Ilan Pappe
Ilan Pappe

Aussprache: ilan pappee
arabisch:
إيلان بابي
persisch:
ایلان پاپه
englisch:
Ilan Pappé

1954 - Heute n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ilan Pappe ist ein israelischer Historiker, der zu so genannten Gruppe der Neuen israelischen Historiker gezählt wird, welche die Massaker der Zionisten bereits vor der Gründung Israels offen zugeben.

Er ist 1954 in Haifa als Kind von Eltern geboren, die in den 1930ern aus Deutschland vor den Nazis geflohen sind. Er vollzog seine gesamte Ausbildung in Israel und diente in der Armee während des Yom Kippur Krieges 1973. Er war im Einsatz auf den Golanhöhen. 1978 schloss er sein Studium an der Hebräischen Universität Jerusalem ab, wechselte dann nach Oxford, wo er 1984 seine Doktorarbeit beendete. Er kehrte zurück nach Haifa und war ab 1984 Professor für politische Wissenschaften an der Universität Haifa.

1992 gründete 1992 das Akademische Friedensinstitut in Givat Haviva, das er bis 2000 leitete. Von 2000 bis 2006 war er Vorsitzender des Emil-Tuma-Instituts für Palästina-Studien in Haifa. Der politisch links engagierte Hochschullehrer ist ein Verfechter der so genannten Einstaatenlösung, die Imam Chamene'i mindestens seit der Gründung der Islamischen Republik Iran vertritt. Pappe betitelte das Unrecht, dass Israel den Palästinenser angetan hat mit Völkerrechtsbruch, Vertreibung und Massaker. Daher setzte er sich aktiv für einen internationalen Warenboykott gegen Israel ein, um Druck auf das Apartheidsregime auszuüben. Daher wurde ihm 2005 von der Universität Haifa nahe gelegt die Universität zu verlassen. Er folgte einen Ruf an die Universität Exeter in England, wo er seit 2007 Hochschullehrer ist. Er leitet dort das 2009 am Institut für Arabische und Islamische Forschung eingerichtete European Centre for Palestine Studies (CPS), das europaweit als erstes Forschungszentrum gilt, welches Palästina wissenschaftlich als multidisziplinärem Forschungsthema untersucht.

Pappe hat zahlreiche anerkannte Bücher verfasst. Als sein berühmtestes Werk gilt das 2006 erschienene Buch Die ethnische Säuberung Palästinas, das 2007 in deutscher Übersetzung erschien.

Die Zionisten hatten in ihrer großen Mehrheit kein Verständnis für Pappes Enthüllungen. Die Kampagnen gegen Pappe nahmen kaum vorstellbare Ausmaße an. Diese Vorgänge hat Pappe in seinem Buch „Wissenschaft als Herrschaftsdienst. Der Kampf um die akademische Freiheit in Israel“ (Laika-Verlag Hamburg 2011) beschrieben.

Der weltberühmte Journalist John Pilger bezeichnete Ilan Pappe als den mutigsten, unbestechlichsten und am schärfsten urteilenden Historiker Israels. Zionisten hingegen haben ihn sehr scharf verurteilt und bedroht.

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