Haydarpascha Friedhof
Haydarpascha Englischer Friedhof

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Haydarpaşa Cemetery

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Der Haydarpascha Englischer Friedhof (Haydarpaşa İngiliz Mezarlığı) auch bekannt als Haydarpaşa-Friedhof ist ein ursprünglich für britisches Militärpersonal errichteter Friedhof im Krimkrieg (1854–1856) im asiatischen Teil Istanbuls.

Der Friedhof befindet sich im Ortstei Haydarpaşa im Stadtteil Üsküdar zwischen dem Militärkrankenhaus und dem Hafen von Haydarpaşa neben dem Rangierbahnhof an der Straße Tıbbiye Caddesi von Üsküdar nach Kadıköy. Er beherbergt auch Gräber von Commonwealth-Soldaten aus den beiden Weltkriegen und Zivilisten britischer Nationalität.

Der Friedhof wurde erstmals für britische Soldaten aus dem Krimkrieg errichtet, die größtenteils an den Folgen einer Choleraepidemie im ersten von Florence Nightingale geschaffenen und organisierten Militärkrankenhaus der modernen Geschichte starben. Rund 6.000 Soldaten starben während des Krieges in der Selimiye-Kaserne (auch bekannt als Scutari-Kaserne) in Istanbul, die in ein Militärkrankenhaus umgewandelt wurde. Die Totengräber, von denen heute nur noch wenige markiert sind, wurden auf zwei separaten Parzellen auf einem Hügel in der Nähe des Marmarameers neben dem Lazarett aufgestellt. Das Land wurde der britischen Regierung 1855 geschenkt. Die beiden Grundstücke wurden 1867 durch eine zweite Landbewilligung verbunden.

Ein Obelisk wurde 1857 von Königin Victoria (1819–1901) errichtet, um den britischen Soldaten aus dem Krimkrieg zu gedenken. Eine Bronzetafel, die von der britischen Gemeinde in der Türkei auf dem Sockel des Krimdenkmals angebracht und am Empire Day 1954 zum 100. Jahrestag des Pflegedienstes von Florence Nightingale enthüllt wurde, trägt die Inschrift:

"Florence Nightingale, deren Arbeit in der Nähe dieses Friedhofs vor einem Jahrhundert viel menschliches Leid linderte und den Grundstein für den Pflegeberuf legte."

Weitere Denkmäler auf dem Friedhof sind eine symbolisch zerbrochene Gedenksäule für deutsche Jägeroffiziere, die auf der Krim gefallen sind, und ein britisches Denkmal, das 1855 zunächst auf dem Krimfriedhof Therapia (heute Tarabya im europäischen Teil von Istanbul) errichtet wurde und später hierher gebracht wurde zusammen mit den Gräbern von 18 Mitarbeitern der Royal Navy und Royal Marines, die in der Sultansvilla in Therapia starben.

Seit 1867 sind mehr als 700 Zivilisten in einem separaten Bereich auf dem Friedhof beigesetzt. Darunter befindet sich das Grab von Sir Edward Barton, britischer Botschafter von Königin Elizabeth I. (1533–1603). Eine Kapelle zum Gedenken an Sir Nicholas O'Conor-Don, den britischen Botschafter im Osmanischen Reich von 1898 bis 1908, ist ein weiteres historisches Denkmal auf diesem Grundstück. Ein weiteres Monument wurde für Charles Simpson Hanson aufgestellt. Zu den aussagefähigen Grabplatten gehört diejenige des Eric Graham Forbes Adam.

Es gibt etwas mehr als 400 Gräber von Militärpersonal aus dem Ersten Weltkrieg, die in der Türkei größtenteils als Kriegsgefangene oder einige während der Besetzung von Istanbul (1918 bis 1923) nach dem Waffenstillstand von Mudros starben.

Auf dem Friedhof befinden sich zwei weitere Denkmäler aus dem Ersten Weltkrieg, eines mit den Namen von etwas mehr als 200 Soldaten des Vereinigten Königreichs und des ungeteilten Indiens, die in verschiedenen Teilen Russlands oder an den Grenzen der Türkei gefallen sind und deren Begräbnisstätte nicht gepflegt werden konnte. Das andere Denkmal ist den Soldaten der indischen Armee gewidmet, die zwischen 1919 und 1920 in den Kriegsgefangenenlagern in der Südtürkei bei Adana starben und auf den indischen Friedhöfen von Maslak und Osmaniye beigesetzt wurden. Als diese Friedhöfe 1961 nicht mehr weiter instand gehalten werden konnten, wurde die Erde mit der Asche der eingeäscherten Überreste dieser Männer hierher verlegt und in der Nähe des Denkmals verstreut. Die Überreste ihrer muslimischen Kameraden wurden erneut beigesetzt. Die muslimischen Gräber sind mit arabischen Kalligraphien gekennzeichnet.

Aus dem Zweiten Weltkriegs gibt es Gräber von 38 Soldaten der Royal Navy und der Royal Air Force sowie ein Pilot der Australian Imperial Force. Zudem liegt hier Marian Langiewicz (1827–1887), ein polnischer Freiheitskämpfer, der als Militärführer des Januaraufstands von 1863 bekannt ist.

Bis 1925 war die britische Regierung direkt für die Instandhaltung des Friedhofs verantwortlich. Von da an hat die Commonwealth War Graves Commission die Aufgabe im Auftrag der britischen Regierung übernommen.

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