.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Portugiesische Burg von Qischm ist eine historische Burg auf
der Insel Qischm in der Meerenge von Hormuz. Sie wird auch
Portugiesische Festung oder Portugiesisches Fort genannt-
Die Burg wurde 1621 unter Ruy Freire de Andrade als
strategischer Stützpunkt Portugals in der Region erbaut und
gilt heute als wichtigstes erhaltenes Zeugnis der
portugiesischen Präsenz am Persischen Golf während des 16. und
17. Jh. n.Chr.. Von der Burg sind heute noch zwei Schutzwälle
und zwei Türme erhalten sowie mehrere alte Kanonen.
Die Insel wurde bereits 1507 n.Chr. unter Afonso de
Albuquerque und Vasco da Gama erobert. Die
Safawiden konnten die Insel
nicht halten. Sie bleib aber umkämpft. Im Mai 1621 landeten
2.000 portugiesische Soldaten auf der Insel und bauten
innerhalb der folgenden fünfeinhalb Monate ihre Militärbasis
zu einer geschützten Burg aus.
Ab dem Winter 1621/22 blockierte der Schirazer
Imamqoli Chan für neun Monate die Insel, konnte sie jedoch
nicht erobern. Erst mit der Ankunft eines Geschwaders der
britischen East India Company 1621, das eine Seidenlieferung
für den Export abholte, gelang es Imamqoli Chan, Partner für
die Vertreibung der Portugiesen zu gewinnen, mit denen ein
Angriff vielversprechender erschien. Die Insel wurde erobert.
Als Gegenleistung erhielten die Briten die Aufsicht über die
Burg auf der Insel Hormus. Nach gescheiterten Verhandlungen
mit Ruy Freire bombardierten die Engländer 1622 die Burg. Die
Portugiesen gaben auf, Ruy Freires wurde gefangen genommen und
Soldaten der
Safawiden
setzten sich auf der Insel fest.
Im Winter 1629/30 erfolgte ein portugiesischer Gegenangriff
auf die Insel und die
Safawiden
wurden geschlagen. Portugiesische Handel gewann daraufhin
Oberhand. Es kam zur Einigung zwischen Portugiesen und
Safawiden die Insel gemeinsam
zu nutzen. Die
Safawiden
musste dafür an die Portugiesen eine Nutzungsgebühr
entrichten. Mit dem Ableben
Abbas
I. und der daraufhin erfolgenden Hinrichtung Imamqoli
Chans beendete diese Kooperation. In der Folge gab es Kämpfe
zwischen Portugiesen und Holländern um die Insel mit
wechselndem erfolg.
Im 18. Jh. n.Chr. kämpften auch
Oman als Verbündete der Briten um die Insel, auf der 1741
Nadir Schah die Burg renovieren ließ. Die Burg blieb umkämpft,
bis die ganze Insel 1807 durch Scheich Sultan Sadr endgültig
für Iran zurückerobert wurde.
Zwischen den Jahren 1999 und 2000 legten Archäologen unter
dem Iraner Ehsan Yaghmayi drei der
vier Mauern der Festung frei. Dabei wurde auch Porzellan aus
China und Glas aus Venedig gefunden. Am 27. November 2005
zerstörte ein Erdbeben einen Teil der portugiesischen Burg.