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Süleyman I. war der 10.
Sultan
der
Osmanen. Im Türkischen wird er als der "gesetzgebende" [kanuni]
Sultan
Süleyman bezeichnet. In den europäischen Sprachen hat man ihm
den Titel "der Prächtige" verliehen. Er gilt als einer der
berühmtesten
Sultane
der
Osmanen.
Süleyman
I. wurde am 27.4.1495 als Sohn
Selim I.
in Trabzon geboren. Er war beim Tod seines Vaters (21. 9.1520)
Statthalter von Magnesia. Als er die Herrschaft als
osmanischer
Sultan übernahm, gab er durch seinen Vater unrechtmäßig
eingezogene Güter zurück und startete eine Kampagne zur
Bestrafung und Disziplinierung der Staatsdiener, welche die
unrechtmäßigen Enteignungen durchgeführt hatten, was ihm
großen Ansehen im Inneren verlieh. Hinzu kamen einige
Kriegszüge, mit denen er ein Sein ausbaute. 1521 eroberte er
Belgrad und drang in Ungarn ein und 1522 Rhodos. Die
verteidigenden Ritter des Johanniter-Ordens auf Rhodos
erhielten freien Abzug und siedelten sich auf Malta an, wo sie
rund 40 Jahre später nochmals von Süleyman belagert wurden,
diesmal allerdings erfolglos.
1526 zog Süleyman mit 100.000 Mann und 300 Kanonen gegen
Ungarn. Am 29.8.1526 errang er den Sieg in der Schlacht bei
Mohács, worauf am 10.9.1526 Teile des heutigen Budapest
erobert wurden. Ungarn wurde zwischen dem
Osmanischen Reich und, zu einem kleineren Teil, dem
Habsburgerreich aufgeteilt, was in der Folge zur Entwicklung
der österreichisch-ungarischen Monarchie führte.
Nach Unterdrückung eines Aufstandes in Kleinasien unternahm
er 1529 einen dritten Feldzug nach Ungarn und drang am 27. mit
120.000 Mann bis Wien vor. Diese erste Wiener Türkenbelagerung
gab er aber nach einem Verlust von 40.000 Mann am 14.10.1529
auf.
Anschließend wandte Süleyman sich nach Osten. Bis zum
13.7.1534 drang er bis zur damaligen persischen Hauptstadt
Täbriz vor und nahm sie ein.
Bagdad
folgte am 4.12.1534.
Währenddessen hatte Süleymans Flotte unter
Chayruddin Barbarossa den Spaniern 1533 Koron genommen und 1534 Tunis
unterworfen, welches aber 1535 durch Karls V. Expedition
wieder verloren ging. 1541 unterwarf Suleyman mehr als die
Hälfte Ungarns. 1547 wurde ein fünfjähriger Waffenstillstand
geschlossen, nach welchem Süleyman ein jährlicher Tribut von
50.000 Dukaten bewilligt wurde. Hierauf unternahm er einen
zweijährigen Krieg gegen Persien und erneuerte 1551 den Krieg
in Ungarn, wo erst 1562 ein Friedensabkommen zustande kam.
Schon über 70 Jahre alt, brach Süleyman 1566 zu einem
abermaligen Heereszug gegen Ungarn auf, starb aber während der
Belagerung von
Szigetvar am 5. September 1566.
In der Geschichte der
Osmanen wird Süleyman einerseits als
Feldherr und Krieger, andererseits aber auch als weiser
Gesetzgeber und Staatsmann genannt. Unter seiner Herrschaft
entstanden eine Reihe von Gesetzen, die Lücken in bestehenden
Bestimmungen ausfüllen sollten, weshalb er seinen Beinamen
erhielt. Die Tatsache, dass er gegenüber seinen eigenen
Ehefrauen genauso wenig gesetzlich verhielt, wie bei seinen
Raubzügen, wird weniger beachtet. Seine besondere Beziehung zu
Hürrem (Roxalena) führte letztendlich zu einer
ungeeigneten Thronfolge, wobei er seinen eigenen Sohn Mustafa
aufgrund einer Intrige ermorden ließ.
In
Istanbul ließ er zahlreiche prächtige Bauwerke errichten
wie z.B. die
Süleymaniye-Moschee, in dessen Anbau er begraben ist.
Darüber hinaus verfasste Süleyman Gedichte.
Seine Lebensgeschichte ist unter anderem im Süleymanname wiedergegeben.

Barbarossa besucht Süleyman I., Miniatur aus dem
Süleymanname 1558 n.Chr.