Harran
Harran (Carrhae)

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Harran

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Harran (Carrhae) war eine antike Stadt im nördlichen Mesopotamien, am heute türkischen Teil des Flusses Belich (Provinz Schanliurfa (Şanlıurfa)). Ihre Überreste liegen im Zentrum der Harran-Ebene, 44 km südöstlich von Schanliurfa und gelten als Touristenattraktion.

Die Stadt ist vor allem wegen der Schlacht bei Carrhae im Jahre 53 v. Chr. berühmt aber auch für die Schlacht von Harran 1104 n.Chr..

Der Ort war schon im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Sein akkadischer Name Harranu steht sowohl für "Reise" bzw. "Karawane". Besondere Berühmtheit erlangte der Ort im Jahr 53 v. Chr., als der Triumvir Crassus in der Schlacht bei Carrhae zusammen mit fast 20.000 römischen Soldaten den Tod im Kampf mit den Parthern fand.

Um 637 unterwarf sich die Region Harran unblutig der muslimischen Herrschaft. Die Bedeutung der Stadt wuchs mit der Zeit. Der letzte Kalif der Umayyaden Marwan (II.) ibn Muhammad ibn Marwan Marwan II. zog sich nach Harran zurück und erklärte die Stadt um 745 zu seiner Residenz. In diese Zeit fällt auch der Bau der ersten Moschee der Stadt. Gleichzeitig wurde eine Madrasa aufgebaut, deren Ruinen heutzutage ausgegraben und restauriert werden. Sie gilt als die älteste Universität der islamischen Welt. Lange Zeit wurde hier Astronomie und Alchemie gelehrt, worauf die Überreste eines Turms auf dem Universitätsgelände hindeuten. Dschabir ibn Hayyan soll aus Harran stammen. Eine später angelegte Festung stammt aus der Zeit des Fatimiden Al-Zahir Billah (1021-1036 n.Chr.).

Das bedeutende Ereignis der Stadt aus muslimischer Sicht war die Schlacht von Harran 1104 n.Chr. im Verlauf des ersten Kreuzzuges.

1187 wurde die Moschee in Harran durch Sultan Saladin vollständig restauriert. Im Jahr 1260 wurde die Moschee und der letzte erhaltene Tempel der Sabier in Harran durch den Mongolensturm vollständig zerstört. Anschließend konnte die alte Bedeutung nie wieder erreicht werden. 

Als weitere bekannte Persönlichkeiten, welche der Stadt entstammen gelten Ibn Taimiyya (1263–1328 n.Chr.) und Thabit Ibn Qurra (836–901 n.Chr).

Harran gilt auch als Heimat Abrahams (a.). In der heutigen Stadt Harran sind besonders die Altbauten, die so genannten Harran-Häuser eine Touristenattraktion. Auch Reste der Zitadelle von Harran sind noch vorhanden. An Stadtrand gibt es das Mausoleum von Hayat al-Harrani.

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