Theresa von Avila
Theresa von Avila

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28.3.1515 - 4.10.1582

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Teresa von Avila war eine Nonne im Karmeliterorden sowie eine bekannte Mystikerin ihrer Zeit, die offensichtlich sehr stark vom Islam geprägt war.

Sie ist 28. März 1515 als Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada Avila, (Kastilien/Spanien) geboren. Als sie in den Orden eintrat nahm sie den Namen "Teresa von Jesus" an.

Ihr Großvater väterlicherseits soll ein sephardischer Jude aus Toledo gewesen sein. Er nahm mit seiner Familie 1485 das Christentum an. Ihr Vater Alonso Sánchez de Cepeda hat in der ersten Ehe zwei Kinder und in zweiter Ehe mit Dona Beatriz de Ahumada zehn weitere Kinder, von denen Teresa das dritte war. Sie hatte zwei Schwestern und neun Brüder.

Früh lernte Theresa lesen und vertiefte das Lesen insbesondere nach dem Tod ihrer Mutter (1528), als sie 13 Jahre alt war. Als Sechzehnjährige kam sie zu Bildungszwecken in das Kloster der Augustinerinnen in Avila, das sie aus gesundheitlichen Gründen nach 18 Monaten verließ. Während der Genesung las sie unter anderem Hieronymus.

Am 2. November 1535 trat sie gegen den Willen ihres Vaters in den Karmeliterorden in Avila ein. Genau ein Jahr danach, am 2. November 1536, wurde sie eingekleidet ein weiters Jahr später, am 3. November 1537, wurde sie Nonne. Im Zuge einer schweren Krankheit fand sie Wege der inneren Einkehr. Ihre Krankheit war so schwer, dass sie drei Jahre lang gelähmt  und zeitweilig sogar für tot gehalten wurde.

Nachteilweisen Genesungen erlebte sie erste tiefe mystische Erfahrungen. Ihr besonderer Einsatz führte bei steigenden Zahlen von Frauen im Kloster aufgrund des damaligen extremen Frauenüberschusses zu einen zunehmenden Ansehen.

Mit Hilfe des damaligen Bischofs von Avila, Alvaro de Mendoza, erhielt sie von Papst Pius IV. die Erlaubnis, in Avila ein eigenes Kloster zu gründen, was am 24. August 1562 erfolgte. Sie fing mit 13 Schwestern an und steigerte diese Zahl auf 21. Nach und nach gründete sie 16 weitere Zellen. Dabei führte sie ein neues Ideal ein, dass im Islam unter dem Ausdruck "Stirb bevor du stirbst" bzw. dem Entwerden [fana] ein, was zur Überwindung des "Ichs" dienen sollte. Dazu gehörte das ständige Bemühen um Selbsterkenntnis, um sich Gott anzunähern.

Ab 6.Oktober 1571 wurde Priorin des Klosters der Menschwerdung, in das sie ursprünglich eingetreten war und leitete über 200 Schwestern. Sie setzte ihre Barmherzigkeit bzw. Sanftheit gegen den damals üblichen Rigorismus.

Als sie zur Erfüllung einer spezifischen Aufgabe im Hof nach Alba de Tormes abgeordnet wurde kam sie dort am 20. September 1582 todkrank an und starb im dortigen Karmelitinnenkloster am 4. Oktober 1582 gegen 9 Uhr abends. Aufgrund der damals erfolgten Gregorianischen Kalenderreform folgte auf den 4. der 15. Oktober, an dem Teresa beerdigt wurde.

Sie hinterließ eine für ihre Zeit erstaunliche Lehre. In einem ihrer Bücher beschreibt sie, sich Christus in ihrem Inneren vorzustellen, und das Beten bezeichnete sie als „Verweilen bei einem Freund“. Die Liebe Gottes verstand sie vor allem in gelebter Nächstenliebe, die sich in Gnade und Sanftheit gegenüber den Mitmenschen ausdrückt, was für ihre damalige Zeit revolutionär war.

Viele von ihr verwendeten Beschreibungen, wie z.B. das Bild sieben Wohnstätten oder Schlössern finden ihre Parallele in der Mystik [tasawwuf] des Islam, was den Forscher .. veranlasste, die Parallelen intensiver zu erforschen, wobei er viele Übereinstimmungen fand.


State er stellt von Laurent Delvaux 1765, ausgestellt in der Kaiserliche Schatzkammer Wien, Foto Y. Özoguz 2013

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