Türkenbrunnen
  Türkenbrunnen in Graz

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Der so genannte Türkenbrunnen in Graz ist ein Brunnen auf dem Schlossberg aus dem 16. Jh. n.Chr.

Nach den Plänen des Baumeisters Domenico dell’ Aglio wurde der Bau 1554 n.Chr. begonnen und endete im September 1558. Der Schlußstein ist mit der Jahreszahl "1558" versehen. Die Öffnung und Beleuchtung des Schachtes ist für 2003 geplant.Die Kosten sollen sich auf 4846 Gulden 2 Schilling 18 Pfennig belaufen haben. Es ging darum die Wasserversorgung am Grazer Schlossberg im Belagerungsfall zu sichern. Ursprünglich hieß der Brunnen "Tiefer Brunnen", weil man ca. 88 Meter tief graben musste, bis man auf Wasser stieß. 150 Jahre später musste auf 94 Meter Tiefe weitergegraben werden, weil sich der Grundwasserspiegel gesenkt hatte.

Die Bezeichnung "Türkenbrunnen" wurde erst im 19. Jh. n.Chr. eingeführt, indem eine Legende gestreut wurde, die historisch unhaltbar ist. Demnach sollen Gefangene der Osmanen in mühseliger jahrelanger Arbeit den Brunnen im 16. Jh. n.Chr. ausgehoben haben. Die Legende wurde ausgeschmückt mit einem riesigen Elefanten, der dabei zum Tragen der Lasten zum Einsatz gekommen sein soll. Nach einer anderen Version wurden gefangene christliche Bosnier, so genannte "Martolosen" eingesetzt, die wegen ihrer Kollaboration mit den Osmanen als "Türken" betrachtet wurden.

In Wirklichkeit wurde er aber von deutschen Bergleuten erbaut. Das Wasser wurde mit einer Seilwinde und zwei Holzeimern geschöpft. Heute hat der Brunnen keine Funktion mehr.

Nach den Zerstörungen durch die Franzosen hat Dr. Bonaventura Hödl den Türkenbrunnen 1835-1837 wieder freigelegt und nutzbar gemacht. Der heutige Brunnenkranz aus Stein stammt aus der Renovierung im Jahr 1934.

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