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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der islamische Begriff Zwietracht [fitna] bezeichnet
grundsätzlich jede Form von Zwietracht, die zwischen Menschen
entstehen kann, sei es ein persönlicher Zwist oder eine
gesellschaftliche Unruhe.
Der
arabische Begriff fitna (pl. fitan) erscheint im
Heiligen Quran mehrmals. Es steht im Sinn von „Aufruhr
gegen die göttliche Ordnung“. Vereinfacht wird er als
„Versuchung“, „Aufruhr“, „Bürgerkrieg“ oder „Konflikt“
übersetzt. Im
Heiligen Quran wird die Fitna als heftiger als Töten
eingestuft (2:191), weil das Töten lediglich den Körper des
Menschen betrifft, wohingegen die Fitna auch die
Seele [nafs]
zerstören kann. Die
Auswanderung [hidschra] erfolgte wegen der Fitna, welche
die
Muslime zu ertragen hatten (6:110). Unruhestifter
missbrauchen die mehrdeutigen
Verse
des
Heiligen Quran, um Fitna zu stiften (3:7). Zahlreiche
weitere
Verse
des
Heiligen Quran verdeutlichen die Vielschichtigkeit des
Begriffs.
Fitna werden auch eine Reihe von
muslimischen Bürgerkriege (Fitna) der Anfangszeit genannt. Bei
sunnitischen
Muslimen gelten die Ereignisse rund um die
Kamelschlacht und die
Schlacht von Siffin als "große Fitna" im Rahmen
der
muslimischen Bürgerkriege (Fitna). Damit wird zumeist
der Verurteilung
Muawiyas für seine Verbrechen ausgewichen. Aus der Sicht
von
schiitischen
Muslimen waren bereits zuvor die Ereignisse um
Saqifa
eine Zwietracht mit katastrophalen Folgen für die
Muslime. Obwohl es sich um ein Wort mit wichtigen
historischen Implikationen handelt, wird es auch im modernen
Arabisch ohne die zugrunde liegenden historischen
Konnotationen häufig verwendet.
In einem erweiterten Sinn bezeichnet „Fitna“ schwere
Zeiten, in denen vermehrt mit Glaubensspaltung und
Apostasie gerechnet werden kann. Es wird hier oft in der
Bedeutung „schwere Prüfung“ bzw. „Versuchung durch Gott“
verwendet.
Muslime erwarten vom erwarteten
Imam
Mahdi (a.), dass er sämtliche
Zwietracht [fitna] auf Erden überwinden
wird.
"Fitna" ist auch der Name eines bekannten Propagandafilmes
gegen den
Islam
aus dem 21. Jh. n.Chr.
des niederländischen Parlamentsabgeordneten Geert Wilders.