.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Aziz Nesin
war ein berühmter türkischer Schriftsteller der Republikzeit,
der vor allem für seine Satire bekannt war.
Er ist am 20. Dezember 1915 n.Chr. in Istanbul auf der Prinzeninsel Heybeliada geboren und ging dort zur Schule. Sein Vater, Abdulaziz, kam aus der Provinz Giresun und arbeitete als
Gärtner. Laut Aziz Nesin war sein Vater sehr
religiös orientiert und Anhänger von
Abdülhamid II.. Bereits als Kind lernte Aziz den
Heiligen Qur'an lesen. 1935 absolvierte er die Kuleli-Militärschule in
Istanbul. Es folgte die Militärakademie in Ankara
(bis 1937) und diente bis 1944 als Offizier. 1944 wurde er wegen Amtsmissbrauchs entlassen
und schloss sich 1945 der linksgerichteten Zeitung Tan an. Ab 1946 gab er mit Sabahattin Ali die
politische Satirezeitschrift Markopaşa heraus. Beide wurden nach der
dritten Ausgabe verhaftet, aber nach 20 Tagen Haft ohne
Anklage wieder entlassen. 1947 ging Aziz Nesin nach
Bursa, Sabahattin
Ali wurde 1948 an der Grenze zu Bulgarien ermordet. Aziz Nesin
betrieb die Zeitung allein bis 1951 weiter. Später arbeitete
er bei unterschiedlichen
Zeitungen und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Seine
Schriften wurden immer wieder verboten und er saß dafür
insgesamt über fünf Jahre in Untersuchungshaft, wurde aber
immer wieder freigesprochen.
1972 gründete er bei Çatalca in der Nähe von Istanbul die
Nesin-Stiftung für Kinder, deren Familien ihnen den Zugang zur
Bildung nicht finanzieren können. Leiter der Stiftung ist
inzwischen Aziz Nesins Sohn, Ali Nesin.
Er gründete auch eine private Hochschule.
Aziz Nesin schrieb über 100 Bücher, von denen einige
in 40 Sprachen übersetzt wurden. Aufgrund seiner kritischen
Ansichten wurde er über 200 mall angeklagt. Er hat eine
türkische Übersetzung der
Satanischen Verse herausgegeben. Am 2. Juli 1993
wurde das Tagungshotel angezündet, in dem er sich aufhielt. Er überlebte leicht verletzt.
33 Menschen starben. Am 6. Juli
1995 starb er nach einer Lesung in Izmir an einem Herzinfarkt.
Vor seinem Ableben hatte er sich offen zum Atheismus bekannt.
In seinem Testament hatte er festgelegt, dass für ihn
keine islamische Trauerfeier abgehalten werden solle. Er wurde
auf dem Gelände des Kinderdorfes anonym beigesetzt.
Die
Westliche Welt hatte ihn mit Auszeichnungen überhäuft,
unter anderem mit: Goldene Palme (1956), Goldener Igel (1966), Preis des Internationalen Krokodil-Satirewettbewerbs
(1969), „Carl-von-Ossietzky-Medaille“ (1993).
In Berlin-Kreuzberg wurde die Europa-Grundschule an der
Urbanstraße nach ihm umbenannt in
Aziz Nesin Grundschule.