An Bord des »Petrel«.
Dakar, Januar 1874.
Wo sind sie hin, die ersten Monate meines Aufenthaltes im
Senegal, wo alles mir neu erschien und ich noch Vergnügen fand
an weiten Spaziergängen unter sengender Sonne auf sandigen
Wegen, in die mein Fuß bei jedem Schritt versank!
Von solchen Wanderungen kam ich in sternenhellen,
durchsichtigen Nächten heim, beim betäubenden Konzert der
Grillen und Heupferdchen, die Luft war vom glühenden Hauch des
Sommers geschwängert, und Glühwürmchen flogen durch die
Bambushecken wie tausend leuchtende Funken.
Auf dem Kai erwarteten mich die Neger Samba Fall und Damba
Taco und geleiteten mich an Bord. Und auf der Flut bezeichnete
eine phosphoreszierende Bahn den Weg, den wir genommen hatten.
Bei Tisch wurde dann nichts gegessen, aber Gefrorenes und
Eislimonade standen uneingeschränkt zur Verfügung.
Jetzt haben wir Winter; kein Laub mehr, kein Regen mehr,
kein Gewitter mehr, kein Blatt mehr und kein Wassertropfen,
vollständige Dürre sechs Monate lang.
Die drückenden Tage der Winterszeit sind mir fast die
lieberen. Vielleicht hat das Wetter mich heute ermüdet, doch
mich dünkt, das alles sich entfärbt. Das ganze Land wird blaß
und langweilt mich –