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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Nathan der Weise ist der Titel eines in Gedichtform
geschriebenen Dramas, das als Theaterstück in Berlin
uraufgeführt worden ist.
Autor des fünfaktigen Ideendramas ist Gotthold Ephraim
Lessing, der es 1779 veröffentlicht hat. Die Uraufführung des
Theaterstücks fand am 14. April 1783 in Berlin im
Döbbelinscher Theater statt. Das Drama ist vor allem für seine
Ringparabel im dritten Aufzug des Dramas berühmt geworden.
Nathan der Weise ist Lessings letztes Werk. Hintergrund
soll der so genannte Fragmentenstreit gewesen sein, eine
Auseinandersetzung mit dem Hamburger Hauptpastor Johann
Melchior Goeze, die soweit reichte, dass ein
Teilpublikationsverbot gegen Lessing verhängt wurde. Die Figur
des Nathan soll eine Spiegelung von Lessings jüdischem Freund
Moses Mendelssohn sein.
Die Handlung ist geteilt auf 5 Aufzüge:
Als der Jude Nathan von einer Geschäftsreise zurückkommt,
erfährt er, dass ein junger christlichen
Kreuzfahrer seiner Pflegetochter Recha das Leben gerettet
hat. Der
Kreuzfahrer wiederum verdankt sein Leben
Sultan Saladin, der ihn als einzigen von zwanzig
Gefangenen begnadigt hat, weil er seinem verstorbenen Bruder
Assad sehr ähnlich sieht. Nathan weigert sich dennoch an ein
Wunder
zu glauben.
Saladins Schwester Sittah überredet ihren Bruder, Nathan
einzuladen, um von ihm Geld zu leihen, da die Staatskasse
aufgrund der Abwehr der
Kreuzzüge leer sind.
Saladin will Nathan prüfen und fragt ihn nach der wahren
Religion, worauf dieser mit der
Ringparabel antwortet. Beeindruckt von der Geschichte
werden
Saladin und Nathan Freunde und Nathan gewährt den Kredit
ungefragt und großzügig.
Der
Kreuzfahrer, der Recha gerettet hatte, diese aber nicht
beachtete, weil sie
Jüdin
ist, wird von Nathan mit ihr bekannt gemacht. Als er sich in
sie verliebt und sie heiraten möchte, erfährt Nathan den
wahren Namen des
Kreuzfahrers und zögert mit seiner Einwilligung. Der
Kreuzfahrer erfährt nach einigen Nachforschungen, dass
Recha nicht Nathans leibliche Tochter ist, sondern von ihm
adoptiert wurde, ihre leiblichen Eltern aber
Christenn waren. Er wendet er sich an den korrupten
Patriarchen von
Jerusalem. Der
Kreuzfahrer versteckt seine Anfrage in einen
hypothetischen Fall. Der fanatische Patriarch will den
Juden
auf den Scheiterhaufen bringen lassen, ohne dessen edle
Beweggründe zu berücksichtigen.
Durch Aufzeichnungen im Kloster, aus dem Recha einst als
Kleinkind zu Nathan gebracht wurde, stellt sich heraus, dass
Recha und der
Kreuzfahrer Geschwister sind, was der Grund für Nathans
Zögern war. Vater der Kinder ist der verstorbene Bruder
Saladins namens Assad sind, was die enorme Ähnlichkeit des
Sohnes erklärt. Dadurch sind am Ende die Vertreter der
monotheistischen
Religionen in dem Stück auch leiblich miteinander
verwandt.
Das Stück bildete die Grundlage für viele Kunstwerke.

Reche begrüßt Nathan (nach dessen Heimkehr),
Gemälde von Maurycy Gottlieb, gemalt ca. 1876, ausgestellt im
Nationalmuseum Warschau