.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Die Hand der Fatima bzw. Hamsa, was
Arabisch für "fünf" (Finger) steht, ist ein kulturelles
Zeichen im islamischen Volksglauben Nordafrikas und des Nahen
Ostens ohne religiös fundierten Hintergrund.
Es ist eine Art
Talisman und gilt in den Augen derjenigen, die es verwenden,
als universell schützend und als wirksamste Abwehrmaßnahme im
Kampf gegen die
Dschinn und den Bösen Blick. Weder das Symbol noch die
angebliche Wirkung haben eine tatsächliche Rechtfertigung im
Islam,
sondern sind aus vorislamischen Volksglauben entstanden, der
in den
Islam adaptiert wurde. Das Zeichen in seinen verschiedenen
Modifikationen wird oft als Hautzeichnung, Talisman oder
Schmuckstück getragen.
Der Name wird angeblich auf
Fatima (a.) bezogen, wobei unklar ist, wann in wie jener
Bezug entstanden ist. Es wird vermutet, dass alte afrikanische
Riten in den
Islam
hineingetragen wurden. Im nordafrikanischen Volksglauben haben
sich vorislamische Traditionen und Glaubensinhalte des
Sufismus derart vermischt, dass vielen
Muslimen gar nicht klar, ist, welch vorislamischen Bezug
ein bestimmter Ritus, Glaubensaspekt oder gar Aberglaube hat.
Hier prägen - insbesondere bei weniger gebildeten
Muslimen - die Sorge um Dämonen,
Dschinn und alle möglichen anderen "äußeren" Einflüsse das
Leben, wie dem so genannten "Bösen Blick". Eine Art
"Abwehrzauber" stammt höchstwahrscheinlich aus vorislamischen
Religionen in Afrika. Anderen Vorstellungen zufolge stammt das
Symbol aus dem östlichen Mittelmeerraum in der eine mit
verschiedenen Namen (Astarte, Tanit, Aschtoret) belegte alte
Fruchtbarkeits- und Schutzgöttin mit Kind im linken Arm und
erhobener rechten Hand abgebildet wurde.
Die
Hand der Fatima wird einerseits als Distanzgeste und damit
magisches Abwehrmittel gedeutet, andererseits als eine
Segen
spendende Hand, ein Symbol für Kraft und Glück. In der
Bedeutung als Glückssymbol findet sich das Zeichen im Wappen
Algeriens (siehe links) und war auf den Fahnen des
Janitscharen.
Nicht nur Menschen tragen Amulette sondern auch dem Vieh
werden derartige Halsketten zum Schutz vor Krankheiten
umgehängt; die Hand ist auf manche Trommeln gemalt, die für
Besessenheitsrituale verwendet werden.
Der arabische Name rührt von den fünf gezeigten Fingern der
geöffneten Handfläche. Im Nachhinein wurde versucht der
Symbolik eine islamische Identität und Rechtfertigung zu
geben. So wird behauptet, dass die Zahl fünf für die
Leute des Umhangs [ahl-ul-kisa] stehen würde.
Christen kennen analog eine segnende Hand der
Maria
(a.). Bei
Juden
gibt es die Hand der
Miriam
bzw. von
Rachel
[rahil].
Die Darstellungen unterliegen praktisch keinen formalen,
höchstens den Beschränkungen der Phantasie. Häufig ist die
Grundform symmetrisch, Daumen und kleiner Finger entsprechen
sich. Die Finger der Hand können nach oben oder unten
gerichtet sein. Eine Kombination mit einem Auge in der
Handfläche soll angeblich den den bösen Blick fixieren und
wird besonders in der
Türkei als Amulett getragen.