Lal Schahbaz
  Lal Schahbaz Qalandar

Aussprache: lal scahbaaz qaladar
arabisch:
لال شھباز قلندر
persisch:
لال شھباز قلندر
englisch:
Lal Shahbaz Qalander

1143 o. 1177 - 1252 o. 1274 n.Chr.

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Lal Schahbaz Qalandar war ein persischsprachiger Mystiker, Philosoph und Dichter in Indien im 13 Jh. n.Chr..

Sein Geburtsname war Syed Uthman Schah Marwandi. Er ist 1143 n.Chr. (oder 1177) in die Familie des Derwisch Syed Ibrahim Kabiruddin geboren, dessen Vorfahren aus Bagdad stammend sich in Maschhad niederließen, bevor sie nach Marand bei Täbriz emigrierten. Er soll ein direkter Nachkomme von Imam Sadiq (a.) sein. In jungen Jahren lernte er verschiedene Disziplinen des Islams.

Zunächst emigrierte er nach Bagdad, um sich weiter zu entwickeln. Hier lernte er Baba Ibrahim Karbalai kennen und wurde sein Schüler. Sein Lehrer vermachte ihm als seinen Nachfolger u.a. einen Gebetsstein [muhr], der auf Imam Zain-ul-Abidin (a.) zurück gehen soll. Jener Stein soll heute über dem Mausoleum in Sehwan hängen.

Nach langen Reisen in der muslimischen Welt, ließ er sich in Sehwan (Sindh, heutiges Pakistan) nieder, wozu ihn sein Lehrer angeregt hatte. Hier versuchte er vor allem religiöse Toleranz zwischen Muslimen und Hindus zu predigen. Er sprach Persisch, Türkisch, Arabisch, Sindhi und Sanskrit. Eine Legende aus jener Zeit behauptet, dass der Herrscher von Balch ohne Thronnachfolger blieb und Lal Schahbaz Qalandar bat, für ihn zu beten, was dieser auch tat. Tatsächlich wurde dann ein Sohn geboren, von dem Lal Schahbaz aber behauptete, er würde sich Lal Schahbaz anschließen. Es soll sich dabei um Abu Ibrahim Ben Adham gehandelt haben, der nach wenigen Jahren auf dem Thron freiwillig abdankte und Derwisch wurde.

Schon früh legte Lal Schahbaz seinen Schwerpunkt in die Mystik [tasawwuf]. Er gehörte dem Orden [tariqa] der Suhrawardiyya an. Seine Mystik zog aber Anhänger aller Religionen an. Bei seinen Besuchen in Maschhad soll er ausgedehnte Besuche beim Mausoleum von Imam Ali Ridha (a.) absolviert haben, teils 40 Tage und Nächte ununterbrochen.

Bei einer Reise von Baluchistan nach Sindh soll er sich in Manghopir (Karachi) zur Mditation aufgehalten haben. Es wird behauptet, dass die warmen Heilquellen von Manghopir als Wunder von Lal Schahbaz entsprungen seien.

Er ist 1252 n.d.H. (oder 1274) in Sehwan gestorben. Sein Mausoleum gilt als Pilgerstätte vieler Religionen.

Spätere Heilige der Region wie Schah Abdul Latif Bhitai, Machdoom Bilawal, Sachal Sarmast und Qadir Buchsch Bedal waren Befolger von Lal Schahbaz.

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