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Imam Dschafar ibn Muhammad al-Sadiq (a.) ist der 6.
Imam der
Zwölf Imame
(a.). Sein Vater
ist Imam Baqir (a.), seine Mutter
ist
Umm Farwa.
Er lebte in
einer Zeit des Machtkampfes und Herrschaftswechsels von den
Umayyaden zu den
Abbasiden. In diesem
Machtvakuum konnte er viele Gelehrte ausbilden. Die Gelehrten
haben von keinem Mitglied der
Ahl-ul-Bait (a.) nach
Imam Husain (a.) so viel
überliefert wie von ihm.
Er wurde in Medina geboren am 17.
Rabi-ul-Awwal im Jahre 83
n.d.H. (702 n.Chr.),
und er starb am 25.
Schawwal
im Jahre 148
n.d.H.
(765) im Alter von 65. Er wurde auf dem Friedhof
Dschannat-ul-Baqi neben
seinem Vater bestattet. Sein
Imamat
dauerte 34 Jahre an.
Er pflegte über sich und seinen Vater (a.) zu sagen:
"Meine
Überlieferung ist
die
Überlieferung meines
Vaters; die
Überlieferungen meines Vaters sind die
Überlieferungen meines Großvaters; die
Überlieferungen meines
Großvaters sind die
Überlieferungen von
Ali ibn Abu Talib,
dem Fürsten der Gläubigen; die
Überlieferungen von
Ali, dem
Befehlshaber der Gläubigen sind die
Überlieferungen des
Gesandten Allahs (s.), und die
Überlieferungen des
Gottesgesandten (s.) sind die Rede
ALLAHs, des Allmächtigen und
Erhabenen."
Abu Hamza al-Thumali überlieferte von Abu Abdillah
Dschafar ibn Muhammad (a.): "Ich hörte ihn sagen: 'Die
Gesetzestafeln
Moses (a.) sind
bei uns, und wir haben den Stab
Moses
(a.). Wir sind die Erben der Propheten".
Unter dem, was von Imam Sadiq (a.) bewahrt wurde
hinsichtlich der Notwendigkeit der
Erkenntnis
ALLAHs und seiner
Religion, ist sein Ausspruch:
„Ich fand das notwendige Wissen aller Menschen in vier
Aspekten zusammengefasst:
- Du musst deinen Herrn kennen,
- Du musst wissen, was Er für dich getan hat,
- Du musst wissen, was Er von Dir will,
- Du musst wissen, was dich aus deiner Religion
heraustreiben könnte."
Imam Sadiqs (a.) Aussagen umfassen zahlreiche Aspekte der
Erkenntnis. Er sagte zu
Hischam ibn al-Hakam:
„ALLAH,
mächtig und erhaben
ist Er, soll nicht mit irgendetwas verglichen werden, noch
soll irgendetwas mit Ihm verglichen werden. Alles, was in den
Bereich der Vorstellung fällt, ist etwas anderes als
ALLAH.“
Imam Sadiq (a.) war auch Lehrer zahlreicher Gelehrter, auf die
später die
sunnitischen
Rechtsschulen zurückgeführt werden, wie z.B.
Abu Hanifa. Imam Sadiq (a.) kritisierte seinen Schüler,
weil dieser den
Vergleichsschluss [qiyas] einführte, wohingegen Imam Sadiq
(a.) ihm den
Vernunftschluss [aql] gelehrt hatte.
Einige Zeitgenossen forderten Imam Sadiq (a.) zum bewaffneten
Widerstand gegen das Unrecht auf, wie z.B.
Sahl Chorrosani. Aber Imam Sadiq (a.) bewies diesen Leuten,
wie wenig sie den
Islam
und die Liebe zu
Ahl-ul-Bait (a.) verstanden hatten. Zu Imam Sadiqs (a.)
treuen Gefährten gehörte unter anderem
Bahlul.
Imam Sadiq (a.) wurde
im Jahre 148
n.d.H.
(765) von
Mansur
vergiftet und in
Dschannat-ul-Baqi
begraben.
Imam Sadiq (a.) hatte zehn Kinder:
-
Ismail (der früh verstarb, woraus sich die
Ismaeliten entwickelten)
-
Abdullah (der das
Imamat unrechtmäßig beanspruchte)
- Umm Farwa
Die Mutter dieser drei war
Fatima bint Husain ibn Ali ibn
Husain ibn Ali ibn Abu Talib (a.).
-
Imam Musa al-Kadhim (a.)
-
Ishaq (der seinen Bruder unterstützte)
-
Muhammad der einen bewaffneten Aufstand gegen
Mamun
führte
Alle drei waren Kinder der befreiten Sklavin Hamida.
- Al-Abbas, ein bekannter
Überlieferer
- Ali, ein bekannter
Überlieferer
- Asma’
- Fatima
Alle hatten verschiedene Mütter.
Nach Imam Sadiqs (a.)
Ableben folgte ein Teil seiner Anhänger gemäß seinen
Anweisungen seinem Sohn
Imam Musa al-Kazhim (a.) als Nachfolger. Der Rest teilte
sich in zwei Gruppen. Eine Gruppe behauptete, dass
Ismail ibn Dschafar noch am Leben sei, da der älteste Sohn
das Anrecht auf die Nachfolge habe, eine Behauptung, die weder
von den
Propheten noch von den
Imamen
jemals gelehrt wurde. Eine andere Gruppe akzeptierte zwar,
dass
Ismail ibn Dschafar verstorben sei, erklärte aber seinen Sohn
Muhammad ibn Ismail zum
Imam
mit der Behauptung, dass das
Imamat
seinem Vater
Ismail ibn Dschafar zugestanden hätte, und dass ein Sohn
ein größeres Anrecht darauf habe, das Imamat anzutreten, als
der Bruder. Diese beiden Gruppen wurden damals
Ismaeliten genannt. Diejenigen, die heute noch bekannt sind, sind diejenigen,
die behaupten, dass das
Imamat nach
Ismail ibn Dschafar seinem Sohn
zugestanden hätte und dem Sohn seines Sohnes bis an das Ende
aller Zeiten.
In manchen Büchern wird eine Abhandlung von ihm zum Thema
Chemie und eines zum Vogelgesang zitiert, aber beide Werke
sind nicht mehr erhalten.
Kuschadschim berichtet von den Auseinandersetzungen, die
Imam Sadiq (a.) mit
Abu Hanifa hatte, um ihm die Fehlerhaftigkeit des
Vergleichsschlusses [qiyas] zu erläutern. In Form eines
Gedichtes erzählt
Kuschadschim, dass Imam Sadiq (a.)
Abu Hanifa fragte:
“Was sagst du dazu, wenn ein Pilger im Weihezustand
einer Gazelle einen Eckzahn herausbricht?“ Dieser
erwiderte: “Nachkomme des Gesandten Gottes, ich weiß darauf
nichts zu sagen.“ Imam Sadiq (a.) sagte: "Du willst so
klug sein und weißt nicht, dass Gazellen keine Eck-, sondern
nur Schneidezähne besitzen."
Sehr viele Lehren sind von Imam Sadiq (a.) erhalten,
darunter auch sein Verbot von
Wucher.