Senegal, April 1874.
Unsere neuen Freunde, die Touaregs, hatten uns endgültig in
ihre Schar aufgenommen, und in ihrer Gesellschaft
durchstreiften wir tagsüber unendliche Wüsteneien.
Der glühende Wind, der heftig durch die Dünen strich,
überschüttete uns mit Sand. Wir wanderten durch eine Wolke von
strahlendem Gold. Unsere toll gewordenen Kamele schlotterten
noch mehr als sonst, steiften ihre langen Hälse und kamen nur
unregelmäßig vorwärts.
Überall gab es Sand: In unseren Augen, in den Falten
unserer Kleider wie im Fell unserer Tiere.
Wir müssen einen eigenartigen Anblick geboten haben mitten
in dieser Landschaft. Jeder von uns im weiten dunklen Burnus,
der im Winde flog, das Antlitz gebräunt von der afrikanischen
Sonne, teilweise vom Schleier verhüllt, wie es die Sitte der
Touaregs gebietet. Tatsache ist, daß wir nur schwer von
unseren Gefährten zu unterscheiden waren.
Als spät abends unsere Karawane vor dem Dorf Touroukambé
vorüberzog, kamen die Neger herbei, die in den Touaregs
heilige Männer verehren. Sie säumten unseren Weg mit
ehrfürchtig erschreckten Mienen, küßten unsere Hände und baten
uns um Amulette. –