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Als "Schule von Isfahan" oder "Isfahaner Schule" gilt eine
geistig-religiöse Bewegung der
Schia
im 16. Jh. n.Chr., die ihren Ursprung in
Isfahan hat.
Nachdem die
Safawiden an die Macht gekommen
sind und die und die
Zwölfer-Schia
zur Staatsreligion erklärt haben, begann sich das schiitische
Bekenntnis, das zur
Zeit des Machtantritts im Iran lediglich das Bekenntnis
einer Minderheit darstellte und sich Mehrheit von
Sunniten gegenüber sah, langsam in
der Bevölkerung durchzusetzen. Dabei kam der Vermittlung durch
die Orden [tariqa] eine besondere
Bedeutung zu. Sie hatten während der Unterdrückung der
Schia unter den
Seldschuken die Lücke gefüllt.
Die Safawiden förderten die
Theologie und bauten neue Ausbildungsstätten auf.
Um das Fehlen von großen
Gelehrten [faqih] der
Schia zu
kompensieren holte
Tahmasp I. (1524–1576)
zahlreiche Persönlichkeiten aus den damaligen
schiitischen Hochburgen
Bahrain und
Dschabal Amil in den
Iran. Bis zur Zeit von
Abbas I. (1587–1629) hatte sich zwar eine Basis an
Gelehrsamkeit herausgebildet, aber es gab noch immer eine
gewissen Diskrepanz zwischen der Lehre an der Hochschule und
dem Volksglauben, zumal die
Safawiden
auch um ihre eigene Macht besorgt waren, und daher zuweilen
als Bremser auftraten. Zudem gab es Streitigkeiten zwischen
der Usuliyya (Ursprungsbetonten)
und der
Achbariyya
(Traditionalisten).
In dieser Zeit, im Wechsel vom 16. ins 17. Jh. n.Chr.
entstand eine neue Denkschule, die im 20. Jh. als "Schule von
Isfahan" bezeichnet wurde. Die Bezeichnung wurde geprägt von
Sayyid Husain Nasr
und
Henry Corbin. Die
verschiedenen Strömungen der Schule münden in drei Wege zur
Erkenntnis einer einzigen Wahrheit: