.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Trauerkranz für
Sultan Saladin war ein Geschenk Kaiser
Wilhelms II. bei seinem Besuch in
Damaskus im November 1898 n.Chr., er bestand aus Gold.
Wilhelms II. legte bei seiner berühmten Orientreise 1898
großen Wert darauf, das Grab
Sultan Saladins zu besuchen. Im Mausoleum neben der
Umayyaden-Moschee legte er am 8.11.1898 einen goldenen
Kranz nieder und hielt eine Rede, die später besonders bei
Briten, Franzosen und Russen aufmerksam zur Kenntnis genommen
wurde: "Möge der Sultan und mögen die 300 Millionen
Mohammedaner, die, auf der Erde zerstreut lebend, in ihm ihren
Kalifen verehren, dessen versichert sein, dass zu allen Zeiten
der deutsche Kaiser ihr Freund sein wird."
Der Kaiser hielt den hölzernen Sarkophag
Saladins für unwürdig und beauftragte umgehend deutsche
Steinmetze einen Marmorsarkophag als Ersatz zu fertigen.
Dieser Sarkophag wurde auch angeliefert und steht heute leer
neben dem hölzernen Sarg im Mausoleum. Die Damaszener wollten
ihren großen Sultan nicht umbetten, aber das Geschenk auch
nicht zurückweisen.
Der goldene Kranz ist nicht mehr da. Als Thomas Edward
Lawrence in Damaskus einmarschierte, schickte er den Kranz als
eine Art Siegestrophäe nach London. 1930 fragte das Museum in
London beim Außenministerium an, ob man den Kranz nicht, wie
bei religiöser Kriegsbeute üblich, wieder nach Syrien
zurückgeben sollte. Das britische Außenministerium lehnte ab,
da es sich um keinen religiösen sondern um einen
propagandistischen Gegenstand handele und das wäre zum
jetzigen Zeitpunkt (1930) unmöglich, da dies wieder einen
Propagandaeffekt für Deutschland im arabischen Raum bringen
würde. Erst 1987 bat das Direktion des Antikenmuseums in
Damaskus darum, zumindest eine Kopie für das Grab zu
bekommen. Doch auch das scheiterte, weil England nicht bereit
war die Kosten zu übernehmen. Der Kranz liegt bis heute mit
der Inventarnummer EPH 4338 in einer Vitrine des Kriegsmuseums
in London.