Libanon
Libanon

Aussprache: lubnaan
arabisch: لبنان
persisch:
لبنان
englisch: Lebanon

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Die Libanesische Republik (الجمهورية اللبنانية) ist ein junger Staat in Vorderasien und wird im allgemeinen Sprachgebrauch als Libanon bezeichnet. Der Libanon gehört zu der ehemaligen Provinz Schaam.

Zu den größten Städten zählen die Hauptstadt Beirut, sowie Tripoli, Zahlé, und Tyros. Die Einwohnerzahl ist aufgelistet unter Islamische Weltgemeinschaft [ummah]. Der Libanon ist ein Vielvölkerstaat mit der gemeinsamen Sprache Arabisch. Neben den Ureinwohnern leben ca. 10% Flüchtlinge aus Palästina bzw. deren Nachkommen zumeist in Flüchtlingslagern.

Es gibt im Libanon 17 anerkannte Religionsgemeinschaften, die überwiegende Mehrheit Muslime und darunter mehrheitlich Schiiten. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Christen unterteilt sich u.a. in Katholiken und Maroniten. Daneben gibt es auch Drusen.

Der Libanon wurde am 26. November 1941 gegründet. Vorher war es ein Teil der Provinz Schaam, von der Zeit der Umayyaden über die Zeit der Abbasiden bis hin zu den Osmanen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde es von Frankreich besetzt, die ihren Einflussbereich dadurch wahrten, indem sie einen neuen Staat gründeten. Bis ca. 1969 wurde der französisch geprägte und wirtschaftlich starke Libanon auch als „Schweiz des Orients“ bezeichnet.

Von Mitte der 1970er Jahre bis 1990 wurde das Land von einem Bürgerkrieg heimgesucht. 1976 marschierten syrische Soldaten im Libanon ein. 1982 besetzte Israel den Süden des Landes. Die israelische Armee zog sich am 24. Mai 2000 nach schweren Verlusten durch den libanesischen Widerstand vollständig aus dem Libanon zurück, was von der libanesischen Bevölkerung als Sieg gefeiert wurde. Der erfolgreiche Widertand ist im Mleeta Widerstandspark ausgestellt. Das Ausmaß der Folter an der libanesischen Bevölkerung kann im zum Museum umgebauten Chiyam Gefängnis eingesehen werden.

Nach einem Autobombenanschlag am 14. Februar 2005 auf den ehemaligen langjährigen libanesischen Regierungschef Rafiq Hariri wuchs der Druck auf Syrien, seine Truppen aus dem Libanon zurückzuziehen. Insbesondere die USA und die libanesische Opposition machen Syrien indirekt für das Attentat verantwortlich obwohl auch anders lautende Beweise vorlagen. Ende April 2005 verließen die letzten syrischen Soldaten den Libanon. Dies wird im Nachhinein als weitere Eskalationsstufe zur Destabilisierung des Libanon durch Israel betrachtet. Mit dem Vorwand zweier gefangen genommener israelischer Soldaten durch die im Libanon stationierten Hisbollah am 12. Juli 2006 marschierte Israel erneut im Libanon ein und verwüstete die Infrastruktur im Libanonkrieg 2006.

Der Widerstand gegen den ersten israelischen Einmarsch wurde angeführt von der Hizbollah zunächst unter Führung von Sayyid Abbas Musawi und nach dessen Ermordung durch Israel von Seyyid Hassan Nasrullah. Die schiitisch geprägte Organisation bekam beim Höhepunkt des Widerstandes gegen israelische Besatzung auch Unterstützung von den Christen im Land.

Dennoch ist das Gleichgewicht der Religionen sehr zerbrechlich und wurde durch Beteiligung aller aufrecht erhalten: Das Staatsoberhaupt muss maronitischer Christ sein, der Regierungschef muss sunnitischer Muslim sein, der Parlamentspräsident muss schiitischer Muslim sein, der Oberbefehlshaber der Armee muss Christ sein.

Geschichtlich betrachtet hat wohl der Gefährte des Propheten Muhammad (s.) namens Abu Dharr den größten Einfluss auf die Entwicklung. Während seiner ersten Verbannung durch den Kalifen Umar ibn Chatab wirkte er im Bekaa-Tal mit der heutigen Hochburg der Schiiten Baalbek und lehrte intensiv die Liebe zu den Ahl-ul-Bait (a.) bevor er wegen seines erfolgreichen Wirkens auch von dort verbannt wurde.

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