Schriftverfälschung
  Schriftverfälschung [tahrif]

Aussprache: tahriyf
arabisch:
تحريف
pe
rsisch:
englisch: change, corruption

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Der Arabische Begriff "Tahrif" bedeutet sinngemäß die Erstellung einer Abschrift, wodurch die ursprüngliche Bedeutung bzw. der Sinn abgeändert wird. Das kann durch Änderung des geschriebenen Textes, durch Änderung beim Rezitieren, durch Weglassen von Teilen oder falsche Übersetzung usw. erfolgen.

Daher wird es ins Deutsche oft mit "Umwandlung", "Abänderung", "Fälschung“ usw. übertragen und hier als "Schriftverfälschung wiedergegeben. Der Begriff wird vor allem im Kontext des Islam verwendet und bezieht sich auf die Sinnverfälschungen, welche in der Taurat und dem Indschil erfolgten, wie es im Heiligen Qur'an mehrfach erwähnt ist (z.B. in 4:45, 2:59, 7:162). Der von der Anfangszeit des Islam an bestehende Vorwurf fand in der Mubahala (Selbstverfluchungsordal) den Höhepunkt des Disputs. Im spätern historischen Disput zwischen Muslimen und Christen diesbezüglich wird oft Ibn Hazm al-Andalusi zitiert.

Im innermuslimischen Disput werfen Wahhabiten den Schiiten vor, sie würden an eine Fälschung des Heiligen Qur'an glauben. Diese wissenschaftlich haltlose Behauptung dient der Spaltung und wird allein schon durch die Überlieferung der Zwei Gewichtigen [thaqalain], an welche Schiiten glauben, widerlegt. Hingegen vernachlässigen Wahhabiten den einen Teil der Zwei Gewichtigen [thaqalain], wodurch der Verfälschungsvorwurf auf sie zurückfällt.

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