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Osman I. war der erste Herrscher der
Osmanen
und Begründer der Dynastie. Er ist auch bekannt als Otman
(daher die Bezeichnung Ottomanen). Er wird auch Gazi (Ghazi:
Siegreicher / Kriegsversehrter) genannt.
Er ist als Sohn des
Fürsten Ertughrul (Ertuğrul) um 1258/1259 in Söğüt geboren. Es war
umstritten, ob er der Enkel von Suleyman Schah oder von Gündüz
Alp ist, doch moderne türkische Historiker schließen ersteres
aufgrund neu durchsuchter osmanischer Archive aus. Der
Großvater des ersten osmanischen Herrschers ist demnach Gündüz
Alp. Er entstammte dem yörük-türkmenischen Stamm der
Karakeçili der oghusischen Föderation der Kayı.
Er war zunächst einer der mächtigsten Gouverneure der
Seldschuken und verteidigte das Reich gegen
Byzanz,
stellte sich dann 1288 als Nachfolger seines Vaters an die
Spitze des türkischen, in Bithynien angesiedelten
Nomadenstammes, der nach ihm den Namen
Osmanen
annahm. Er nutzte die Schwäche der
Byzantiner, die in innere Machtkämpfe am Hof verwickelt
waren und eroberte Karacahisar, Bilecik, Yarhisar, İnegöl und
Yenişehir. Seinen Sitz verlegte er nach Bilecik. Der
umfassende Krieg zwischen ihm und
Byzanz
erfolgte am 27.7.1302 in Koyunhisar bei dem er die
gegnerischen Truppen vernichtend schlug. Daher geben manche
Chronisten jene Zeit als Gründungsdatum des
Osmanischen
Reichs an.
Osman I. war der erste
Bey
und Begründer des nach ihm benannten
Osmanischen
Reichs, indem er sich 1299, nach dem praktischen Verfall
der
Seldschuken, für unabhängig erklärte und das ganze
westliche Kleinasien eroberte. Siehe:
Osmanische Fürstentümer (Beylik).
Eine Legende erzählt, dass er
einst, als er bei seinem Lehrmeister Edeb Ali schlief, von
einem Samen träumte, der zu einem Baum wuchs. Der Baum
umschloss die Erde. Sein Lehrmeister Edeb Ali interpretierte,
dass er der Samen sei und seine Dynastie eine Weltmacht werden
würde. Daraufhin verheiratete er seine Tochter mit Osman Ghazi.
Nach 1320 übergab er viele Aufgaben und Ämter an seinen
Sohn Orhan
I., da er an Altersschwäche litt.
1326 belagerte er die Städte
Bursa
und Nicäa (heute Iznik).
Bursa
konnte er noch erobern, bevor er im selben Jahr in der Stadt
starb, wo er begraben ist. Sein Sohn
Orhan I.
beendete sein Werk und eroberte Nicaä. Er konsolidierte die
osmanische Herrschaft. Bei Staatsgründung betrug die Fläche
4800 km², nach dem Tod des ersten Herrschers wuchs die Fläche
auf 16.000 km² an. In
Bursa
gibt es mehrere Denkmäler für ihn. Die einzige Büste von ihm,
die in der Zeit der
Osmanen
hergestellt worden ist, ist im
Archäologischen Museum Sivas ausgestellt. Eine neuere
Büste steht im
Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze).

Denkmal in
Bursa
(2010 n.Chr.)

Aus der Nationalbibliothek