Tarichane Moschee
Tarichane Moschee

Aussprache: masdschid-e tari-chane
arabisch: 
تاريخانية
persisch:
مسجد تاريخانه
englisch:
Tarikhaneh Mosque

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Die Tarichane-Moschee, auch Tarichaneh geschrieben, war ein ehemaliger Feuertempel in der Ortschaft Damghan in Semnan in der Islamischen Republik Iran aus der Zeit der Sassaniden und wurde nach der Annahme des Islam im Land in eine Moschee umgewandelt. Sie gilt als die älteste Moschee im Iran.

Die Grundsteine für die Moschee wurden bereits im 2. Jh. n.d.H. (ca. im 8 Jh. n.Chr.) gelegt auf einem Gebäude, das lange vor dem Islam bestand. Das ursprüngliche Gebäude stammt aus der Zeit der Sassaniden und wurde zuvor als Tempel und vorislamischen Kultstätte der Zaroastrier genutzt. Das Alter des Gebäudes wird auf ca. 2300 Jahre geschätzt.

Gemessen am ursprünglichen Alter könnte sie als ältestes Gebäude der Welt, welches später in eine Moschee umgewandelt wurde, angesehen werden.  Im 8. Jh. n.Chr. wurde es in eine Moschee umgewandelt. Das restaurierte Denkmal gilt daher als die älteste Moschee im Iran.

Der Begriff „Tarichaneh“ leitet sich von tari („Gott“) und chaneh („Heim“) ab und bedeutet somit „Haus Gottes Heim“.

Die Architektur gilt als eine Mischung der islamischen und sassanidischen Architektur.

Der Hauptgrundriss besteht aus einem quadratischen Innenhof, der von Arkaden mit Gewölben umgeben ist, die von leicht spitzen gebrannten Ziegelbögen getragen werden, die auf ziemlich gedrungenen runden Säulen ruhen. Es entspricht der typischen Architektur der Sassaniden. Die Säulen sind 3,5 Meter hoch und haben einen Durchmesser von fast 2 Metern.

Die Moschee verfügt über einen Innenhof, der eine fast quadratische Form hat und sehr groß ist, umgeben von Arkaden. Heute existiert nur eine Ruine der Moschee. Insbesondere die Gewölbe mit 18 Säulen in Gebetsrichtung [qibla] sind noch gut erhalten. Sie ist zusammen mit der Nayeem Moschee in Isfahan die einzige Moschee im Iran, in der der Baustil aus Medina umgesetzt wurde. Das später errichtete Minarett soll von den Seldschuken erbaut worden sein. Die Fliesen-Arbeit an der Spitze des Minaretts gilt als die älteste Fliesen-Arbeit der islamischen Architektur.

In einiger Entfernung von der Moschee stehen die Überreste einer quadratischen Säule unsicheren Datums, die möglicherweise aus der ursprünglichen Bauzeit stammt, und eines zylindrischen Minaretts aus der Zeit der Seldschuken. Letzteres wurde zwischen 1026 und 1029 als Ersatz für ein älteres Minarett aus dem 9. Jahrhundert erbaut und ist auffallend in sechs Ornamentzonen unterteilt, die jeweils aus Ziegeln mit einem anderen geometrischen Muster bestehen. Das Minarett hat einen Durchmesser von 4,2 Metern. Seine Spitze ist eingestürzt, aber ursprünglich muss es mehr als 30 Meter hoch gewesen sein, mit einer Galerie, die auf einem Kragen aus Muqarnas ruht.

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