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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Kufiyya ist ein ursprünglich nur von Männern getragener
Schal, der auch über den Kopf gezogen werden kann. In der
Westlichen Welt ist es als so genanntes
"Palästinensertuch" bekannt.
Die Ursprünge liegen allerdings
in Kufa.
Es ist ein quadratisches weißes Baumwolltuch mit einem
gleichmäßig gewürfelten Muster. Das Muster ist meist einfarbig
schwarz oder rot gewebt. Es wird oft diagonal als Dreieck
zusammen gelegt um den Hals getragen.
Die Kufiyya gehörte zur
traditionellen Tracht in
Kufa
bereits zur Zeit der
Umayyaden und war später in der ganzen Region unter der
männlichen Landbevölkerung weit verbreitet. Da gemäß den
Überlieferungen die Stadt
Kufa zur
Hauptstadt der
Islamischen Weltgemeinschaft [ummah] werden wird, wenn
Imam
Mahdi (a.) wieder erscheint, tragen viele
Gelehrte [faqih] die Kufiya als Symbol ihrer Verbundenheit
mit den
Ahl-ul-Bait (a.). Beispielsweise trägt
Imam
Chamene'i fast immer unter seinem Umhang eine Kufiya und
eine von ihm getragene Kufiya gilt als eines der begehrtesten
Geschenke, die seine Anhänger von ihm erhalten können.
Die Kufiyya wurde aber auch für nicht vom
Islam
geprägte Bewegungen missbraucht. So haben Araber es u.a. bei
ihrem nationalistisch geprägten Widerstand gegen die
Osmanen getragen, und die ehemals palästinensische
Nationalbewegung verwendet ebenfalls dieses Tuch. Da die Kufiyya
von eher reicheren Schichten der Gesellschaft nicht getragen
wurde, galt das Tragen auch als ein Symbol der Solidarität mit
den Armen.
Im Rahmen der Solidarität wird das Tuch seit dem 21. Jh.
auch von Frauen bei demonstrativen Anlässen als Schal
getragen.
Eine Kufiyya, die als Arafat-Tuch bezeichnet
worden ist, ist im
Schlossmuseum Linz ausgestellt.