Der Tod des Husein ...

Der Tod des Husein ben Ali und die Rache

Ein historischer Roman aus dem Arabischen

Ferdinand Wüstenfeld

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Ali ben Husein

Nach ihm trat Ali ben Husein zum Kampfe vor und sprach:

Ich bin 'Ali ben Husein ben 'Ali,
wir sind, beim Hause Gottes! die Familie des Gesandten.
Ich werde euch treffen mit einem schneidenden Schwerte, das nicht schartig ist,
ich werde euch niederstechen mit der Lanze mitten in den Staub,
mit dem Hieb eines vortrefflichen Haschimitischen Jünglings,
eines Sprossen 'Alfs, des Haschimitischen Helden.

Dann griff er die Leute an und hörte nicht auf zu kämpfen, bis er 81 Mann getötet hatte; da schlug ihn ein Mann mitten über den Kopf und streckte ihn der Länge nach nieder, indem er von dem Pferde zur Erde fiel. Er richtete sich zum Sitzen in die Höhe und rief: o mein Vater! komm zu mir, hier ist mein Großvater Muhammed der auserwählte, mein Vater Ali der begnadigte, meine Mutter Fatima die hehre, meine Großmutter Chadi'ga die ältere und hier ist mein Oheim Hasan, sie erwarten dich sehnsüchtig. Darauf hauchte er sein Leben aus.

[L. Omara erzählt von Raschid, dieser von Hamid ben Muslim el-Azdi:] Es ist mir, als sähe ich noch eine Frau [aus dem Zelte des Husein] heraustreten [wie der aufgehende Mond], die rief: ach mein Kind ! [ach mein Herzblut !] wäre ich doch von heute an blind , [wäre ich doch vor seinem Tode zum Verkauf ausgestellt]! Husein eilte auf sie zu und führte sie zurück. Ich erkundigte mich, wer sie sei und erfuhr, sie sei Zeinab die Tochter des 'Ali ben Abu Talib.

Abu Michnaf sagt  Als nun von seinen näheren Verwandten keiner mehr übrig war, schrieen die Frauen und weinten, da rief er ihnen zu: seid ruhig! das Weinen liegt vor euch. Damit machte er einen Angriff auf die Leute und trieb sie von dem Toten zurück, er nahm seinen Kopf in seinen Schoß, fing an, das Blut aus seinem Gesichte abzuwischen und sprach: o mein Sohn! Gott verfluche die Leute, die dich getötet haben ! wie konnten sie so gegen Gott und den Sohn des Gottgesandten sich auflehnen! Dann flössen seine Augen über von Tränen und er fuhr fort: Du, mein lieber Sohn, ruhst nun aus von der Kümmernis und Trauer dieser Welt und bist zur Ruhe des Paradieses und seinen Freuden eingegangen; dein Vater ist noch zurückgeblieben; wie bald wird auch er dahin gelangen!

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