.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Uria war angeblich ein Soldat des
David
(a.), dessen Geschichte als Paradebeispiel für die
Verfälschung der vorislamischen Schriften gewertet wird, wobei
in diesem Fall die Verfälschung und Verunglimpfung eines
Propheten zudem Einzug in manche Bücher des
Islam
gefunden hat.Gemäß Bibel war Uria (Urija, Uriah) ein
Hethiter (ein Volk in Anatolien) im Heer des
David
(a.) und einer der Helden des Heeres. Er war mit der
schönen Batseba verheiratet. Angeblich beobachtet
David
(a.) vom Dach seines Palastes aus, wie sich Betseba nackt
badet. Er lässt Erkundigungen über sie einholen und erfährt,
dass sie die Frau Urias sei. Daraufhin holt er sie in den
Palast und übt
Unzucht [zina]
mit ihr aus. Als Batseba schwanger wird, versucht er, das Kind
ihrem Mann Uria, den er aus dem Heerlager vor Rabba kommen
lässt, unterzuschieben. Als das misslingt sorgt er dafür, dass
er an der Front fällt. Nachdem die Trauerzeit Batsebas vorüber
ist, nimmt David sie zur Frau.
Die obige Verleumdung des
David
(a.) findet Einzug in einige
sunnitische Bücher und darin eine Steigerung:
Einstens soll
David
(a.) in seiner Altarkammer gebetet haben, als der
Satan
in Gestalt eines wunderschönen Vogels am offenen Fenster der
Altarkammer erschien. Der Vogel war so wunderschön, dass
David
(a.) das
Gebet
unterbrach, um den Vogel zu fangen. Der Vogel flog etwas
weiter weg, und
David
(a.) wollte ihn wieder ergreifen, und der Vogel flog
weiter weg und ließ sich auf dem Dach nieder.
David
(a.) bestieg das Dach, um den Vogel fangen zu können.
Gerade hier von der Dachterrasse sah er, wie die die Frau des
Uria nackt badete, wobei ihr Name in den Büchern der
Muslime nicht erwähnt wird. Er fragte, wer sie wäre, und
erfuhr, dass ihr Ehemann, ein Soldat, an der Front diente.
David (a.) schrieb einen Brief an den Obersten General, er
solle Uria an die vorderste, gefährlichste Front schicken, wo
er sicherlich den Tod fände. Der oberste General tat so, und
der Soldat wurde getötet. Die Frau war nun Witwe. Als ihre
Trauerzeit abgelaufen war, heiratete David (a.) sie.
Jene Legende wird im Zusammenhang eines
Verses
(38:21 ff.) des
Heiligen Qur'an in manchen
Auslegungen [tafsir] gebracht, wonach
Engel
ihn mahnen sollen.
Gemäß des Buches Uyun al-Akbar ar-Ridha von
Scheich Saduq, hatte
Imam Ali Ridha (a.) eine Sitzung, um mit Vertretern
verschiedener Länder und Religionsgemeinschaften zu
diskutieren, einschließlich
sunnitischer Vertreter. Kalif
Mamun
wohnte der Sitzung bei. Imam
Ali
Ridha (a.) forderte einen sunnitischen Gelehrten auf, was
er zur David-Geschichte zu sagen habe. Der
sunnitische Gelehrte erzählte es so, wie es oben
wiedergegeben ist.
Imam Ali Ridha (a.) sagte daraufhin:
"Gepriesen ist
ALLAH!
Wie sagst du solch eine Sache über den
Propheten
Gottes?
Was für ein
Prophet ist das, wenn er sein
Gebet
unterbricht, um einen schönen Vogel zu fangen, und er wird so
fasziniert von ihm, dass er ihm bis aufs Dach folgt?! War denn
kein Anhänger da, der an seiner Stelle den Vogel einfangen
hätte können? Und was für ein
Prophet ist das, wenn er den Vogel vergisst, weil er eine
schöne Frau sieht und sie befragt? Als er erfuhr, ihr Mann sei
ein guter Soldat, der sein Leben auf dem Schlachtfeld wage,
wie konnte er dann eine List anwenden, damit der Soldat
getötet würde und er die begehrte Frau heiraten könne? So ein
Verhalten wäre ja Ausschweifung und Schurkerei! Was für ein
Prophet wäre
David
(a.), wenn er all dies täte?"
Danach klärt
Imam Ali Ridha (a.) die Anwesenden über den eigentlichen
Sinn der
Verse auf.