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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Unter dem Begriff "Mutter des Buches" wird in
der Regel eine Art
nichtverbale Urschrift aller göttlichen
Bücher
und damit auch des
Heiligen Quran verstanden.
Gemäß der
Verse
13:39 und 43:4 befindet sich jene Mutter des Buches "bei"
ALLAH.
Diese Formulierung hat zu zahlreichen Kontroversen unter
Muslimen
im Laufe der Geschichte geführt.
Sunniten glauben, dass jenes himmlische Exemplar wie
ALLAH
selbst ungeschaffen sei und von Ewigkeit her "neben ihm"
bestehe. Diese Auffassung wird von
Schiiten abgelehnt, da es eine versteckte Form der
Zweieinigkeit wäre. Vielmehr handele es sich um eine Form des
Willen
Gottes, der sich nicht von
Gott
trennen lässt, wie auch alle anderen Eigenschaften ihm zueigen
sind, einzeln betrachtet Ihn aber nur unzureichend
beschreiben. Dennoch sind Seine Eigenschaften nicht von Ihm
trennbar und genauso wenig bzw. zeitlos wie Er.
Zuweilen wird der
Heilige
Quran selbst oder Teile daraus, wie die
Sure
al-Fatiha als Mutter des Buches bezeichnet. In
Vers
3:7 werden die eindeutige
Verse
als Mutter des Buches bezeichnet. Jener Vers beinhaltet eine
gewisse philosophische Feinheit des
Heiligen Quran, da die Beschreibung der "Mutter des
Buches" selbst nicht zu den eindeutigen
Versen
gezählt wird und somit nicht zu der Mutter des Buches zählt.
Der Begriff "Mutter des Buches" ist zudem ein
Titel Fatimas (a.).
Die Mutter des Buches wird auch
als das Wissen
ALLAHs
bezeichnet, bekannt in der Sprache der Traditionen als "Al-lawh
al-Mahfuz" (die geschützte
Tafel).
Es findet keine Auslöschung oder Veränderung darin statt, noch
erfährt
ALLAH
von etwas, nachdem er davon nichts gewusst hätte.
Scheich Saduq überliefert in
Ikmal ad-Din wa Tamam al-Nimah von
Abu Basir und
Suma`ah ibn Mahran, die von
Imam
Sadiq (a.) berichteten: „Wer auch immer denkt, dass
Allah, der Allmächtige, der Majestätische, etwas erkennt, was
Er nichts bereits gewusst hat, dann solltet ihr euch von jenem
distanzieren.“ Die Mutter des Buches (Umm al-Kitab)
bezeichnet entsprechend die Erkenntnis Allahs, die
unveränderlich ist. Die Veränderung und Abwandlung geschieht
in Angelegenheiten, die mit dem Universum, der Gesellschaft
und der Geschichte zusammenhängen, in Bezug auf die Ursachen
und Wirkungen, die
ALLAH
erschaffen hat.
ALLAH,
der außerhalb der Zeit ist, weißsie, da es für Ihn weder ein
"vor" noch ein "nach" gibt.
Muhammad ibn Masud al-Ayaschi berichtet von
Abdullah ibn Sinan, der von
Imam
Sadiq (a.) berichtete: „Allah sendet aus, was Er will,
und verzögert, was Er will; Er löscht aus, was Er will, und
bestätigt, was Er will, und bei Ihm ist die Mutter des
Buches.“ Er (a.) sagte dann: „Alles, was von Allah
gewollt ist, ist in Seinem Wissen vorhanden, bevor Er es
erschafft. Nichts erscheint Ihm (yabdu lahu), außer dass es in
Seinem Wissen {von früher} ist. Wahrlich, Allah erfährt
{etwas} nicht, nachdem er es nicht gekannt hat.“