.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ayse Afet Inan war eine türkische Historikerin und
Soziologin, die besondere Bekanntheit dadurch erlangte, dass
Mustafa Kemal Atatürk sie besonders gefördert hat.
Sie wurde 29.11.1908 n.Chr. in Thessaloniki im Dorf Doyran
(Doirani) geboren. Ihr Vater war der Förster Ismail Hakkı Bey.
Ihre Mutter war Şehzane Hanım. Nach den verlorenen
Balkankriegen flohen sie nach
Anatolien ins Kernland des
Osmanischen Reichs.
Sie besuchte die Grundschule in Mihalıççık, einem Dorf bei
Eskişehir. 1915 starb ihre Mutter an Tuberkulose. 1920 erhielt
Inan ihr Grundschuldiplom in
Ankara
nach der damals üblichen sechsten Klasse. Daraufhin siedelte
die Familie um nach Antalya. Der Beruf ihres Vaters machten
mehrere weitere Umzüge notwendig.
Im Jahr 1925 absolvierte sie die Lehrer-Hochschule für
Mädchen in
Bursa
und arbeitete dann als Grundschullehrerin in Izmir. Sie traf
Mustafa Kemal zum ersten Mal im Oktober 1925 während
dessen Besuchs in Izmir. Die Tatsache, dass die Familie aus
Atatürks Geburtsstadt stammte, erweckte sein Interesse.
Fortan förderte er die Tochter, warum sie dann als "Geistige
Tochter"
Atatürks bezeichnet worden ist.
Afet wurde 1925 von
Atatürk nach Lausanne geschickt, um die französische
Sprache zu erlernen. Im Jahr 1927 kam sie zurück und lernte an
der französischen „Notre Dame de Sion Hochschule für Mädchen“
in Istanbul Französisch. 1929-1930 lehrte sie Heimatkunde. Die
damals unzureichenden Lehrbücher wurden von ihr neu aufgebaut.
Allerdings verwendete sie dafür oft französisches
Quellenmaterial, was den Einfluss der
Westlichen Welt auf die
Türkei vergrößerte. Die gehörte auch der
Geschichtskommission an, die die
Piri Reis Seekarte wieder entdeckt hat, worüber sie auch
ein Buch geschrieben hat.
Ab 1932 lehrte sie an einem Mädchenlyzeum in
Ankara
und setzte sich nebenbei für Frauenrechte ein.
Im Jahr 1935 reiste Inan wieder in die Schweiz, um
Geschichte an der Universität Genf zu studieren. Nach ihrer
Rückkehr erhielt sie 1939 einen Doktorgrad der Soziologie.
1940 heiratete sie den Frauenarzt Rıfat Inan und nahm dessen
Nachnamen an.
1950 wurde sie Professorin an der Universität Ankara und
belegte den ersten türkischen Lehrstuhl für die Geschichte der
türkischen Revolution. Zu dem Thema schrieb sie ca. 50 Bücher
und Artikel. Sie war Mitgründerin und ein führendes Mitglied
des des türkischen Geschichtsinstituts (Türk Tarih Kurumu).
1955-1979 hat sie in der Nationalkommission der Türkei in der
UNESCO das türkischen Geschichtsinstitut vertreten. Als
Professorin wurde sie 1977 emeritiert.
Sie starb am 8. Juni 1985 im Alter von 76 Jahren an einem
Schlaganfall in
Ankara
und wurde auf dem städtischen Friedhof Cebeci beigesetzt.
Sie hinterließ ihren Ehemann Rifat, ihre Tochter Ari und ihren
Sohn Demir.
Der Afet Inan historische Studien Preis wird alle zwei
Jahre durch die türkische Geschichts-Grundlage in
Zusammenarbeit mit der Familie Inans vergeben. Im
Sadberk Hanim Museum ist einiges aus ihrem Nachlass
ausgestellt.