Afet Inan
Afet Inan

Aussprache:
arabisch:
عفت عنان
persisch:
عفت عنان
englisch: Afet Inan

1908 - 8.6.1985

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Ayse Afet Inan  war eine türkische Historikerin und Soziologin, die besondere Bekanntheit dadurch erlangte, dass Mustafa Kemal Atatürk sie besonders gefördert hat.

Sie wurde 29.11.1908 n.Chr. in Thessaloniki im Dorf Doyran (Doirani) geboren. Ihr Vater war der Förster Ismail Hakkı Bey. Ihre Mutter war Şehzane Hanım. Nach den verlorenen Balkankriegen flohen sie nach Anatolien ins Kernland des Osmanischen Reichs.

Sie besuchte die Grundschule in Mihalıççık, einem Dorf bei Eskişehir. 1915 starb ihre Mutter an Tuberkulose. 1920 erhielt Inan ihr Grundschuldiplom in Ankara nach der damals üblichen sechsten Klasse. Daraufhin siedelte die Familie um nach Antalya. Der Beruf ihres Vaters machten mehrere weitere Umzüge notwendig.

Im Jahr 1925 absolvierte sie die Lehrer-Hochschule für Mädchen in Bursa und arbeitete dann als Grundschullehrerin in Izmir. Sie traf Mustafa Kemal  zum ersten Mal im Oktober 1925 während dessen Besuchs in Izmir. Die Tatsache, dass die Familie aus Atatürks Geburtsstadt stammte, erweckte sein Interesse. Fortan förderte er die Tochter, warum sie dann als "Geistige Tochter" Atatürks bezeichnet worden ist.

Afet wurde 1925 von Atatürk nach Lausanne geschickt, um die französische Sprache zu erlernen. Im Jahr 1927 kam sie zurück und lernte an der französischen „Notre Dame de Sion Hochschule für Mädchen“ in Istanbul Französisch. 1929-1930 lehrte sie Heimatkunde. Die damals unzureichenden Lehrbücher wurden von ihr neu aufgebaut. Allerdings verwendete sie dafür oft französisches Quellenmaterial, was den Einfluss der Westlichen Welt auf die Türkei vergrößerte. Die gehörte auch der Geschichtskommission an, die die Piri Reis Seekarte wieder entdeckt hat, worüber sie auch ein Buch geschrieben hat.

Ab 1932 lehrte sie an einem Mädchenlyzeum in Ankara und setzte sich nebenbei für Frauenrechte ein.

Im Jahr 1935 reiste Inan wieder in die Schweiz, um Geschichte an der Universität Genf zu studieren. Nach ihrer Rückkehr erhielt sie 1939 einen Doktorgrad der Soziologie. 1940 heiratete sie den Frauenarzt Rıfat Inan und nahm dessen Nachnamen an.

1950 wurde sie Professorin an der Universität Ankara und belegte den ersten türkischen Lehrstuhl für die Geschichte der türkischen Revolution. Zu dem Thema schrieb sie ca. 50 Bücher und Artikel. Sie war Mitgründerin und ein führendes Mitglied des des türkischen Geschichtsinstituts (Türk Tarih Kurumu). 1955-1979 hat sie in der Nationalkommission der Türkei in der UNESCO das türkischen Geschichtsinstitut  vertreten. Als Professorin wurde sie 1977 emeritiert.

Sie starb am 8. Juni 1985 im Alter von 76 Jahren an einem Schlaganfall in Ankara und wurde auf dem städtischen Friedhof Cebeci beigesetzt. Sie hinterließ ihren Ehemann Rifat, ihre Tochter Ari und ihren Sohn Demir.

Der Afet Inan historische Studien Preis wird alle zwei Jahre durch die türkische Geschichts-Grundlage in Zusammenarbeit mit der Familie Inans vergeben. Im Sadberk Hanim Museum ist einiges aus ihrem Nachlass ausgestellt.

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