Sternwarte Dschaipur
Sternwarte von Dschaipur

Aussprache:
arabisch: دار الرصد في جی
بور
persisch: جی‌پور...
englisch: Observatory of Jaipur

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Die Sternwarte (Observatorium) von Dschaipur (Jaipur) war eine Sternwarte im 18. Jh. in der heutigen Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan in Indien.

Die im Samarkand der Timuriden von Sultan Ulugh Bek und seinen Astronomen mit großer Akribie gepflegte Astronomie und mathematische Geographie verlagerte sich als Folge der Gründung des Mogulreiches durch Babur im Jahre 1526 zusammen mit der politischen Macht nach Indien. Die dort bis in die Anfänge des 18. Jh. hinein entstandenen astronomischen Beobachtungsinstrumente und Ortstabellen sind als Fortsetzung der Arbeit der Astronomenschule in Samarkand zu verstehen. Diese von der Mitte des 16. Jh. an in Indien fortgeführten Arbeiten erreichten mit den intensiven und spektakulären Aktivitäten des Hindugelehrten und Staatsmannes Jai Singh Sawai (1686-1743 n.Chr.) ihren Abschluss. Angeregt durch den Ruhm der groß angelegten Sternwarte von Samarkand ließ er in Delhi, Dschaipur (Jaipur), Benares, Ujain und Madura große Sternwarten bauen, ausgestattet mit Instrumenten von gewaltigem Ausmaßen. Sie wurden zwischen 1722 und 1739 n.Chr. gegründet.

Die Sternwarte Dschaipur stand gegenüber dem heutigen Stadtpalast, wo heute große restaurierte Teile der Sternwarte eine Touristenattraktion sind. Bevor er mit dem Bau der Sternwarten begann, schickte er Studenten ins Ausland; sie sollten sich dort Kenntnisse über Observatorien aneignen, die er dann später beim Bau seines eigenen Observatoriums nutzte. Von seinen insgesamt fünf Bauten ist das Observatorium von Dschaipur das größte und zugleich auch das am besten erhaltene; es wurde 1901 n.Chr. restauriert.

Als eines der herausragenden Instrumente gilt eine Sonnenuhr mit einem 30 m hohen Sonnenhöhenanzeiger. Durch sie wird ein Schatten erzeugt, der pro Stunde bis zu vier Meter wandert.

Ein Modell der Sternwarte steht im Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik im Islam (siehe unten).

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