Jungtürken
  Jungtürken

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Young Turks

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Die Jungtürken war eine  Ende des 19. Jh. n.Chr. von Außen in das zerfallende Osmanische Reich hineingetragene politische Bewegung, um das Reich schneller zu zerschlagen.

Der Einfluss ausländischer kolonialistischer Mächte wird bereits bei der Namensgebung deutlich, die auch im Osmanischen Jön Türkler (osmanisch ژون تركلر) hieß, was aus dem Französischen übernommen worden ist.

Ziel der Bewegung war es - auch mit illegalen Mitteln - eine konstitutionelle Staatsform zu erzielen und das Kalifat abzuschaffen und damit auch den Islam zurückzudrängen. Dein einfachen Akteure aber dachten, dass es Ziel sei durch systematische politische, militärische und wirtschaftliche Modernisierung einen Untergang zu verhindern. Als wichtigste jungtürkische Partei galt die Partei İttihat ve Terakki („Komitee für Einheit und Fortschritt“). Sie ist aus der 1889 n.Chr. gegründeten Geheimorganisation İttihad-ı Osmani Cemiyeti („Verein für die Einheit der Osmanen“) an der Militärischen Medizinschule in Istanbul hervorgegangen. Den Eliten gingen die Reformen des Tanzimat nicht weit genug. In verschiedenen Phasen des Untergangs des Osmanischen Reichs gelang es diesem Netzwerk teilweise direkt Macht auszuüben und teilweise aus dem Hintergrund zu wirken, zumal ihr Einfluss auf die Offiziere groß war.

Erst in der Schlussphase des Untergangs des Osmanischen Reichs wurden auch Personen, die zuvor aus dem Hintergrund heraus aktiv waren, offen präsentiert. Mit Talat Pascha war der erste Großmeister der Freimaurergroßloge der Türkei einer der prominentesten Personen im Vordergrund der Jungtürken.

Die Jungtürken pflegten durch die historischen Verbindungen auch Kontakte nach Deutschland. Insbesondere die damalige SPD hatte gute Beziehungen durch Friedrich Schrader.

Die Nachfolgepartei der Jungtürken, die Republikanische Volkspartei (CHP), sollte viele Jahre die Türkei regieren und dabei insbesondere gegen den Islam agieren. Die jungtürkische Bewegung wurde von deutschen Publizisten wie Ernst Jäckh und Friedrich Naumann unterstützt. Insbesondere die ethnisch-nationalistische Ideologie der Jungtürken passte gut zum Zeitgeist der Deutschen und wurde massiv mitgetragen, unter anderem durch Übersetzungen türkischer Werke ins Deutsche.

Die Jungtürken integrierten zudem viele deutsche Offiziere in die Armee der Osmanen um diese zu modernisieren und westliche Einflüsse besser durchzusetzen. Es gelang ihnen sich immer wieder mit Hilfe der Westlichen Welt an die Macht zu putschen und mussten dann zwischendurch wieder abtauchen (teils nach Frankreich). Am Ende waren es die einstmaligen Unterstützer, die nach dem Zweiten Weltkrieg, die die Jungtürken für Verbrechen verurteilen wollten, die jene mit voller Unterstützung der Westlichen Welt begangen hatten. Viele entzogen sich einer Verurteilung durch Exil. Das gelang aber nicht wirklich, denn so wurde z.B. Talat Pascha 1921 in Berlin ermordet.

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