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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der so genannte Osman-Koran oder Uthman-Quran ist eine Abschrift des
Heiligen Quran, die zu den ältesten erhaltenen
Abschriften der Welt gehört und in
Taschkent ausgestellt ist.
Das Manuskript ist unter sehr vielen verschiedenen Namen
bekannt: Taschkent Quran, Uthman Quran, Samarkand Codex,
Samarkand Manuskript, Samarkand-Handschrift.
Das in
Kufische Schrift verfasste Manuskript soll je nach Quelle
zwischen dem 7. und 9. Jh. n.Chr. verfasst worden sein. Sie
ist ausgestellt in der
Muyiy Mubarak Madrasa.
Die Geschichte des Originals ist umstritten. Gemäß der lokalen usbekischen Tradition soll das Manuskript
eine der fünf authentischen Abschriften sein, die der dritte
Kalifen
Uthman ibn Affan zugelassen hat, nachdem er alle anderen
Abschriften vernichten ließ. Daher auch der Name Osman-koran
oder Uthman-Quran. Angeblich hat dann
Imam Ali (a.) dieses Exemplar in den
Irak
gebracht, welcher dort Jahrhunderte lang aufbewahrt worden
ist. Als rund acht Jahrhunderte später
Tamerlan (Timur Lenk) die Gegend erobert hat, eignete er
sich dieses Manuskript in
Kufa
an und brachte ihn in seine damalige Hauptstadt
Samarkand. Daher auch der Name Samarkand Codex.
Eine andere Legende besagt, dass der turkmenische Sufi-Meiste Chodscha Ahrar das Buch nach
Samarkand gebracht habe. Er habe es als Geschenk eines
Kalifen erhalten, den er geheilt habe.
Der Koran blieb vier Jahrhunderte lang in der Chodscha
Ahrar-Moschee von
Samarkand, bis ihn 1869 der russische General Abramov von
den
Mullas der
Moschee kaufte. Konstantin von Kaufman, der
Generalgouverneur von Turkestan, übergab das Exemplar der
Kaiserliche Bibliothek in Sankt Petersburg (heute Russische
Nationalbibliothek). Das Buch zog die Aufmerksamkeit der
Orientalisten auf sich. Die erste gründliche
Beschreibung und Datierung der Handschrift erfolgte 1891 durch
den russischen Orientalisten Shebunin.
Im Jahr 1905 n.Chr. wurde in Sankt Petersburg eine
Faksimile-Ausgabe veröffentlicht. Die angefertigten 50
Exemplare wurden bald zu Raritäten. Die Hälfte davon wurde
verkauft. Fünf wurden Zar Nikolaus II. und anderen
Würdenträgern der damaligen Zeit überreicht, darunter den
Osmanen, dem Emir von
Buchara und anderen. Daher soll
ein Exemplar im
Topkapi
Palast sein. Heute soll nur noch eine Handvoll Exemplare
erhalten sein. Die Bibliotheken in St. Petersburg und die
Bibliothek der Columbia University in New York City verfügen
über je ein Exemplar.
Nach der Oktoberrevolution gab Wladimir Lenin in einem Akt
des guten Willens das Original an die Muslime in Russland
weiter. Nach wiederholten Appellen des Volkes der
turkestanischen Sowjetrepublik wurde es 1924 n.Chr. nach
Zentralasien zurückgebracht und in
Taschkent aufbewahrt, wo er seitdem geblieben ist.
Das Gesamtmanuskript ist in der
Muyiy Mubarak Madrasa ausgestellt, aber eine Seite aus der
Sure Al-Anbiya soll im Metropolitan Museum of Art sein. Das
Manuskript ist auch sonst unvollständig: Es beginnt in der
Mitte von Vers 7 der zweiten Sure und endet in Sure 43:10. Das
Manuskript hat zwischen acht und zwölf Zeilen auf jeder Seite.
Der Text ist ohne Vokalisation, wie damals üblich. Die "Spannweite"
des Buches beträgt etwa einen Meter. Die Schrift ist auf
Pergament geschrieben.
Basierend auf orthographischen und paläographischen Studien
wird allerdings vermutet, dass das Manuskript wahrscheinlich
aus dem 8. oder 9. Jh. n.Chr. stammt. Eine
Radio-Kohlenstoff-Datierung ergab eine Wahrscheinlichkeit von
95,4% für ein Datum zwischen 765 und 855 n.Chr. Mindestens
eines der Blätter eines anderen Manuskripts (das in der
religiösen Verwaltung der Muslime in Taschkent aufbewahrt
wurde) wurde jedoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 95%
zwischen 595 und 855 n. Chr. Datiert.
Eine originalgetreue Nachbildung ist
Putins Quran-Geschenk an Imam Chamenei und befindet sich
im
Quran Museum Maschhad.