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Die persische Sprache, auch unter dem Namen Farsi bekannt, ist
die am weitesten verbreitete Sprache des iranischen Zweiges
der indoiranischen Sprachen, einer Unterfamilie der
indogermanischen Sprachen.
Persisch ist die Sprache des
Iran,
wird aber auch in Teilen von Afghanistan,
Irak,
Aserbaidschan,
Bahrain,
Tadschikistan,
Kuwait
und in einer älteren Form in ,
Usbekistan,
Turkmenistan,
Pakistan
und
Indien gesprochen. Das moderne Persisch wird in
arabischer Schrift
geschrieben mit einigen zusätzlichen Buchstaben. Es besitzt zahlreiche
arabische Lehnwörter und galt in der Geschichte als die
Dichtersprache des
Islam.
Imam
Chamene'i hat das
Arabische als Sprache des
Islam
und Persisch als Sprache der
Islamischen Revolution bezeichnet.
In der Entwicklung der iranischen Sprachen unterscheidet
man drei Perioden:
Die altiranische Periode ist in zwei
mundartlich verschiedenen Formen belegt: dem
süd-westiranischen Altpersischen und dem ostiranischen Avestisch. Die Bezeichnung
"Avestisch" der nordöstlichen Sprache im antiken Perserreich
kommt von der Avesta, den heiligen Schriften der
Zaroastrier. Abgesehen von seiner religiösen Verwendung
starb es aber schon Jahrhunderte vor dem Aufkommen des
Islam
aus. Das Altpersische ist aus dem Südwesten des Achämenidenreiches
(um 560 bis 330 v. Chr.) in Keilschrift-Texten überliefert.
Mitteliranisch waren nicht nur Mittelpersisch und das ihm
verwandte Parthische, sondern auch einige andere Sprachen
Zentralasiens, wie Baktrisch, Choresmisch, Sakisch und
Sogdisch. Parthisch wurde im Arsakidenreich (etwa 250 vor- bis
226 nach Christus) gesprochen. Es ist gut durch Inschriften
der ersten Sassaniden-Könige dokumentiert, obwohl es damals
schon langsam ausstarb. Es beeinflusste das Mittelpersische,
die Sprache des Sassanidenreichs (226–641) deren Amtssprache
es wurde.
Neupersisch entwickelte sich bis zum 9. Jahrhundert als
internationale Standardsprache von Zentral- und Südwestasien.
Das in hebräischer Schrift geschriebene Persisch-Jüdisch ist
als frühestes Zeugnis der neupersischen Sprache von besonderer
Bedeutung. Sie besitzt neben parthischen und mittelpersischen
Anteilen (siehe oben) auch solche aus anderen iranischen
Sprachen. In seiner Allgemeinheit ist das Neupersische eine
Mischung der wichtigsten Sprachen des antiken Iran. Auch wenn
die Sprache heute Persisch heißt, sind ihre Ursprünge nicht
ausschließlich dem aus der Provinz Fars stammenden
Altpersischen oder Mittelpersischen zuzuordnen. Neupersisch (Farsi) ist die Amts- und Kultursprache
des Iran,
Tadschikistan und
Afghanistan.
Verglichen mit dem Mittelpersischen besitzt das Neupersische
eine stark vereinfachte Grammatik. Der neu-persische Wortschatz enthält einen
hohen Anteil an
arabischen Wörtern.
Der Name stammt von der Region Pars und damit der Sprache "Parsi".
Als die Gegend unter arabischen Einfluss geriet, wurde die
Sprache "Farsi" umbenannt, da es das "p" im
Arabischen nicht gibt. Als sich im
Mittelalter Persisch zur bedeutendsten Gelehrten- und
Literatursprache der östlichen islamischen Welt entwickelte,
wurde sie auch als Farsi-e Darbari – als Sprache des
königlichen Hofes – bekannt. Daraus ist die heute in
Afghanistan,
Indien, und Zentralasien gebräuchliche
Bezeichnung Dari [درى] abgeleitet.
Als Literatur- und Gelehrtensprache hatte Persisch einen
sehr bedeutenden Einfluss auf die benachbarten Turksprachen
(vor allem die Sprachen im
Osmanischen Reich), sowie
auf die Sprachen Nordindiens, insbesondere auf Urdu. Viele
große Persönlichkeiten im
Osmanischen Reich dichteten in Persisch, wie z.B.
Dschalaleddin Rumi. Persisch wurde auch im Hof der
Osmanen gelehrt.
Viele
persische Wörter wurden auch in europäische Sprachen
übernommen. Im Deutschen kennt man unter anderem die Wörter
"Basar", "Scheck", "Karawane", "Pistazie", "Schach",
"Paradies" und "Magier" mit persischem Ursprung. Außer den
kulturellen Ähnlichkeiten der indogermanischen Völker bestehen
noch heute Ähnlichkeiten im Wortschatz dieser Sprachen, sehr
typisch erkennbar an dem Persischen "ast", welches dem
deutschen "ist" entspricht. Weitere typische
Ähnlichkeitsbeispiele sind "Mutter" [mader], "Vater" [pader],
"Bruder" [birader], "Tochter" [dochtar] und
vieles anderem mehr.
Seit der Zeit des
Islam
in der Region ist ein großer Teil des
Wortschatzes aus dem Arabischen
entlehnt. Statistisch betrachtet beträgt die Zahl arabischer
Lehnwörter ca. 8.000 unter 20.000 alltäglich benutzten,
literarischen Vokabeln oder, anders ausgedrückt, ca. 40% des
alltäglichen Wortschatzes, insbesondere die aller meisten
Begriffe, die im Persischen mit der Endung "et" gesprochen
werden, wie z.B. "rahmet", welches dem
arabischen "rahmah" (Barmherzigkeit) entspricht.
Das heutige Persisch wird mit
arabischen Buchstaben
geschrieben. Um verschiedene Laute wiedergeben zu können,
die es im
Arabischen nicht gab, wurde das arabische Alphabet
um die vier Buchstaben پ pe, چ tsche, ژ že, گ gāf
erweitert. Das persische Alphabet umfasst insgesamt 32
Buchstaben.
