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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Lal Schahbaz Qalandar
war ein
persischsprachiger
Mystiker, Philosoph und
Dichter in Indien im 13 Jh. n.Chr..
Sein Geburtsname war Syed Uthman Schah
Marwandi. Er ist 1143 n.Chr. (oder 1177) in die Familie des
Derwisch Syed Ibrahim
Kabiruddin geboren, dessen Vorfahren aus
Bagdad stammend sich in
Maschhad niederließen, bevor
sie nach Marand bei
Täbriz emigrierten. Er soll ein direkter Nachkomme von
Imam
Sadiq (a.) sein. In jungen Jahren lernte er
verschiedene Disziplinen des
Islams.
Zunächst emigrierte er nach
Bagdad,
um sich weiter zu entwickeln. Hier lernte er Baba Ibrahim
Karbalai kennen und wurde sein Schüler. Sein Lehrer vermachte
ihm als seinen Nachfolger u.a. einen
Gebetsstein [muhr], der auf
Imam Zain-ul-Abidin (a.) zurück gehen soll. Jener Stein
soll heute über dem Mausoleum in Sehwan hängen.
Nach langen Reisen in der
muslimischen Welt, ließ er sich in Sehwan (Sindh, heutiges
Pakistan) nieder,
wozu ihn sein Lehrer angeregt hatte. Hier
versuchte er vor allem religiöse Toleranz zwischen
Muslimen und Hindus zu predigen.
Er sprach
Persisch, Türkisch,
Arabisch, Sindhi und Sanskrit. Eine Legende aus jener Zeit
behauptet, dass der Herrscher von
Balch
ohne Thronnachfolger blieb und
Lal Schahbaz Qalandar bat, für ihn zu
beten, was dieser auch tat. Tatsächlich wurde dann ein Sohn
geboren, von dem Lal Schahbaz aber behauptete, er würde sich Lal Schahbaz
anschließen. Es soll sich dabei um Abu Ibrahim Ben
Adham gehandelt haben, der nach wenigen Jahren auf dem Thron
freiwillig abdankte und
Derwisch wurde.
Schon früh legte
Lal Schahbaz seinen Schwerpunkt in die
Mystik [tasawwuf]. Er gehörte
dem Orden [tariqa] der
Suhrawardiyya an. Seine
Mystik zog aber Anhänger aller
Religionen an. Bei seinen Besuchen in
Maschhad soll er ausgedehnte Besuche beim Mausoleum von
Imam Ali Ridha (a.) absolviert haben, teils 40 Tage und
Nächte ununterbrochen.
Bei einer Reise von Baluchistan nach Sindh soll er sich in
Manghopir (Karachi) zur Mditation aufgehalten haben. Es wird
behauptet, dass die warmen Heilquellen von Manghopir als
Wunder
von
Lal Schahbaz entsprungen seien.
Er ist 1252
n.d.H. (oder 1274) in Sehwan gestorben. Sein Mausoleum gilt als Pilgerstätte vieler Religionen.
Spätere Heilige der Region wie Schah Abdul Latif Bhitai,
Machdoom Bilawal, Sachal Sarmast und Qadir Buchsch Bedal waren
Befolger von
Lal Schahbaz.