Qalischuyan
  Qalischuyan

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Kalishuyan

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Qalischuyan ist der Name einer berühmten Zeremonie, die ein Mal jährlich im Dorf Maschhad-e Ardehal durchgeführt wird.

Er findet jedes Jahr am zweiten Freitag des iranischen Herbstmonates Mehr, etwa Anfang Oktober, am Grab von Imamzadeh Sultan Ali statt.

Das Imamzade hat eine sehr schöne Kuppel und Audienzsäle, die mit goldenen Fliesen bedeckt sind. Die Minarette sind blau. Historische Überlieferungen besagen, dass Imam Baqir (a.) seinen Sohn Ali im 8. Jh. n.Chr. auf Wunsch der Bewohner von Fin und Kaschan dorthin gesandt hat, um die Lehren des Islam zu verbreiten und die Bewohner dieser Region zu führen. Er lebte dort drei Jahre lang und gab den Bewohnern islamische Lehren, bis ein Gouverneur der Umayyaden, der in Qum regierte herausfand, dass Sultan Ali sich in der Gegend befindet und Tag für Tag mehr an Beliebtheit bei den Leuten gewinnt. So sandte er im Jahr 724 n.Chr. seine Heerscharen in diese Region und tötete ihn und seine Anhänger in Ardehal.

Als die Bewohner von Fin die Nachricht erhielten, eilten sie unverzüglich nach Ardehal, um Sultan Ali zu helfen. Ihre Hilfe kam jedoch zu spät und er wurde Märtyrer. Daraufhin wickelten sie seinen Leichnam in einen Teppich und wuschen ihn in dem nahe gelegenen Fluss. Seit dem Zeitpunkt findet alljährlich am zweiten Freitag des Monates Mehr diese Zeremonie statt, an der tausende Bewohner von Fin und Kaschan teilnehmen.

An diesem Tag kommen unzählige Leute aus Nah und Fern in Ardehal zusammen, um dieser symbolisch-rituellen Reinigung des Imamzade zuzusehen. Bei der Zeremonie Qalischuyan wird ein Teppich aus dem Mausoleum aufgerollt und auf den Schultern von jungen Männern bis zu dem Fluss getragen, der östlich vom Gebäude einige hundert Meter weit entfernt ist. Den jungen Männern folgt eine Gruppe mit einem langen Stock in der Hand, den sie in der Luft herum schwingen. Mit diesen symbolischen Bewegungen wollen sie einen Kampf gegen die Mörder des Imamzade andeuten. Der Teppich wird neben dem Fluss ausgebreitet und mit Wasser bespritzt, womit man die Reinigung des Imamzade ausführen möchte. Danach wird er mit viel Leidenschaft wieder in das Mausoleum zurückgetragen.

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