Gedenktafel Silifke
  Kaiser Friedrich Barbarossa Gedenktafel Silifke

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Die Kaiser Friedrich Barbarossa Gedenktafel in Silifke ist eine zweisprachige Gedenktafel, die am Ort seines Ertrinkens aufgestellt ist.

Nach der Niederlage des Königs von Jerusalem gegen Sultan Saladin am 4. Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin und der Einnahme Jerusalems am 2. Oktober 1187 rief Papst Gregor VIII. am 29. Oktober 1187 zum Kreuzzug auf. Am 27. März 1188 ließ Kaiser Barbarossa auf einem Hoftag in Mainz den Kreuzzug beschwören. Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser von Regensburg als einziger europäischer Herrscher zu einem zweiten Kreuzzug auf. Sein Heer war mit etwa 15.000 Teilnehmern die größte Truppe, die jemals zu einem Kreuzzug aufgebrochen ist. Über Bayern, Wien und das Königreich Ungarn erreichte das Heer Byzanz. Die Kreuzfahrer plünderten einige Städte in Byzanz. Nach einem längeren Aufenthalt brach das Heer Anfang März 1190 auf. Hinter Philadelphia kam es zu ersten Kämpfen mit Turkmenen. Kilitsch Arslan II., der Sultan von Konya erlaubte nach Verhandlungen einen friedlichen Durchzug. Doch einer seiner elf Söhne namens Kutheddin bekämpfte die Kreuzfahrer. Daraufhin plünderten die Kreuzfahrer Konya und Friedrich siegte in der Schlacht bei Konya, das die Kreuzfahrer Iconium nannten. Ende Mai erreichte das Heer das christliche Königreich Kleinarmenien und schließlich den Fluss Göksu bei Silifke in der heutigen Südosttürkei. Dort ertrank Barbarossa am 10. Juni 1190.

Barbarossas Körper wurde an verschiedenen Orten beigesetzt nachdem das Fleisch von den Knochen getrennt worden war. Kaiser Friedrich Barbarossa gilt als der einzige Herrscher des Mittelalters, dessen Grab bis heute nicht bekannt ist. Nach der Rückkehr der Kreuzfahrer entstanden die unterschiedlichsten Legenden, so dass selbst die genaue Ursache seines Ertrinkens unklar geblieben ist. 

Als plausibelste Legende gilt, dass Kaiser Friedrich am Flussufer ein Lager aufschlug und sein Mittagsmahl einnahm. In der glühenden Hitze des Juni verspürte er danach das Verlangen, sich im Bergfluss abzukühlen. Obwohl ihm seine Gefolgsleute davon abrieten, stiegt der Kaiser in das kalte Wasser und sackte sofort zusammen, was darauf schließen lässt, dass er wegen des plötzlichen Temperaturwechsels einen Herzschlag erlitt.

An der Stelle seines Ablebens steht heute eine große Gedenktafel, auf der zweisprachig (detusch-türkisch) steht:

"Unweit dieser Stelle ertrank am 10. Juni 1190 der römisch-deutsche Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Göksu an der Spitze seines Heeres auf dem Weg nach Palästina nachdem er mit dem Seldschukischen Sultan Klicarslan II. den friedlichen Durchmarsch durch dessen Land vereinbart hatte."

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