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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Yazur im Bezirk
Jaffa war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 6 km östlich von
Jaffa
und ist bereits im 7. Jh. v.Chr. in assyrischen Texten
erwähnt.
Während der zeit der
Fatimiden entstammten einige wichtige Persönlichkeiten der
Ortschaft, darunter al-Hasan ibn al-Yazuri Ali, der ein
Minister der
Fatimiden im Jahr 1050 n.Chr. war. Während der
Kreuzzüge war die Ortschaft schwer betroffen durch die
Auseinandersetzungen im 12. bis 13. Jh. n.Chr., bis die Stadt
unter die Kontrolle der
Mamluken fiel.
Ab dem Jahr 1157 stand das Dorf unter der Kontrolle
Osmanen und war berühmt für einen Armenküche, die von
Hürrem (Roxalena) eingerichtet worden war. Ab 1586 wird
auch der Schrein von einem "Imam Ali" (Maqam Imam Ali)
erwähnt, der allerdings nicht
Imam Ali (a.) sein kann. Es wird davon ausgegangen, dass
es sich um einen lokalen
Mystiker gehandelt haben muss. 1596 n.Chr. hatte das Dorf
275 Bewohne, die Steuern entrichtet haben auf Weizen, Gerste,
Früchte, und Sesam sowie für Ziegen und Bienenstöcke. Im Jahre
1602 wurde der Maqam Imam Ali als eine Moschee mit neun
Kuppeln beschrieben. 1863 kam
Victor Guerin an der Ortschaft vorbei.
Im 20. Jh. n.Chr. hatte das Dorf zwei Grundschulen, eine
für Jungen (1920 erbaut) und eine für Mädchen (1933 eröffnet).
Im Jahr 1947 waren 430 Jungen und 160 Mädchen in diesen
Schulen eingeschrieben. Die Reste einer alten
Kreuzfahrerkirche von Richard Löwenherz, die im Jahre 1191
gebaut worden ist, genannt Castel Des Plaines, waren auf einem
Hügel im Dorf sichtbar. 1945 haben die britischen Besatzer bei
einer Volkszählung 4030 Einwohner ermittelt, darunter
Christen, der Rest
Muslime.
Das Dorf wurde am 11. Dezember 1947 von einer zionistischen
Einheit erstmalig überfallen. Am 18. Dezember kehrte mehr
zionistischen Truppen, diesmal als britische Soldaten
verkleidet zurück. Während einer Fahrt durch die Hauptstraße
warfen sie mehrere Bomben in ein Kaffeehaus und ermordeten
mindestens sechs Dorfbewohner. Am 30. Dezember kam ein
weiterer zionistischer Stoßtrupp, weitere Angriffe folgten
Anfang 1949. Der größte Angriff erfolgte 12. Februar 1948. In
der Folge erfolgten die Angriffe fast wöchentlich.
Die
eigentliche Vertreibung und
ethnische Säuberung erfolgte 28-30 April 1948. Die
verbliebene Bevölkerung wurde vertrieben bzw.
zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss geplündert und
weitestgehend zerstört um jegliche Rückkehrmöglichkeit
auszuschließen. Nur Rest zwei Schreine (Maqam Imam Ali,
Scheich al-Katanan) sind verblieben.
In Yazur ist
unter anderem
Ahmad Dschibril geboren.