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Kirschenhardthof ist heute ein teil der Gemeinde Burgstetten,
war aber einstmals mit Vorreiter für die Kolonisierung
Palästinas.
Der Weiler liegt auf einer Hochfläche östlich des
Buchenbachtals und südlich von Erbstetten, zu dem es gezählt
wird.
Der Ursprung der Ortschaft kann bis auf 1245 zurückverfolgt
werden. Eine besondere Bedeutung erlangte der kleine und zuvor
unbedeutende Ort als im Jahr 1856 die Tempelgesellschaft, eine
um 1850 im Königreich Württemberg entstandene
christlich-chiliastische Religionsgemeinschaft, di das Ziel
hatte Jerusalem neu zu erobern, unter ihrem Gründer Christoph
Hofmann das Gut erwarb. Hier sollte eine Gemeinschaftssiedlung
aufgebaut werden, um eine zukünftig geplante
Siedlungstätigkeit in
Palästina vorzubereiten.
Mehrere Templerfamilien siedelten sich dort an und übten
sich vor allem in selbständiger Landwirtschaft und
Eigenversorgung. Manche bezeichnen diese Siedlung als
Vorreiter der Kibbuzim. Am 2. Juni 1856 wurde der Grundstein
für das erste Gemeindehaus der Siedlergemeinschaft Vorort
gelegt. Hier soll auch das Siedlungsvorhaben der Templer in
Palästina letztendlich beschlossen worden sein. 1862
gehörten die damals 132 Einwohner Kirschenhardthofs fast
ausnahmslos den Templern an. Bis 1873 war der Großteil nach
Palästina ausgewandert. Daraufhin wurden die
Liegenschaften auf dem Kirschenhardthof verkauft und die
dortige Zentrale der Templer aufgelöst. Die Templer
errichteten bei Haifa eine Zweigniederlassung mit dem Namen
Neuhardthof als landwirtschaftliche Kolonie mit
Winzereibetrieben und der großen Seifenfabrik Struve. Das
ehemalige Gemeindehaus der Templer wurde später als
Christliches Erholungsheim und danach bis zuletzt als
Altenheim genutzt. Im August des Jahres 2013 wurde das Gebäude
aus altersgründen abgerissen.
Die kleine Ortschaft hat einen eigenen Friedhof.
Saal der Tempelgemeinde Kirschenhardthofs
1866