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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das St. Barnabas-Kloster ist ein Gebäudekomplex auf der Insel
Zypern inmitten der Mesarya-Ebene, der um das angebliche
Grab
des
Barnabas errichtet wurde.
Die Grabstätte, an der
Märtyrer Barnabas als zypriotischer Heiliger verehrt wird,
liegt ca. 8 km nördlich von Famagusta und 2 km westlich von
Salamis auf Zypern. Das Grab wurde angeblich an einem 11. Juni
Ende des 5. Jahrhunderts unter Kaiser Zeno entdeckt, weshalb
der 11. Juni für die Kirche zum Gedenktag an ihn wurde.
Den legendären Ereignissen war ein langwieriger Streit
zwischen der zyprischen Kirchenführung und dem Patriarchen von
Antiochia um die Selbständigkeit der Inselkirche
vorausgegangen. Ihren Anspruch auf Unabhängigkeit hatte sie
mit ihren apostolischen Ursprüngen begründet. Das
antiochenische Patriarchat, dem die fünfzehn Provinzen der
Diözese Oriens (damit auch nominell Zypern) unterstanden,
wollte sich auf eine Sonderrolle Zyperns nicht einlassen. Im
Jahre 431, anlässlich des 3. Ökumenischen Konzils zu Ephesos,
wurde im Sinne der zyprischen Kirchenoberen entschieden, doch
die Tinte auf dem Konzilsprotokoll war noch nicht getrocknet,
da verwarf Antiochia die Entscheidung. Die Auseinandersetzung
ging in eine neue Runde. In dieser prekären Lage, man könnte
auch sagen: gerade im rechten Moment, geschah das Unerhörte.
Die Überlieferung erzählt, es sei im Jahre 477 gewesen, als
Zyperns Erzbischof Anthemios zu nächtlicher Stunde der Apostel
Barnabas erschien. Der heilige Mann enthüllte ihm die Lage
seiner Grabstätte und löste damit eine riesige Prozession aus,
die sich zum angegebenen Ort bewegte, das Grab öffnete und den
Leichnam fand, so wie ihn sein Gefährte Johannes Markus einst
beigesetzt hatte. Auf Barnabas` Brust ruhte eine von ihm
selbst gefertigte Abschrift des Matthäus-Evangeliums.
Erzbischof Anthemios eilte unverzüglich mit der aufwühlenden
Kunde an den Hof des byzantinischen Kaisers Zenon in
Konstantinopel, wo er den mächtigen Herrscher davon überzeugen
konnte, dass die vom heiligen Barnabas gegründete Kirche
Zyperns nicht weniger apostolisch sei als die von Antiochia
und ihr mithin ebenbürtig. Anthemios trat mit der Gewissheit
die Heimreise an, die "Autokephalie", die eigenständige
gesetzgeberische Gewalt in allen zwischen- und
innerkirchlichen Angelegenheiten, für die zyprische Kirche
errungen zu haben. An der Fundstelle wurde ein Kloster
errichtet.
In einem düsteren Nebenraum der Kirche (gleich rechts am
Eingang), der in früheren Jahrhunderten von der katholischen
Minderheit als Kapelle genutzt werden durfte, haben die drei
Brüder in überlebensgroßen Wandgemälden die Gründungslegende
in den üblichen vier Szenen festgehalten: die Vision des
Bischofs, die Auffindung des Grabes, die Begegnung mit Kaiser
Zenon, die Vergabe der Privilegien
Wo der Erzbischof das Grab gefunden hatte, entstanden eine
Kirche und eine Herberge für Wallfahrer, die bei den
Invasionen der
Muslime im 7.
Jh.n.Chr. zerstört worden sein sollen. Heute erhebt sich an
dieser Stelle eine kleine Kapelle inmitten einer Baumgruppe,
nur wenige Meter östlich der Klosteranlage.
Der heutige Gebäudekomplex umfasst die Klosterkirche,
Klostergebäude mit dem Museum für Ikonen und Archäologie und
die Grabkirche des Heiligen. Das Kloster soll im Jahre 477 n.
Chr., die heutige Klosterkirche auf einem früheren Bau des 10.
Jahrhunderts im Jahre 1756 durch Erzbischof Philotheos
errichtet worden sein.
Nach Weggang der letzten drei Mönche im Jahre 1976 werden
die unverändert belassene Klosterkirche als Ikonen-Museum, die
Klostergebäude als archäologisches Museum genutzt. Das Museum
wird von
Christen und
Muslimen gleichermaßen genutzt.