Nachman Syrkin
 

Nachman Syrkin

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23.2.1868 - 6.9.1924

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Nachman Syrkin war einer der frühen Köpfe des Zionismus, der bereits sehr früh die Idee der ethnischen Säuberung Palästinas geäußert hat, ohne dass die Gefahr von der Bevölkerung in Palästina erkannt worden ist.

Nachman Syrkin gilt als Begründer und Führer des sozialistischen Zionismus und damit des kollektiven Siedlungsbaus. Syrkin lebte als Kind in Minsk und besuchte dort das Gymnasium. Durch sein Engagement bei der russischen revolution wurde er zwischen zeitlich inhaftiert, ging dann nach London und Berlin und studierte dort Psychologie und Philosophie. 1903 wurde er in Bern im Fach Philosophie promoviert. Währen seiner Zeit in Berlin hat er die Russisch-Jüdisch wissenschaftliche Gesellschaft gegründet, aus deren Kreis die zweite und berühmtere Generation der zionistischen Führer entstand, wie z.B. Chaim Weizmann.

Beim ersten Zionistenkongress unterstützte er die Idee des Jüdischen Nationalfonds. Beim Zweiten Zionistischen Kongress (August 1898, Basel) reichte er dafür eine Resolution ein. Beim dritten Kongress (August 1899 Basel) legte er dar, dass die einzige Lösung für die jüdische Existenz die Einwanderung und die Konzentration auf ein Territorium sei. Bereits beim ersten Zionistenkongress hatte er erklärt, dass Palästina für die Juden evakuiert werden müsse. Jegliche spätere Behauptungen, dass die Zionisten eine ethnischen Säuberung Palästinas gar nicht geplant hätten, entspricht einer zionistischen Geschichtsverfälschung.

Syrkin wurde 1904 aus Deutschland verbannt, ging nach Paris und kehrte nach der Revolution von 1905 nach Russland zurück, wo er sich vor allem für den Zionismus eingesetzt hat. 1907 emigrierte er nach Amerika, trat der Poalei Zion-Bewegung, deren Führer er bis zu seinem Tod blieb.

1919 gehörte Syrkin zur amerikanischen jüdischen Delegation bei der Friedenskonferenz von Versailles und spielte auch eine führende Rolle der Stockholmer Tagung der Poalei Zion 1919. Als Autor schrieb er in jiddischer, russischer, deutscher und englischer Sprache.

1924 starb er an einem Herzinfarkt in New York. 1951 wurde sein Leichnam im Kibbuz Kinneret neben den anderen zionistischen Führern beigesetzt. Seine Tochter Marie Syrkin (1899-1989) schrieb später die Biographie von Golda Meir.

Die 1933 gegründete Ortschaft Kfar Syrkin in der Nähe von Petach Tikwa ist ihm benannt.

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