Lawon-Affäre
  Lawon-Affäre

Aussprache: al-laat
arabisch:
فضيحة لافون
persisch:
ماجرای لاون
englisch: Lavon Affair

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Die Lawon-Affäre waren Terroranschläge in 1954 n.Chr. durch Mitglieder einer zionistischen Terrororganisation in Ägypten, um sie muslimisch orientierten Ägyptern anzulasten.

Am 2.7.1954 wurden in Ägypten mehrere Sprengsätze in Briefkästen die im Zusammenhang mit US-Einrichtungen standen gezündet. Kurz darauf explodierten am 14.7.1954 mehrere Sprengsätze in Kulturzentren in Kairo und Alexandria. Parallel dazu lief eine Medienkampagne, welche muslimisch orientierte Ägypter für die Terroranschläge verantwortlich zu machen suchte.

Erst als am 23.07.1954 weitere Anschläge auf Kinos in Kairo und Alexandria und einem Bahnhof in Alexandria geplant wurden, unterlief einem den Terroristen ein entlarvender Fehler. Ein Sprengsatz des Terroristen Philip Natanson explodierte vorzeitig in einer ihm zuzuordnenden Tasche, woraufhin er von der ägyptischen Polizei verhaftet wurde. Noch am selben Tag konnte eine Gruppe seiner Komplizen im Land festgenommen werden. der Name der Operation hieß "Susannah".

Die Terroristen gestanden Mitglieder einer zionistischen Gruppe zu sein, die im Auftrag Israels handelte. Israel wollte Terroranschläge in Ägypten, später auch auf amerikanische Regierungs- und Zivileinrichtungen verüben, um sie dann den Ägyptern anzulasten. Ziel war es, die USA und England gegen Ägypten aufzubringen, auch im Hinblick auf die geplante Expansion in den Sinai. Vor allem sollte der Abzug der Briten aus der Suezkanal-Zone gestört werden. Der Suezkanal wurde seit 1936 n.Chr. von den Briten kontrolliert und diente aus zionistischer Sicht als "Puffer" zwischen Israel und Ägypten.

Aufgrund der Tatsache, dass der damalige Generalstabschef Mosche Dajan behauptet hat, das Verteidigungsminister Pinchas Lawon (geboren als Pinhas Lubianiker am 12.7.1904 in der heutigen Ukraine, gestorben 24.1.1976 in Tel-Aviv) mündlich den Befehl zur Ausführung der Operation gegeben habe, wurde die Angelegenheit als Lawon-Affäre bekannt. Auch Schimon Peres und David Ben Gurion machten Lawon dafür verantwortlich. Lavon selbst, unterstützt von Golda Meir, beschuldigte andere, die Anschläge ohne sein Mitwissen geplant zu haben. 1958 tauchten bei einem geheimen Prozess neue Beweise auf, darunter auch ein Dokument, das von Mosche Dajan und Schimon Peres dafür benutzt worden war, die Operation Pinchas Lawon in die Schuhe zu schieben. 1960 fand ein Komitee aus sieben Ministern heraus, das dieses Dokument gefälscht gewesen sei, so dass letztendlich unklar blieb, wer dafür verantwortlich war.

Am 19.10.1954 unterzeichneten Großbritannien und Ägypten ein Abkommen über den Rückzug der britischen Truppen aus der Suezkanalzone Zwei der Attentäter wurden am 11.12.1954 von einem ägyptischen Gericht in Kairo zum Tode verurteilt und hingerichtet. Andere erhielten Haftstrafen. Im Februar 1955 trat Pinchas Lawon von seinem Amt als Verteidigungsminister zurück. Seinen Posten übernahm Ben Gurion.

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