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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Großayatollah Sayyid Kazhim Husaini al-Hairi ist ein
Gelehrter [faqih] des
Islam
und
Vorbild der Nachahmung aus dem
Irak
und erster bekannter
Gelehrter [faqih]
der jüngeren Geschichte, der zu Lebzeiten von dem Position
Vorbild der Nachahmung zurückgetreten ist.
Er ist ca. 1938 in
Kerbela geboren. Er ist ein
Sayyid
und
Al-Husaini. Er hat die klassische Ausbildung zum
schiitischen
Gelehrter [faqih]
an den Gelehrten-Seminaren in der heiligen Stadt
Nadschaf durchlaufen. Als junger Gelehrter engagierte er
sich intensiv gegen den Diktator
Saddam
und musste daher in den 1970er Jahren ins Exil. Er zog in die
Gelehrtenstadt
Qum
(im
Iran),
wo er auch heute noch lebt und lehrt. Er ist bis zum
Groß-Ayatollah und
Vorbild der Nachahmung aufgestiegen. Nach der Ermordung
Muhammad Baqir al-Sadrs durch
Saddam
galt Großayatollah Sayyid Kazhim al-Hairi als dessen
Nachfolger.
Trotz seines Exils fungiert er als Rechtsberater
zahlreicher
Gelehrter [faqih]
aus der Familie Sadr, darunter auch Muqtada al-Sadr, der
einigen Einfluss im
Irak
gewonnen hatte. Dieser Einfluss führte zu extremen Unruhen im
Irak,
bei denen auch eine Reihe von Menschen gestorben sind.
Um dieser Gefahr entgegenzutreten hat Großayatollah Sayyid
Kazhim al-Hairi einen bis dahin unter
schiitischen
Gelehrten [faqih]
eher unbekannten und sehr ungewöhnlichen Weg eingeschlagen.
Am 29. August 2022 gab Großayatollah Sayyid al-Hairi seinen
Rücktritt vom Amt des
Vorbilds der Nachahmung aus Alters- und Krankheitsgründen
bekannt. Zwar gab es in der Geschichte ähnliche Fälle, aber
ein ähnlicher Fall ist in der jüngeren Geschichte nicht
bekannt. Doch der Rücktritt war offensichtlich nicht nur als
Altergründen, wie er in einem sehr ausführlichen
Rücktrittschreiben veröffentlicht. Vielmehr steckt darin eine
politische Botschaft, die eine Art politisches Erdbeben im
Irak
ausgelöst hat.
In dem Rücktrittsschreiben vom 29.9.2022 heißt es unter
anderem:
„…Ich muss meinen treuen Kindern einige letzte Worte ans
Herz legen:
Erstens: Alle Gläubigen müssen dem Anführer, dem
Anführer der Islamischen Revolution, Seiner Eminenz
Großayatollah Sayyid Ali Chamenei (möge sein Schatten lang
sein) gehorchen, denn Seine Eminenz ist der Beste und
Qualifizierteste, um die Nation zu führen und um den Kampf mit
ihm zu führen gegen Kräfte der Unterdrückung und Arroganz
unter den aktuellen Umständen, unter denen die Kräfte des
Unglaubens und des Bösen gegen den ursprünglichen
mohammedanischen Islam kämpfen.
Zweitens: Ich rate meinen Kindern in unserem geliebten
Irak, Folgendes zu tun:
A- Die Einheit und Harmonie untereinander zu bewahren
und keinen Platz für Kolonialismus, Zionismus und ihre Agenten
schaffen, indem sie das Feuer der Aufwiegelung und des Streits
unter den Gläubigen entzünden, und wissen, dass ihr
gemeinsamer Feind Amerika, der Zionismus und ihre Feiglinge
sind, …
B - Die Befreiung des Irak von jeglicher ausländischer
Besatzung und von jeglicher Präsenz von fremden Sicherheits-
oder Militärkräften, insbesondere der amerikanischen
Streitkräfte, die sich unter verschiedenen Vorwänden auf der
Brust unseres verwundeten Irak niedergelassen haben, …
C - Ich appelliere an diejenigen, die Positionen und
Verantwortungen übernehmen, ihre legitimen Aufgaben zu
erfüllen, die sie dem Volk zu erfüllen versprochen haben, und
sich von engstirnigen persönlichen und parteiischen Interessen
fernzuhalten, die dem unterdrückten irakischen Volk Unheil
zugefügt haben…
D - Gelehrte, religiöse Seminarstudenten, kulturelle
Eliten und bewusste und aufrichtige Schriftsteller sollten
daran arbeiten, die Menschen zu erziehen, damit sie zwischen
Feind und Freund unterscheiden und die Realität ihrer
Interessen erkennen können ...“
Kurz darauf hat sich Muqtada al-Sadr von der Politik
zurückgezogen.