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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Johann Jacob Reiske war ein deutscher Gräzist, Arabist und
Byzantinist. Obwohl er zu seiner Zeit kaum Anerkennung fand,
gilt er als Begründer der Arabistik als eigenständiger
Disziplin.
Er wurde am 25. Dezember 1716 in Zörbig als Sohn eines
Lohgerbers geboren und besuchte die Stadtschule Zörbig (ab
1722), nahm Privatunterricht in Zöschen (ab 1727), und
besuchte das Gymnasium in Halle (1728–33). 1733 begann er in
Leipzig ein Studium der Theologie bei Clodius und studierte
nebenher eigenständig
Arabisch.
1738 begab er sich im Auftrag Albert Schultens nach Leiden
zum Studium arabischer Handschriften. Schultens war damals
sein Freund und wurde später sein Widersacher. In Leiden
besuchte er Vorlesungen von Tiberius Hemsterhuis, die sein
Interesse an altgriechischer Literatur weckten. Wegen
persönlicher Differenzen mit den Leidener Philologen wurde ihm
ein Doktorgrad verwehrt. Er studierte daher 1742-1746 Medizin
und schrieb seine Dissertation 1746 über die arabische Medizin
(Miscellaneae aliquot observationes medicae ex Arabum
monumentis) und promovierte zum Dr. med..
Nach seiner Rückkehr nach Leipzig im Jahr 1746 wollte er
den Arztberuf nicht ausüben, und verlegte sich auf
philologische Gelegenheitsarbeiten. 1747 wurde er in Leipzig
zum außerordentlichen Professor für Arabisch ernannt, doch
behinderte seine Gegnerschaft zu Johann August Ernesti und
Johann David Michaelis sein berufliches Fortkommen. 1758 wurde
er Rektor der Leipziger Nikolaischule.
Reiske heiratete 1764 Ernestine Christine Reiske (geb.
Müller). Anlässlich eines Besuchs bei Gotthold Ephraim Lessing
im Jahr 1771 ordnete er die orientalischen Manuskripte der
Herzog-August-Bibliothek.
Reiske gilt als Begründer der arabischen Philologie und als
Pionier der arabischen Numismatik und Epigraphik und somit als
Begründer der Arabistik. Er beförderte die arabische
Philologie von einer theologischen Hilfswissenschaft zu einer
eigenständigen Disziplin. Trotz seiner Bemühungen fand er in
der Zeit seines Lebens kaum Anerkennung, in einer
Lebensbeschreibung nannte er sich einen „Märtyrer der
arabischen Literatur“. Seine Textausgabe und Übersetzung
von
Abulfidas Geschichtswerk
erschien nach seinem
Tod.
Darüber hinaus beschäftigte er sich mit arabischen
Sprichwörtern und übersetzte Demosthenes. Reiskes Ausgabe und
Kommentar von De ceremoniis (1751–54) zählt zu den bedeutenden
Quellenausgaben der Byzantinistik.
Zu seinen bekannten Studenten zählen Carl August Gottlieb
Keil, Johann Jakob Griesbach, Christian Friedrich Schnurrer
und Johann Schweighäuser.
Er ist am 14. August 1774 in Leipzig gestorben. Eine
mehrsprachige Gedenktafel ist für ihn im
Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik
im Islam angebracht.
Zu seinen Erken zählen:
 | auf dem Gebiet der Gräzistik (Quelle:The 1911 Edition
Encyclopedia) |
 | Constantini Porphyrogeniti libri II. de ceremoniis aulae
Byzant., vols. i' ii. (Leipzig, 175 1-66), vol. iii. (Bonn,
1829); |
 | Animadv. ad Graecos auclores (5 vols., Leipzig, 175
1-66) (the rest lies upprinted at Copenhagen); |
 | Oratorum Graec. quae supersunt (8 vols, Leipzig,
1770-73); |
 | App. crit. ad Demostheneni (~ vols., ib., '774-75); |
 | Maximus Tyr. (ib., 1774); |
 | Plularchus '(II vols., ib., 1774-79); |
 | Dionys Italic. (6 vols., ib., 1774-77); |
 | Libanius (4 Vols., Altenburg, 1784-97). |