Ibrahim Schinasi
Ibrahim Schinasi (Şinasi)

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Ahmad Jedet Pasha

???- ??? n.d.H.
1826 - 1871 n.Chr.

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Ibrahim Schinasi (Şinasi), bekannt als Schinasi, war ein berühmter Schriftsteller der Osmanen und auch als Journalist und Übersetzer tätig. Er gilt als einer der bedeutendsten Intellektuellen der sogenannten Tanzimatzeit, der Umbruchszeit der Osmanen vor ihrem Untergang. Durch seine Schriften musste er öfters untertauchen: Als führendes Mitglied der Jungtürken war er ein Gegner des Sultans und wurde als Verschwörer verfolgt.

Schinasi wurde am 5. August 1826 in Istanbul als Sohn eines Offiziers geboren. Mit drei Jahren verlor er den Vater im Krieg. Noch als Jugendlicher trat Schinasi in den Dienst des Osmanischen Hofes, studierte altorientalische Wissenschaften, lernte von dem berühmten Renegaten Chatauneuf (Reschad Bey) Französisch und wurde sehr schnell zum Schützling und Schüler des Reformators und Großwesirs Reschit Pascha. Dieser war es, der Schinasi 1849 nach Paris schickte und ihn ein Leben lang förderte. Schinasi studierte in Paris Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte und Soziologie. Doch sein hauptsächliches Interesse galt der Literatur. In Paris machte er die Bekanntschaft einiger berühmten Zeitgenossen. 1851 wurde er Mitglied im Société Asiatique. Nach seiner Rückkehr wurde Schinasi am Sultanshof als hoher Beamter eingestellt. Ab spätestens 1854 arbeitet er in der Kanzlei der Geschützgießerei, dann arbeitete er bis 1863 im Erziehungsministerium. Er wurde auch Mitglied in der kurzlebigen Akademie der Wissenschaften. Doch als sein Beschützer, Reschit Pascha seine Stellung als Großwesir verlor, wurde auch Schinasi entlassen. Überliefert ist, dass er sich nach diesen Ereignissen in einigen Gedichten gegen die islamische Führung offen auflehnte und den Scheichülislam zur Zielscheibe seiner Angriffe machte. Ebenso offensichtlich ist, dass er eine Reihe Ideen am Hof zur Sprache brachte, die für Unruhe in den konservativen Kreisen sorgten und er sich auf diese Weise eine ganze Reihe von Feinden machte. Durch Übersetzung verschiedener Werke aus dem Französischen ins Türkische setzte er sich dafür ein Einflüsse der Westliche Welt in das Osmanische Reich einfließen zu lassen.

Schinasis Karriere am Hof war auf das Engste mit der Karriere Reşit Paşas verknüpft und als dieser 1857 sein Amt wiedererlangte, bekam auch Schinasi seine Stellung im Erziehungsministerium wieder. 1863 war seine höfische Karriere aber zu Ende, denn er war inzwischen erklärter Gegner Sultan Abdülaziz. Er war Ab 1860 Mitherausgeber der Zeitung Tercüman-i ahvâl ("Dolmetscher der Verhältnisse"). Zwei Jahre später gründete er die Zeitung Tasvir-i Efkâr ("Erleuchtung der Gedanken"), die großen Einfluss auf die Intellektuellen hatte. Er schloss sich Gruppierungen an, die das Osmanische Reich unterwandern wollten und floh 1865 nach Paris ins Exil. Die Leitung der Tasvir-i Efkâr übertrug er seinem Mitarbeiter Namik Kemal.

Schinasi  kehrte erst kurz vor seinem Ableben in die Türkei zurück. Beide waren nach Angaben der Freimaurergroßloge der Türkei Mitglied der Freimaurer.

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