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Ayatollah Maraschi Nadschafi war ein großer
Gelehrter [faqih] des
Islam
im 20. Jh. n.Chr. und Gründer der nach ihm benannten
Marashi-Bibliothek in Qum.
Er wurde 1315
n.d.H. in
Nadschaf geboren. Sein eigentlicher
Name ist Sayyid Abul Ma'ali Schahab al-Din Muhammad Husain
ibn Sayyid Mahmud Maraschi; er ist aber vor allem als
Ayatollah Maraschi Nadschafi (aus
Nadschaf) bekannt. Sein Vater war ein angesehener
Gelehrter, der in
Nadschaf lehrte. Nach seiner Grundausbildung durch den
Vater, reiste er nach
Sammara und
Kazimein für weitergehende Studien. Während eines Besuchs
des Mausoleums von
Imam Ali Ridha (a.) in
Maschhad,
entschied er sich, nach
Qum
zu ziehen und dort seine Hochschulausbildung als Student von
Scheich Abdul Karim Hairi abzuschließen. Neben seinen
Theologischen Studien, studierte er auch Mathematik,
Astronomie und Medizin.
Innerhalb kürzester Zeit gehörte er zu den bekanntesten
Gelehrten in
Qum
und wurde schon alsbald zum
Vorbild der Nachahmung benannt. In den 67 Jahren seiner
Lehrtätigkeit bildete er unter anderem Persönlichkeiten wie
Ayatollah Morteza Motahhari und
Ayatollah Ibrahim Amini aus.
Bereits in seinen Tagen in
Nadschaf war Ayatollah Maraschi sehr besorgt, dass vielen
Handschriften des
Islam,
insbesondere der
Schia kaum noch zugänglich waren, weil sie zum einen weit
verstreut und zum anderen von den britischen Kolonialisten
mitgenommen worden waren. Bereits mit seinem geringen
Einkommen als Student fing er an, überall wo er hinkam,
Manuskripte aufzukaufen. Da ein Einkommen dafür nicht
ausreichte, musste er nach manchen Käufen einige Tage
fasten.
Als sein Geld dennoch nicht reichte, bot er an, für
Verstorbene deren fehlende Fastenzeiten nachzuholen gegen eine
Bezahlung aus dem Erbe. Das so verdiente Geld steckte er
wiederum in den Aufkauf von Manuskripten. Sein Einsatz ging so
weit, dass er Zeit seines Lebens nicht zur
Pilgerfahrt [hadsch] gehen konnte, weil er die
finanziellen Voraussetzungen nicht erfüllte.
Mit der Zeit wuchs seine Sammlung beträchtlich an. In
Qum
brachte er die Sammlung in seinem Heim unter, und die Sammlung
wurde schnell berühmt unter Studenten, die die Sammlung für
ihre Studienzwecke nutzten. In 1394
n.d.H. erhielt er ein kleines Stück Land in dem er eine
kleine Bibliothek mit 1500 seltenen Manuskripten eröffnete
worauf dann 1410
n.d.H. (1988 n.Chr.) die
Marashi-Bibliothek errichtet wurde.
Ayatollah Maraschi Nadschafi legte selbst den Grundstein
für das nach ihm benannte Gebäude als er 93 Jahre alt war.
Nur wenige Wochen nach der Grundsteinlegung starb
Ayatollah Maraschi an Herzschlag. Sein Grab wurde im Eingang
seiner Bibliothek errichtet. Die dazugehörige Straße in
Qum
ist nach ihm benannt.
Für seinen Sohn hinterließ er sein
Testament Ayatollah Maraschi Nadschafis.