe, als sie auf sich selbst?’ Die Anwesenden bejahten dies
und er fuhr fort: ‚Wem ich sein
Schutzherr bin, dem sei
Ali
sein
Schutzherr.’ Oh
Allah! Wer ihm beisteht, dem sei Freund
und wer ihm aber feindlich gesonnen ist, dem sei Feind.’“
Al-Bara sagte weiter: „Darauf trat
Umar ibn Chatab zu
Ali
und sagte zu ihm: ‚Oh Sohn des
Abu Talib! Ich bin erfreut, dass
Du des Morgens wie auch des Abends der
Schutzherr eines jeden
gläubigen Mannes und einer jeden gläubigen Frau bist.“
Al-Nasai veröffentlichte eine
Überlieferung von
Aischa bint Sad, die sagte: „Ich habe von meinem Vater
vernommen, dass er damals beim
Brunnen von
Chum dem
Gesandten Allahs (s.) zugehört hat. Dieser habe
Alis Hand ergriffen, eine Rede
gehalten und
Allah mit Lobpreisungen verehrt Dann habe er
folgende Worte gesprochen: ‚Ihr Menschen! Ich bin euer
Gebieter [wali]’, worauf die Anwesenden dann mit ‚Du sprichst
die
Wahrheit,
Gesandter Allahs (s.)’, geantwortet hätten.
Schließlich habe er
Alis Hand in die Höhe gehalten und gesagt: ‚Dieser hier
ist mein (für euch bestimmter)
Gebieter [wali].
Er wird meine
Religion verkünden. Wer ihm beisteht, wird in
mir einen Freund haben, wer ihm aber feindlich gesonnen ist,
dem werde ich ein Feind sein.’“
Nach
Aischa bint Sad wurde außerdem noch Folgendes
überliefert: „Einst waren wir mit dem
Gesandten Allahs zusammen. Nachdem er zum
Brunnen von
Chum gelangt war, wartete er darauf, dass sich jene, die
vor und nach ihm unterwegs waren, versammelten. Dann fragte er
sie: ‚Ihr Menschen! Wer ist euer
Gebieter [wali]?’, ‚Allah und sein
Gesandter’, antworteten sie. Da nahm er
Alis Hand, ließ ihn
aufstehen und sagte: ‚Wer
Allah und seinen
Gesandten zum
Gebieter [wali] hat, dem sei dieser sein
Gebieter. Oh
Allah!
Wer ihm beisteht, dem sei ein Freund, wer ihm aber feindlich
gesonnen ist, dem sei ein Feind.’“
Die
Überlieferungen zu dieser Frage lassen sich nicht
eingrenzen, geschweige denn zählen. Sie weisen eindeutig
darauf hin, dass
Ali nach seinem Ableben der
Gebieter seines
Versprechens und der Betraute seiner Angelegenheit war. Ganz
so, wie
Fadhl ibn Abbas ibn Abu Lahab es ausdrückte: „Nach
Muhammad war
Ali der
Gebieter des Versprechens und er war für
jeden Mitbürger sein
Befehlshaber.“
Der
Friede sei mit Dir.
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Die 55. Konsultation – Zweifel an Überlieferungskette.