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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Luqman war eine Gestalt aus der vorislamischen Zeit, der im
Heiligen Qur'an erwähnt wird. Die 31.
Sure
ist nach ihm benannt.
Im
Heiligen Qur'an ist Luqman als weiser Mann, der
Ermahnungen an seinen Sohn richtet (vgl. 31:12-13), weshalb er
zuweilen auch als "der Weise" bezeichnet wird.
Luqman selbst führte ein bescheidenes Leben und forderte
die
Menschen zu Bescheidenheit und
Dankbarkeit auf. Gemäß einigen
Überlieferungen verdiente er sein Geld bei einem reichen
Mann. Nach Anderen war er sogar dessen
Sklave.
Sehr bekannt ist in diesem Zusammenhang die Geschichte über
die Honigmelone:
Jener Mann schimpfte bei Schwierigkeiten gewöhnlich über
alles und jeden. Luqman suchte eine Gelegenheit, dieses
Verhalten des Mannes zu korrigieren und ihm beizubringen, in
Schwierigkeiten Geduld zu üben. Eines Tages bot sich diese
Gelegenheit. Jemand hatte dem reichen Mann eine Honigmelone
geschenkt. Der reiche Mann schätzte Luqman sehr, und nach und
nach gab er Luqman die Melone zu essen. Luqman lachte und aß
die Melone auf. Das letzte Stück wollte der reiche Mann
dennoch selbst probieren. Er schüttelte sich und sagte zu
Luqman: "Wie konntest Du diese bittere Honigmelone mit
einem lachenden Gesicht essen?" Luqman antwortete: "Ich
habe so oft gutes Essen und Süßigkeiten von Dir bekommen. Es
wäre nicht gerecht, wenn ich mich beschwere und Dich
beschimpfe, weil diese Honigmelone heute bitter ist!" Der
Mann bemerkte, dass Luqman ihm damit etwas sagen wollte, und
er beschloss, bei Schwierigkeiten, nicht mehr sofort in lautes
Schreien und Schimpfen auszubrechen. Er wollte vielmehr die
Ursachen der Schwierigkeiten ergründen und mit Überlegen und
Nachdenken die Probleme lösen.
Auch oft erwähnt wird die
Überlieferung über das beste und das schlechteste Stück
Fleisch. Einstmals hatte der reiche Mann einen Besucher, vor
dem er sehr viel Achtung hatte. Er wies Luqman an, ein Schaf
zu schlachten und vom besten Stück Fleisch eine Essen zu
bereiten. Luqman tat wie ihm befohlen war, und er bereitete
dem Gast aus Herz und Zunge des Schafes ein Mahl. Am nächsten
Tag forderte der reiche Mann ihn auf, von einem Schaf das
schlechtestes Stück zu nehmen und eine Speise zu kochen.
Luqman nahm wiederum Zunge und Herz und kochte ein Essen. Der
reiche Mann wunderte sich, als er wieder das gleiche Essen
bekam. Er fragte Luqman: "Wie können Herz und Zunge zugleich
das beste und auch das schlechteste Stück Fleisch sein?"
Luqman antwortete: "Wenn das Herz des Menschen rein und von
Gottesliebe erfüllt ist, wird über seine Zunge nur Gutes
kommen und dann sind diese beiden Teile das Beste des Körpers.
Wenn aber das Herz sich von Gott entfernt, nicht an Gott denkt
und nicht rein ist, wird nur Schlechtes über seine Zunge
kommen, und der Mensch neigt sich nur Wertlosem zu. Deshalb
können Herz und Zunge die schlechtesten Teile des Körpers
sein."
Gemäß
Tabari
in seinem Geschichtswerk "Geschichte der Propheten und Könige
und Kalifen" [tarich
al-rusul wa-l-muluk wa-l-chulafa] gehörte Luqman zum Volk
des
Propheten
Hud (a.).
Er gehört einer Gesandtschaft nach
Mekka
an, die dort Regen für ihr sündiges und von Dürre
heimgesuchtes Volk erfleht. Die Gesandtschaft vergisst dieses
Anliegen aber aufgrund der Gastfreundschaft der
Mekkaner. Daraufhin wird ihr Volk vom Verderben in Gestalt
einer schwarzen Wolke heimgesucht.
Auch im
West-östlichen Divan ist Luqman erwähnt:
"Was brachte Lokman nicht hervor,
Den man den Garst'gen hieß!"
Die Süßigkeit liegt nicht im Rohr,
Der Zucker, der ist süß."
Auf Luqman wird zuweilen der Ausspruch „Reden ist
Silber, Schweigen ist Gold“ zurückgeführt. Die ehemalige
Ortschaft in
Palästina namens
Sarafand al-Amar beanspruchte sein Grab zu beherbergen.